Rickhubel (1943m) & Fürstein (2039m)

Den Sonntag gingen wir sehr gemütlich an. Die Wetterprognose und der Blick aus dem Schlafzimmerfenster boten keinen Grund zur Eile. Aber immerhin: Für den Nachmittag war besseres Wetter aus Westen angesagt und zudem lagen 10cm Pulverschnee. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und begaben uns auf den Glaubenberg.

Schon auf der Anfahrt war klar, dass die Wetterbesserung auf sich warten liess. Beim Start im Langis sah man kaum je weiter als 50-100m. Immerhin hatten wir uns eine Tour ausgesucht, die wir jederzeit abbrechen konnten und wo uns selbst ein Whiteout nicht in heikles Gelände lotsen würde. Vom Langis zur Passhöhe war die Strasse leider wenig Ski-tauglich. Immerhin fand ich neben der Strasse eine Möglichkeit, doch noch eine Spur anzulegen. Kurz vor dem Glaubenbergpass bogen wir nach Westen ab und folgten einer Spur, die durch den schönen, lichten Wald zur Ebene nördlich von P. 1746 hoch führte. Südlich der Alp Rick (die wir nie zu Gesicht bekamen) ging es bei wechselnder, doch konstant schlechter Sicht in die Höhe. Der Wind hatte den Hang schon ziemlich abgeblasen. Um 14.15 Uhr, knapp eineinhalb Stunden nach Abmarsch, standen wir plötzlich vor dem Gipfelkreuz des Rickhubel.

Nach dem Rickhubel fuhren wir auf Fellen sanft ein paar Dutzend Höhenmeter ab. Auch hier lag nicht mehr allzu viel Schnee. Uns eher am Kamm orientierend (Pfosten verhindern, dass man unbemerkt hüben landet), erreichten wir bald P. 1941 des Wissguber. Hier war klar: Es musste nach links, also westwärts weitergehen. Auch hier blieben wir stets in Kammnähe, bis wir P. 1912 erreichten. Nun standen wir vor der unsichtbaren Gipfelflanke. Triebschneegefahr lauerte hier kaum, denn Schnee war stellenweise kaum mehr da. Auf der Skitourenkarte nicht eingefärbt ist der obere Teil des Gipfelhangs. Verdient hätte er dies allerdings, denn auf den letzten 40 Höhenmetern erreicht er locker 30°.

Kurz nach 15 Uhr, also etwa 2h 15min nach Abmarsch im Langis erreichten wir den abgeblasenen Gipfel des Fürstein. Immerhin wehte kaum Wind, so dass sogar eine Gipfelrast mit Tee und Kuchen drin lag. Für die Abfahrt wählten wir aufgrund mangelnder Sicht (nicht ganz Whiteout) eine etwas vorsichtige Variante: Wir folgten unserer Aufstiegsspur zurück zu P. 1912 und bogen erst dort nach Ober Sewen hinunter. Stellenweise wurde die Sicht nun wieder etwas besser und so konnten wir im knappen Pulverschnee durchaus noch schöne Schwünge ziehen.

Bald einmal erreichten wir die Fläche auf ca. 1730m. Hier sahen wir nun fast gar nichts mehr, doch fanden wir uns trotzdem gut zurecht. Nach dem Anfellen erreichten wir bald einmal die Alp nordöstlich von P. 1719 und kurz darauf das Strässlein, das bereits gespurt war. Auf diesem ging es gemütlich hoch zum Übergang bei P. 1743 (auf der neuen Karte P. 1755), wo eine ausgemusterte Seilbahnkabine zur Rast einlud. Die Abfahrt vom Übergang zum Glaubenbergpass glich eher wieder einem Blindflug. Doch auch hier gelang es uns, durchaus einige wohltuende Schwünge in den Schnee zu zaubern. Wir folgten nun dem Strässchen und nicht mehr der Skitourenroute, weil uns dies angesichts der Sichtverhältnisse sinnvoller schien. Bei der Passstrasse angekommen, ging es neben dieser zurück ins Langis, wo wir etwas mehr als vier Stunden nach Beginn unseres Ausflugs eintrafen. Von der versprochenen Wetterbesserung nach wie vor keine Spur – im Gegenteil.

SLF: mässig (Triebschnee oberhalb 1800m)