KG Beretli am Brünigpass

Das erste mal als wir im Klettergarten Beretli klettern wollten drehten wir auf halben Weg wieder um da mehrere grosse Kletter,- bzw. Ausbildungsgruppen ebenfalls auf dem Weg waren und wir keine Lust hatten in einem überfüllten Klettergarten klettern zu gehen. Da wir damals auf der Durchreise waren, war dies auch nicht sonderlich dramatisch.
Dieses mal waren wir relativ Zeitig dran, das Wetter war zumindest am Morgen nicht über alle Zweifel erhaben und als wir beim Parkplatz "Tipi-Zelt" ankamen hatte es auch noch keine anderen Autos.

Der Weg zum Fels dauert ca. 15-25 Minuten, je nach Laufgeschwindigkeit und führt ausschliesslich über Kiesstrassen.
Als wir im Klettergarten ankamen hatte es dort zwar schon zwei kletternde Familien was aber nicht weiter störte da diese die leichtesten Routen (3a,3b) kletterten.
Wir hielten ganz zu Beginn des KG und kletterten die erste Route Koui 4c. Anschliessend kletterten wir die Girl 5a, wobei ich etwas ins schwitzen kam, da ich einen Haken etwas überstieg und dann Mühe hatte diesen zu klinken. Bei der Verrenkung die ich zum klinken machen musste zog ich mir eine leichte Zerrung des Brustmuskels ein, was mich im Anschluss veranlasste nicht mehr viel zu klettern, aus Angst das ganze verschlimmere sich noch.

Nach diesen beiden Routen verspürten wir etwas Hunger und nahmen darum unser Mittagessen ein.

Meine Freundin kletterte noch Amarettli 4c und Amadisli 4c. Zum Abschluss packte mich dann doch nochmal die Lust und wir kletterten beide noch Bräme 5a.
Danach packten wir unsere Sachen und machten uns gemütlich wieder auf den Weg zurück zum Auto.

Der Klettergarten:

Der Klettergarten ist sehr Familienfreundlich, vor allem da die Schotterstrasse direkt am Fels entlang führt und in der unmittelbaren Nähe hat es auch Brätelstellen.
Der Fels ist gut ausgeputzt, fest und von der Struktur her recht interessant. Es hat Leisten, Löcher, schräge Flächen die auf Reibung genommen werden wollen aber auch immer wieder mal grosse Henkel. Teilweise ist aber die Schichtung nach unten etwas speziell.
Die Absicherung ist sehr gut so dass auch Anfänger und Kinder ihren Spass haben werden. Die Routen sind maximal ca. 20 Meter hoch und zwischen 3a und 6c. Im oberen Sektor hat es aber noch sieben 2 Seillängenrouten im Grad 5c bis 6a+. 11 Expressen wie im Plaisir sind definitiv zu wenig, sofern man alle Haken klinken will. Bei einer Route brauchten wir 12 oder 13. Ein 50 Meter Seil reicht aus.

Fazit:

Schnell erreichbarer, gut abgesicherter und Familienfreundlicher Klettergarten indem wohl dank der Südausrichtung auch im Winter geklettert werden kann. Ob es im Sommer deswegen noch angenehm ist dort zu klettern wage ich einmal zu bezweifeln, es dürfte tropisch werden. Ebenfalls wird es im Sommer ziemlich überlaufen sein auch deshalb da viele Ausbildungsgruppen dort klettern (Aussage von lokalem Bergführer).

Anmerkung: Im Verlauf des Tages kamen zwei junge Kletterer an den Fels. Sie waren mit Keilen und Friends !!! ausgerüstet und begannen auch gleich in einer 5a zu klettern. Beim beobachten des Sichernden wurde es mir etwas anders. Der eine, sichernd mit Tube, hielt beide Seilstränge mit einer Hand gegen oben, der andere sicherte mit nur einer Hand und in der anderen hielt er das Topo und plauderte mit einer Nachbarsgruppe. Vielleicht sind wir etwas überkorrekt und übervorsichtig dennoch hoffe ich dass wir niemals, auch nicht mit sehr viel Erfahrung, so legèr sichern werden. Immerhin sichert man dem Partner das Leben, so einfach die Route auch ist.