Skitour Cima Presanella


Publiziert von Matthias Pilz , 27. April 2014 um 18:40. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 April 2014
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2379 m
Abstieg: 2379 m

Die Presanella hatten wir schon letzten Herbst ins Auge gefasst, damals ging sich eine Besteigung wegen des schlechten Wetters aber nicht aus. Nach langer Diskussion konnten wir uns doch dazu durchringen, eine Nacht im Winterraum der Denza-Hütte zu verbringen. So starteten wir kurz nach Mittag mit unserem Hüttenaufstieg. Anfangs folgt man Forstwegen, schon nach einer halben Stunde erreicht man den steilen Hang unter der Materialseilbahn. Hier sind Harscheisen, oft sogar Steigeisen und absolute Trittsicherheit erforderlich. Da das Gelände immer steiler wird, ist es auch entsprechend mühsam. Die letzten Meter mussten wir zwischen Felsen und Erlstauden hinaufklettern. So erreicht man einen flachen Boden, auf dem einmal eine Pause angesagt ist. Nun quert man über Felsen zur Hütte. Wir nutzten die letzten Sonnenstrahlen, um die Schuhe zu trocknen, leider verschwindet die Sonne bereits sehr früh hinter der Cima dei Pozzi.
Der Winterraum der Hütte ist sehr spärlich eingerichtet, es gibt weder Kocher noch Heizmöglichkeiten. Es gibt 30 Betten und sehr viele Decken, diese sind wegen der kaltenTemperaturen auch notwendig. Einen Schlafsack benötigt man nicht unbedingt.
Am nächsten Tag geht es weiter über eine erste Stufe, dann flach zum Gletscher. Über diesen steil hinauf zur Freshfield-Scharte. Aus dieser kurz steil, aber unschwierig, hinab auf den Gletscher dahinter. Nach einer langen Qerung und einem einfachen Grat folgt ein schmaler Firngrat, der oberhalb der Nordwand vorbeiführt. Hier hat man tolle Tiefblicke in die Wand. Am Ende des Grates geht es durch einen steilen Hang (40°) nach rechts zu einer Felsschulter. Spätestens hier werden die Ski deponiert und über ein schmales, aber gutgriffiges Band geht es in die Südflanke. Durch diese über Blöcke und Schnee steil aber leicht zum Gipfel. Hier sind Steigeisen und Pickel hilfreich, bei sehr schlechten Verhältnissen oder unsicheren Gehern sind auch ein Seil und ein paar Schlingen brauchbar.
Die Abfahrt neben dem Cresta S. Giacomo war dann sehr schön, einige tolle Firnschwünge sind sich ausgegangen. Auch unter der Hütte fanden wir noch tolle Schwünge!

AUFSTIEG: Vom P in Stavel folgt man dem Forstweg zum Masi Stavel. Man folgt weiter dem Wanderweg, vorbei an der Talstation der Materialseilbahn, und weiter durch den Wald, entlang des Baches, zum großen (vom P gut sichtbaren) Lawinenhang mit der Materialseilbahn. Durch diesen Hang hinauf, oben gibt es mehrere Möglichkeiten: 1.: In etwa Hangmitte nach links hinauf auf den Sommerweg, dieser führt über eine problemlose Holzstiege früh in leichtes Gelände. 2.: Dem Hang bis kurz vor seine Engstelle (Linksknick hinter einem Felsen) folgen und vor der Engstelle nach links durch Stauden und Felsen gerage hinauf. 3.: Der Rinne durchgehend folgen.
Wir entschieden uns für Möglichkeit 2, man sollte sich hier durch Beobachtungen anderer Gruppen bzw. Spuren vorher Informieren. Nun weiter über kuppierte Böden hinauf bis auf einen flachen Rücken (ca. 1940m). Nun rechts über einen Forstweg einige Kehren hinauf und auf ca. 2060m mit der Querung ober der Felswand beginnen. Diese Querung verlangt absolute Trittsicherheit, oft kann es sinnvoll sein, einen Pickel an Stelle des Skistocks zu verwenden. Das Gelände ist nicht extrem steil, man befindet sich aber nur wenige Meter über den Abbrüchen und könnte einen Ausrutscher nur schwer abbremsen.
Am Ende der Querung (kleiner Gupf) kurz flach bzw. leicht bergab in eine markante Rinne (oben Schlucht), diese nach links überqueren und auf dem dahinter liegenden Rücken hinauf zur Hütte.
Hinter der Hütte links am See vorbei, durch eine Mulde hinauf auf einen Rücken. Links vom Rücken flach in das Becken queren und so zu einem kleinen Tal, durch welches der Gletscher herabfließt. Durch dieses Tal hinauf bis zu einer kleinen Ebene, hier nach rechts über teils steile Gletscherhänge hinauf, ein Gletscherbruch in 3200m wird links liegen gelassen. Über den Gletscherbrüchen zurück nach links und so in die Sella Freshfield (linkeste Scharte). Aus der Scharte 20m steil, aber leicht bergab. Von hier möglichst ohne Höhenmeterverlust unter der Cima di Vermiglio queren. So erreicht man den anfangs breiten Gipfelgrat. Diesem folgt man so lange wie möglich mit Skiern, dann zu Fuß ober der Nordwand vorbei. Am Ende der Grates geht es durch einen steilen Hang (40°) nach rechts zu einer Felsschulter. Spätestens hier werden die Ski deponiert und über ein schmales, aber gutgriffiges Band geht es in die Südflanke. Durch diese über Blöcke und Schnee steil, aber leicht zum Gipfel. Hier sind Steigeisen und Pickel hilfreich, bei sehr schlechten Verhältnissen oder unsicheren Gehern ist auch ein Seil und ein paar Schlingen brauchbar.

ABFAHRT: Wie Aufstieg, ab dem Passo Cercen kann man nach links zum Cresta S. Giacomo queren und hier über tolle Hänge zur Hütte abfahren. Von der Hütte flach nach rechts queren und ziemlich weit rechts durch eine der vielen Mulden hinab (Achtung unten Felsen, Umfahrung aber einfach) und so auf den großen flachen Boden. Hier linkshaltend und in einiger Staffelei zurück zur Aufstiegsspur.

LAWINENGEFAHR/SCHNEE: 1; ausreichend Schnee, am Gletscher noch mehrere Meter Auflage. Kaum Spalten sichtbar.

MIT WAR: Kathi, Rainer, Tanja

WETTER: Sonne, deutlich weniger Wind als in den letzten Tagen

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz, rainer


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