Grenzwanderung Schweiz * Etappe 8 * Delle - Fahy

Die Wanderung beginnt im französischen Landstädtchen Delle, welches der momentane Endbahnhof der Bahnlinie Biel - Belfort ist. Der Ort ist malerisch an der Allaine gelegen und es ist eine wahre Freude dieses Bijou zu entdecken. Nach einem Café au lait und einem croissant auf dem sonnigen Stadtplatz vor dem Rathaus überquert man die Grenze in den jurassischen Nachbarort Boncourt.

Ein ehemaliges Bauerndorf, das jedoch durch seine Zigarettenfabrik F. J. Burrus bekannt wurde. Ab 1814 wurde hier Tabak hergestellt, im 19. Jahrhundert Parisienne und Mary Long auf den Markt gebracht und auch heute prägt die mittlerweile fusionierte "British American Tobacco" unübersehbar den Ortskern. Ich wandere durch seltsam urbane Vororte in so einer ländlichen Gegend, vorbei am Mini-Stadion des FC Boncourt. Am Dorfausgang treffe ich wieder auf die Allaine und folge ihr bis zu einer alten Holzmühle. Hier ist heute ein Rastplatz an einer Staustufe des Flusses. Ein schöner Ort um etwas in der Wiese herum zu liegen. Ein paar Treppenstufen den Hang hinauf stösst man an auf die Burgruine Milandre aus dem 13. Jahrhundert mit bis zu drei Meter dicken Mauern. Die strategisch günstige Lage der Burg lässt sich am besten von der Turmzinne aus selbst erkunden von wo man einen fantastischen Blick auf das Tal der Allaine bis zu den Vogesen geniesst.

Danach folgt eine abwechslungsreiche Wanderung durch Wälder und Felder, vorbei an der Cabane de Rondbois. Eine weitere schöne Waldhütte auf meiner Grenztour. Ach ja, die Grenze werde ich auf der heutigen Etappe nur kurz berühren, die Wanderwege führen aber durch viele schöne grenznahe Weiler und Dörfer. So auch Le Maira, einem schmucken Ort mit blühenden Kirschbäumen wo eine handvoll Bauern das Land pflegt.

Plötzlich stösst man aus dem Wald auf ein windiges Hochplateau vor. Hier liegt Bure. Dieses kleine Dorf kennt so mancher Schweizer Militärdienstpflichtige, denn hier im Grenzgebiet zu Frankreich liegt der grösste Panzerübungsplatz des Landes. Auch dem Wanderer bleiben die Kasernen und an schönen Tagen die Manöver nicht verborgen. Ich selbst streife direkt an einer Übung vorbei und hoffe, dass ich nicht als Feind erkannt werde. Aber da ich ja selbst hier in Bure zwei Mal gedient habe werde ich in Ruhe gelassen. Vorbei an den Haubitzen und Schützenpanzern geht es nun wieder in den Wald.

Gemächlich gelange ich zum Etappenziel Fahy. Ein weiteres typisch jurassisches Bauerndorf mit den stattlichen Häusern der Ajoie. Etwas verwittert aber ein ländlicher, lethargischer Charme ist hier zu spüren. 

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