Gumpentour im Gaglioli-Tal


Publiziert von Mel , 15. Oktober 2014 um 21:04.

Region: Welt » Frankreich » Korsika
Tour Datum:29 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:D268 von Solenzarara Richtung Col de Bavella bis zur Snackbar "U Gaglioli" (Gratisparkplätze)

Auch sprachlich bietet mir Korsika eine Horizonerweiterung: bisher war "Gumpen" in meinem Wortschatz höchstens eine schlechte Übersetzung aus dem Berndeutsch für "springen". Nun habe ich gerlernt: Gumpen sind Becken in Gebirgsbächen, die oft in dichter Folge entstehen und das Bachbett somit stufenförmig  gestalten. Dadurch bildet der Bach Kaskaden und natürliche Schwimmbecken, die sich in Schönheit gegenseitig übertreffen. Eine Gumpentour bietet also eine Kombination aus Wandern, Klettern, Schwimmen und Klippenspringen und gehört unbedingt zu den Höhepunkten auf Korsika! Die Gegend um den Col de Bavella ist ein regelrechtes Canyoning- und Gumpen - Mekka mit den bekannten und gut dokumentierten die Cascades du Polischellu und dem Fiumicelli-Tal. Durch den Tipp eines Bekannten kommen wir auf das etwas einsamere und ruhigere Gaglioli - Tal, welches sich auch für Gumpen - Neulinge bestens eignet.

Bei der Pont de Gaglioli ist noch in der Nebensaison ziemlich was los - ein grosser, natürlicher Pool lockt Wasserratten und Klippenspringer, an der kleinen Snackbar U Gaglioli werden noch die letzten Glacen und Crêpes verkauft. Wir suchen uns etwas abseits ein Plätzchen, wo wir unser Material deponieren und unsere Badetücher ausbreiten. Für die Gumpentour brauchen wir nur Badekleider, wassertaugliche Schuhe (Teva, Salomon Techamphibian oder ähnliches) und ein wasserfestes Gehäuse für die Fotokamera.

Wir folgen dem Bachbett linkerhand und wandern bald schon in völliger Einsamkeit. Ausser Fröschen und Libellen werden wir auf der gesamten Tour keiner anderen Seele begegnen. Einmal mehr bin ich fasziniert, wie wild und unberührt Korsika ist, sobald man die ausgetretenen Pfade etwas verlässt. Je tiefer wir ins Tal vorstossen, desto unwegsamer wird das Gelände. Während wir die ersten kleinen Gumpen noch problemlos umwandern oder etwa knietief durchwaten können, kommen wir bald nicht mehr ums schwimmen herum. Ganz schön erfrischend, das klare Bergwasser!

Nach rund einer Stunde erreichen wir eine schöne, kleine Kaskade, welche problemlos erklettert werden kann. Gleich danach folgt eine Art Schlucht und dahinter ein rund 6 Meter hoher Wasserfall. Leider führt er heute nicht allzuviel Wasser. Wahrscheinlich könnte man hier auch noch hochkraxeln, aber für uns endet die Tour hier.  Auf dem gleichen Weg gehts zurück zum Ausgangspunkt, wo wir noch etwas verweilen und für einmal einen Badenachmittag am grossen Gumpen statt am Meer verbringen.


--> Weitere Impressionen aus Korsika auf meinem Blog

Tourengänger: Mel


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