UNESCO-Welterbe in Brasilien - Manaus, Salvator und Olinda
|
||||||||||||||
![]() |
![]() |
Für viele ist Brasilien gleichbedeutend mit unendlich weitem Amazonas-Regenwald. Tatsächlich bedeckt dieser "nur" etwa 3.6 der 8.5 Millionen Quadratkilometer des Landes. Aber eine Südamerikareise ohne Besuch des Amazonas-Urwaldes, das geht nun wirklich nicht.
Nach Manaus bin ich geflogen. Nun ja, die Alternative wäre eine tagelange Flussfahrt gewesen, eine halbwegs zuverlässig befahrbare Strasse gab es damals nicht. Schon gar nicht Ende Mai, kurz nach dem Höhepunkt der Regenzeit.
In Brasilien leiden Gebäude und Einrichtungen generell unter dem heissen und feuchten Klima. Und in Manaus, wo es noch einmal so heiss und feucht ist als überall sonst, ist das noch extremer. Du hängst am Abend die Wäsche auf - und ziehst sie am nächsten Morgen praktisch gleich nass wieder an.
Die Stadt machte einen heruntergekommenen und schäbigen Eindruck. Nirgendwo sonst waren Elend und Hoffnungslosigkeit derart mit Händen zu greifen.
Die Stadt machte einen heruntergekommenen und schäbigen Eindruck. Nirgendwo sonst waren Elend und Hoffnungslosigkeit derart mit Händen zu greifen.
Ausgesprochen vernachlässigt war damals auch die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt, das Operhaus 'Teatro Amazonas', seit 2015 als UNESCO-Weltkulturerbe nominiert.
Die Türen hingen schief in den Angeln, kein Mensch kümmerte sich darum, wer da ein und aus ging. Die ehemalige Pracht konnte man nur noch erahnen, es war richtig bedrückend. Erst einige Jahre später wurde das Haus restauriert. Immerhin gab es 1990, nach über 80 Jahren Verfall, wieder eine Aufführung.
Beim Film Fitzcarraldo geht es um den Bau dieses Hauses.
Der Nationalpark Jaú am Rio Negro ist seit 2000 ein UNESCO-Weltnaturerbe.
Wer den Amazonas-Regenwald spüren will, muss aus Manaus raus.
Ich buchte einen Trip mit Übernachtung bei einer 'Caboclo'-Familie. Einmal mehr war ich der einzige Teilnehmer. Der hohe Wasserstand in den Überflutungsgebieten sorgte bei diesem Ausflug für mehr Adventure als ich angenommen hatte. Nach einer rechten Strecke auf Naturstrassen ging es teils im Kanu, teils zu Fuss durch echten Urwald. Mit jeder Art Getier, das einem an Haut oder Blut wollte ..
Die Unterkunft war eine Einraum-Hütte auf einer leichten Anhöhe, umgeben von einem Altwasser des Flusses. In diesem zu schwimmen war himmlisch. Meine Gastgeber missbilligten das zwar offensichtlich. Angeblich wegen der Piranhas und der Kaimane, vermutlich aber eher, weil sie Nichtschwimmer waren.
Am Abend gingen wir Fische speeren und in der Nacht Kaimane suchen. Weil deren Augen im Schein der Taschenlampe leuchten, sind sie so gut zu finden. Übernachtet wurde in Hängematten, schlafen in Betten oder auf dem Boden wäre wegen all den Biestern undenkbar gewesen.
Am Abend gingen wir Fische speeren und in der Nacht Kaimane suchen. Weil deren Augen im Schein der Taschenlampe leuchten, sind sie so gut zu finden. Übernachtet wurde in Hängematten, schlafen in Betten oder auf dem Boden wäre wegen all den Biestern undenkbar gewesen.
Am nächsten Tag gings auf eine ausgedehnte Dschungelwanderung. Mein Guide hackte einen Weg durchs Dickicht und zeigte mir neben allerlei weniger ansprechendem Urwald-Leben auch durchaus nützliche Dinge wie die Früchte des Paranussbaumes oder wie man Wasser aus Lianen trinkt. Und Hevea brasiliensis, den (echten) Gummibaum, dessen Saft die Ursache des früheren Reichtums von Manaus war.
Die nächste Station war Salvador da Bahia, seit 1985 ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Salvador war bis 1763 Brasiliens Hauptstadt und dank Zucker gross und reich geworden. Über 150 Kirchen aus dem 17. und 18. Jhd. zeugen von vergangenem Glanz.
Salvador war bis 1763 Brasiliens Hauptstadt und dank Zucker gross und reich geworden. Über 150 Kirchen aus dem 17. und 18. Jhd. zeugen von vergangenem Glanz.
Der letzte Stop war Recife / Olinda. Recife und Olinda gehörten zu den Häfen, die von Europa aus am schnellsten zu erreichen waren, was ihre frühe Bedeutung und Blüte erklärt.
Olinda war eine portugiesische, Recife eine holländische Gründung, der Besitz wechselte im 17. Jhd. einige Male.
In Recife ist ausser dem Strand Boa Viagem nicht viel zu sehen. Anders in Olinda, das von dort aus per Bus jederzeit oder zu Fuss in etwa einer Stunde zu erreichen ist. Olinda war ein wichtiges kirchliches Zentrum und gilt als Juwel barocker Kolonial-Architektur. Es ist seit 1982 UNESCO-Weltkulturerbe.
Vorherige Seite: UNESCO-Welterbe in Brasilien - Rio, Ouro Preto und Brasília
Erste Seite der Serie: UNESCO-Welterbe in Venezuela - Auf Umwegen nach Canaima
Damit wäre meine Serie über die UNESCO-Welterbe in Südamerika abgeschlossen.
Auch wenn es nicht so durchkommt: Am Schluss der Reise waren meine Trekkingschuhe durchgetreten, Wanderungen in jeder Art Gelände hatten immer Platz neben der Kultur.
Erste Seite der Serie: UNESCO-Welterbe in Venezuela - Auf Umwegen nach Canaima
Damit wäre meine Serie über die UNESCO-Welterbe in Südamerika abgeschlossen.
Auch wenn es nicht so durchkommt: Am Schluss der Reise waren meine Trekkingschuhe durchgetreten, Wanderungen in jeder Art Gelände hatten immer Platz neben der Kultur.
Tourengänger:
PStraub

Communities: UNESCO-Welterbe, Citytrip
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare