Niderbauen / Hundschopf

Der 20./21. Februar war reserviert für unser Schneeschuhweekend auf Niderbauen. Wie jedes Jahr habe ich dieses Weekend mehr dem Genuss, Freundschaftspflege und Freude als Leistungsdruck gewidmet. Für die Hinreise wählte ich eine spezielle ÖV-Anfahrt; nämlich mit der Bahn von Winterthur nach Brunnen, dann mit dem Schiff nach Treib ( fährt auch im Winter ), mit der Standseilbahn nach Seelisberg und schlussendlich noch mit dem Postauto nach Emmetten. So wars bestimmt nicht langweilig. Im Hotel Engel bezogen wir Quartier und machten uns dann mit Schneeschuhen bewaffnet zum Seilbähnli nach Niderbauen. Im Bergrestaurant genossen wir ein feines Z'Mittag ( sehr fein ). Dann galt es ernst, Schneeschuhe anschnallen, Kaputzen hochziehen, denn es schneite stark. Ich nahm Plan B ( infolge sehr schlechter Sichtverhältnisse ) und folgte dem roten Schneeschuhtrail zuerst abwärts Richtung Frutt. Es hatte an die 40-50cm Neuschnee und verlangte doch kräftige Spurarbeit, aber so kommt man ja nicht ins Frieren. Bei den Alphütten Pkt. 1484 war dann Lawinenkunde, Suchübung mit LVS und Schneebuddeln angesagt. Immerhin war das Loch fürs Schneeprofil etwa 1.2m tief und in der unteren Hälfte stark gefroren. So hatte jeder der 18 Mitgänger etwas zu tun. Dann strebten wir über den Stäckenmattboden wieder in die Höhe zum Winterwanderweg. Zwischenzeitlich hat der Wind stark an Kraft gewonnen und die Schneekristalle wirkten wie kleine Stechnadeln im Gesicht. Nach Erreichen der Bergstation gondelten wir im wahrsten Sinne wieder in die Tiefe nach Emmetten. Zwischendurch waren Wartepausen wegen zu starkem Wind nötig bis dann alle unten waren. Im Hotel Engel erholten wir uns bei feinstem Fondue Chinoise von den "Strapazen".
Am Sonntagmorgen sollte das Wetter laut Ansage immer besser werden. So schwebten wir wieder in die Höhe und machten uns sogleich auf die Schneeschuhe. Es war aber noch ziemlich neblig und einiges über Null, also schon fast warm und ich wollte nicht ohne Kenntnis der Schneelage auf den Niderbauen Chulm ( Lawinenrisiko ? ) steigen. So beschloss ich mit meinen 18 Mitgängern die einfache Route zum Hundschopf zu begehen. Im Nachhinein zeigte sich dann der Berg ziemlich abgeblasen aber mit einigen Triebschneeansammlungen, bei dieser Wärme auch nicht ohne. Nun am Nachmittag wagten es dann doch einige andere Türeler auf den Berg. Glück können die einen ja auch mal in Anspruch nehmen. Wir vergnügten uns dann beim Hundschopf und der Gipfeltrunk wurde genauso genossen! Zwischenzeitlich war das Wetter nun traumhaft schön und die Aussicht zum Urnersee fantastisch. Überhaupt war die Stimmung einmalig ob des Superschneeschuhtages. Nach langem Geniessen stapften wir dann zur Tritthütte, die natürlich auch noch unterstützt wurde ( feiner Zwetschgenlutz und Kuchen ). Auch noch ein grosses Stück Alpkäse konnten wir ergattern ( sehr fein ). Die Sicht auf den Vierwaldstättersee war einmalig, Weitsicht zur Jurakette und dann gegenüber natürlich der Oberbauenstock und Schwalmis.
So war es dann schon wieder mitte Nachmittag und wir mussten schweren Herzens an die Heimreise denken. Also wieder Schneeschuhe anschnallen und zur Bergstation laufen.
Es war wiederum ein gemütliches Schneeschuhweekend mit Schnee, Wind und Sonne; alles was der Winter so bereit hält.