Mutschen - Der Weg ist das Ziel
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Meine zweite Schneeschuhtour in diesem Winter. Start- und Zielort war wieder Wildhaus im Toggenburg. Als Ziel war der Mutschen (2.122 m) auserkoren worden, eine Tour, welche sich aufgrund des langen und mühsamen Zustiegs mit längeren Flachpassagen und Gegenanstiegen eher weniger für eine Skitour eignet - daher wollte ich es einmal mit den Schneeschuhen probieren. In jedem Fall wollte ich mich über der Nebelgrenze bewegen, die sich laut Meteo bei ca. 1.200 - 1.500 m einpendeln sollte. Doch aus dem ersehnten "Gipfelsieg" wurde leider nichts...
Eigentlich hätte ich es wissen müssen! Wer diesen im Sommer wohlbekannten und beliebten Aussichtsberg Ende Dezember besteigen möchte, sollte zumindest 2 Dinge beachten:
- Man bekommt fast auf der gesamten Tour die Sonne nicht zu Gesicht, da diese durch die erste Alpsteinkette wunderbar abgeschirmt wird (nur der Schlusshang zum Mutschensattel und der Mutschengipfel glänzten in der Sonne)
- Man sollte mindestens 7 h Zeit mitbringen, um die Tour einigermaßen stressfrei und mit entsprechenden Foto- und Vesperpausen zu absolvieren.
Der Anstieg von Wildhaus durch das steile Flürentobel ist im Winter mühsam, könnte allerdings durch einen "Umweg" über Gamplüt umgangen werden, der jedoch Zeit und Höhenmeter "kostet". Über die Alp Tesel ging es dann in herrlicher Einsamkeit vorbei an den steilen Hängen von Ruchbüel und Chreialpfirst zur linken und Gätterifirst zur rechten, die sich glücklicherweise bereits "entladen" hatten. So mussten wir mehrere teils riesige Lawinenkegel queren und waren froh, diese Tour nicht 1 oder 2 Tage früher gemacht zu haben. :-) Bis zur Alp Grueb steigt das Gelände nur mäßig an und ist somit ideal für Schneeschuhe. Der Schnee war -dank der Schattenlage- teils mit einem harten Deckel versehen, teils übelster Bruchharsch. Nun ja, des Tourenskifahrers Leid, des Schneeschuhgängers Freud - zumindest, wenn man keine steileren Hänge queren muss ;-)
Ab der Alp Grueb (1.752 m) wurde es dann eine Spur strenger, ein steiles Couloir haben wir rechts umgangen, was sich jedoch angesichts der dann folgenden Querung der steilen Nordabstürze des Gätterifirsts als nicht besonders klug herausgestellt hat. Oberhalb von P. 1.912, auf einer Höhe von knapp 2.000 m kamen wir dann an die Stelle, an dem das Gelände ca. 50 Höhenmeter steil in eine Senke abfällt, bevor der Schlusshang zum Mutschensattel beginnt. Die Geländekante war mit einer ca. 3 m hohen Wechte garniert, was die Sache etwas heikel machte. Vielleicht hätte man -wenn man´s gewusst hätte- die Stelle etwas weiter südöstlich (Richtung Gätterifirst) leichter passieren können, der Wanderweg führt allerdings -soweit ich dies vom Sommer in Erinnerung habe- ebenfalls über diese Kante. Aber im Winter bzw. mit Schnee sieht´s halt immer anders aus...
Kurz überschlagen, wie viel Zeit dieses Manöver mit Auf- und Abstieg auf den Mutschen (mit anschließendem steilen Gegenanstieg auf dem Rückweg) in Anspruch nehmen würde und festgestellt, dass dann die (verdiente) Rast in der Sonne (die nun doch einmal erreicht war) ausfallen müsste! So sind wir dann -nach einer ausgiebigen Rast- schweren Herzens umgekehrt. Aber was soll ich mich grämen: Ich hab wieder mal einen traumhaften Tag in den Bergen verbracht und bin gesund wieder zurückgekehrt. Und das sollte eigentlich wichtiger sein als ein verpasster Gipfel (mit zugegebenermassen toller Aussicht)!
Abstieg wie Aufstieg.
Tour mit Jutta
Tourengänger:
marmotta
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