Rund um die Alp Morgete
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Eine reizvolle Gratwanderung mit mehr oder weniger schweren Stellen zu mehr oder weniger beliebten Gipfeln.
Der Start erfolgt im Morgengrauen beim Bahnhof Oberwil. Auf nicht immer guten Pfaden geht es zunächst bis Schafwaachli und dann über einen zunehmend steilen Grashang bis in einen Sattel in der Nähe von P. 1976 (Waachliflue). Diesen Gipfel erreiche ich in Kürze über den Grat. Danach begehe ich den Grat Richtung Westen bis zum Hohmädli. Die Sache ist nicht schwierig, aber das triefend nasse Gras (nordseitig mit Rauhreif überzogen) macht es etwas mühsam. Schliesslich erreiche ich den Locheggsattel und gehe gleich weiter Richtung Widdersgrind. Die ersten Aufschwünge des Ostgrates umgehe ich rechts, danach ist der Grat simpel. Über die markierte Normalroute und den Hanen erreiche ich Grenchegalm.
Es folgt die Überschreitung der Alpiglemäre; gemäss SAC-Führer eine Tour der Kategorie „L“. Das sah mir allerdings schon von weitem suspekt aus und tatsächlich ist dies eine reichlich seltsame Einstufung. Den Wintergipfel (P. 2044) und den nächsten Sattel erreiche ich ohne Probleme und stehe nun vor der Wand von P. 2070. Die sieht ziemlich senkrecht aus und wie man da im zweiten Grad hochklettern soll, ist mir ein Rätsel. Die Umgehung auf der Nordseite sieht machbar aus, doch dummerweise ist das Steilgras hier äusserst rutschig. Mit leisen Verwünschungen gegen den Autor des Clubführers steige ich also auf der Südseite ab, bis die Querung unter den Felsen möglich wird (etwa 150 m Höhenverlust). Über einen steilen Grashang kann man den Grat weiter östlich, zwischen P. 2082 und P. 2096, gewinnen. Über den luftigen Grat kraxle ich zurück zu P. 2082. Der Verbindungsgrat von P. 2070 bis hier sieht ziemlich bös aus, vermutlich ein T6 der schärferen Sorte. Weiter geht es zu P. 2096, dabei ist auch eine kurze Kletterstelle (II) zu überwinden. Danach ist der Grat breiter und einfacher und die Alpiglegalm ist bald erreicht.
Nun gibt es wieder mal einen markierten Abschnitt, nämlich der Weg zum Ochsen. Darauf folgt der Gemsgrat, der ja auf hikr bereits mehrfach beschrieben wurde. Im Morgetepass ist heute viel Betrieb und ich gehe gleich weiter zum Schibespitz. Hier rechne ich kurz und stelle fest, dass die ursprüngliche Planung, über den Grat bis zum Stockhorn zu gehen, unrealistisch ist, d.h. ich würde die letzte Bahn verpassen. Also schliesse ich die Runde um die Morgetealp mit dem Talmattenspitz ab und gehe noch bis zum Schwidenegghüttli. Danach auf einem hübschen Hangweg Richtung Mittlist Morgete und bei einem geeigneten Grashang direkt runter nach Undrist Morgete. Hier wäre ein Velo nett, aber leider steht keines da, das ich „zum Gebrauch entleihen“ könnte, also gilt es, der Fahrstrasse zu folgen. Immerhin ist sie nicht asphaltiert und irgendwann kommt die Abzweigung zum ehemaligen Bad Weissenburg. Da es beim Bahnhof kein Restaurant hat, mache ich noch eine Bonusrunde nach Weissenburgberg, wo es neuerdings ein kleines Café hat.
Hinweis 1:
Die Schwierigkeitsbewertungen der SAC-Führer „Berner Voralpen“ sind in der Kette nördlich des Simmentals mit grösster Vorsicht zu geniessen. Sie entsprechen einer ganz eigenen Skala und nicht den heute üblichen Bewertungen.
Der Grund liegt offenbar darin, dass Maurice Brandt diese Gegend für den Führer „Préalpes Fribougeoises“ von 1971 erkundet hat. In diesem Führer hat er durchwegs eine eigene Skala verwendet, in der auch haarsträubendste Voralpengrate mit „EB“ bewertet wurden. Dieser Abschnitt wurde dann offenbar tel quel in den Führer „Berner Voralpen“ von 1981 übernommen. Und die (für Alpinwanderer) schwache Neuauflage dieses Führers in den 90er Jahren war dann offenbar eine Schreibtischaktion, bei der ein paar Routen gestrichen, ein paar Klettertopos hinzugefügt und der Rest erneut 1:1 übernommen wurde.
Hinweis 2:
Klick
Hinweis 3:
Die Gegend ist auch gut für Bike&Hike Touren geeignet. Die Fahrstrasse von Oberwil ist zwar nicht asphaltiert, doch weist sie einen guten Belag auf.
Hinweis 2:
Klick
Hinweis 3:
Die Gegend ist auch gut für Bike&Hike Touren geeignet. Die Fahrstrasse von Oberwil ist zwar nicht asphaltiert, doch weist sie einen guten Belag auf.
Tourengänger:
Zaza

Communities: T6
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