„Söt mügli sii“ am Vorder Eggstock
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Eine grosse Klettertour in den Kinderschuhen meiner Bergsteigertätigkeit – „Söt mügli sii“ am Vorder Eggstock, noch vor dem Zeitalter der Klettersteige.
Heute geht jedermann auf die Eggstöcke oberhalb Braunwald. Die Klettersteige haben den Berg zum Türchen degradiert. Das war jedoch nicht immer so. Früher musste man dazu noch alles geben. Durch die steile Westwand des Eggstock führt eine 12 Seillängen-Route, die, obwohl mit Bohrhaken Plaisir-mässig abgesichert, einigen alpinen Touch bewahrt hat. Das Gestein ist nicht immer ganz solide, die Ausblicke aus der Wand jedoch eindrücklich und besonders die Abseilpiste einen Ausflug wert.
Mit dem Gleis 7 nach Braunwald (wie es sich für Low-Cost Bergsteiger gehört) und Biwak an der Waldgrenze. Durch nasse Wiesen an den mit einem Punkt markierten Einstieg. Die ersten zwei Seillängen weisen noch etwas Gras auf. Anschliessend geht es so richtig los: Durch eine feingriffige, offene Verschneidung (6a-) und zwei leichtere Seillängen kommt man zur Schlüsselstelle, ein leicht überhängender Absatz (6a+), der dank guter Griffe recht bequem zu klettern ist. Nach einer zur Rast einladenden Felsnase folgt nochmals eine steilere Seillänge (6a-). In insgesamt 11 Längen steht man auf dem Gipfel des Vorder Eggstocks. Damals war das noch ein exklusives Erlebnis. Die Abseilpiste folgt vorerst der Route und befindet sich anschliessend links von dieser. Ein sehenswerter Stand befindet sich am unteren Ende einer spiegelglatten senkrechten Platte, unter der sich ein gewaltiges Dach auftut. Genau hier hatten wir einen Verklemmer – das Problem löste sich nach einer knappen Stunde zum Glück von selbst und wir konnten das Abseilen übers Dach geniessen.

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