Die Tour wurde im hikr schon mehrmals beschrieben. Weil das Teilstück Rotondo-Hütte - Cavannapass immer wieder zu reden gibt, hier meine Eindrücke. Anreise mit Zug und Postauto zum Furkapass. Trotz Sonntag ist das Postauto zu unserem Glück schwach besetzt. Um 9.06 Uhr Ankunft auf dem Pass.
Erste Etappe: Furkapass - Stotzigen Firsten - Deieren Alpetli - Chrummegg - Abzw Pt '2456 - Rottälligrat - Rotondohütte. Diese Route ist bis Stotzigen Firsten rot-weiss, anschliessend blau-weiss markiert. Schwierigkeit T3+. Dauer 6 Std. Beim Sattel bei Stotzigen Firsten kann man den Passverkerkehrs-Lärmterror hinter sich lassen. Die sanften Ebenen des Deieren Älpetli werden durch die Wildbäche und Steinwelt am Fusse des Muttengletschers abgelöst. Die Zuflüsse der Muttenreuss können bei hohem Wasserstand heikel sein. Die Markierungen geleiten einem zur mit "Steinkörben" entschärften Furt im eigentlichen Gletscherabfluss. Weiter geht's entlang von Weiden und Geröll zur Abzw. Pt2456. Unterwegs Schneehühner. Im Aufstieg zum Rottälligrat wird das Gelände blockiger und stotziger. Wunderbar - Abendstimmung, Regentropfen, umherirrende Wolken auf dem Grat und unten wartet die heimelige Hütte.Freundlicher Empfang in der Rotondohütte durch die neue Hüttenwartin Pia Biondi. Mein Vierbeiner war (nach Voranmeldung) ebenfalls herzlich willkommen.
Zweite Etappe: Rotondohütte - Hüenersattel - Cavannapass - Lucendropass - Vallettapass sud - Gotthardpass. T4. Dauer: 8 Std. Bis Lucendropass blau-weiss bzw rot-weiss markiert. Meines Erachtens ist das Routenstück von der Rotondohütte - Hüenersattel logisch und auch genügend markiert. Neu führen die Markierungen talseitig am Gletschersee vorbei. Nach dem Sattel P. 2560 kam das erste, stotzige und schwierigste Firnfeld in Sicht. Ich zog es vor, dieses mit den Steigeisen zu traversieren. Weiter abwechselnd über Geröll und Firn durch urige Landschaft bis man irgendwann den Ronggergrat erblickt und zum Hüenersattel gelangt. Die ins Bedretto abfallenden Steilwände von Hüenerstock, Wittenwasserenstock und Pizzo Pesciora sind ein Staunen wert. Die rot-weissen Markierungen dem Ronggergrat entlang zum Cavannapass hätten eine Auffrischung nötig. Abstieg auf die Bedrettoseite, vorbei an lieblich grünen Matten, irgendwo blöken die Schafe der weitläufigen Alpe Cavanna. Das Seelein bei Pt 2443 ist ausgetrocknet. Bei der folgenden Abzweigung die linke blau-weisse Route einschlagen. Die Sonne brennt, die Luft flimmert. Weiter auf dem Höhenweg zum Lucendropass, wo sich viel Volk aufhält. Mittagsrast etwas abseits. Der Vierbeiner ruht sich auf einem kühlenden Schneefeld auf. Wer sich nicht mit Routensuche und instabilem Blockgelände befassen will, kann den Wanderweg via Lucendro-See zum Gotthardpass einschlagen. Wir steigen zum südlichen Vallettapass hoch. Und prompt gelangen wir in ein Gewirr von riesigen, für den Hund unüberwindbaren Blöcken. Es dauert einige Zeit, bis ich da einen Ausweg finde. Vor vier Jahren war ich mit meinem letzten Hund umgekehrt unterwegs und ich kann mich an keine Schwierigkeit erinnern. Nächstes Mal werde ich in die Bedretto-Flanke ausweichen. Danach ohne Schwierigkeiten zum Pass mit der "Madonna". Weglos geht's über Blöcke und Schneefelder weiter Richtung Seen Pt. 2386 und Pt. 2255. Das Gelände ist zeitweise ruppig und stotzig. Knie, Halux und Müdigkeit melden sich und so verzichte ich auf die Fibbia. Von den Seen geht's über Buckel und Weiden dem wahnwitzigen Treiben auf dem Gotthardpass entgegen. Ein kühles, erfrischendes Wasser im Hospiz und rein ins gut besetzte, jedoch nicht überfüllte Postauto nach Andermatt. Abfahrt um 17.45 Uhr.
Eine eindrückliche, grossartige Tour geht zu Ende. Die wird wiederholt. Mit gesundem, berggewohntem Vierbeiner gut machbar.
Ausrüstung: Stöcke, evtl. Steigeisen oder Pickel
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