Weit weg von Allem: Valle dell'Isorno


Publiziert von Zaza , 22. April 2012 um 19:39.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:22 April 2012
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1400 m
Kartennummer:275

Mit dem Flussnamen Isorno ist es eine kuriose Sache: Der Bach heisst auf beiden Seiten der Wasserscheide gleich - in der Schweiz fliesst er durch das bewohnte Val Onsernone (dessen oberster Teil zu Italien gehört), auf der anderen, gänzlich Italienischen Seite heissen Tal und Fluss gleich.

Dieses Valle dell'Isorno hatte ich, obwohl es nahe bei Domodossola liegt, bisher nur sehr vereinzelt besucht, dies vor allem wegen der eher schlechten öV-Anbindung. Heute war wieder mal ein Besuch fällig, denn bei den aktuellen Verhältnissen (Schnee noch weit hinunter, bis ca. 1400 m, dazu in der Höhe starker Wind) bot sich die Suche nach alten Pfaden im dichten Wald geradezu an.

Nach Cappuccino und Brioche in der Bar Moderno gehe ich also mit der Vigezzina bis Masera und folge dann der Strasse bis kurz vor Pontetto (ca. 20 Min). Diesen Punkt kann man auch mit dem Circolare-Bus Nord erreichen, der ab 8 Uhr alle zwei Stunden vom Bahnhof Domo fährt. Vor der Brücke über den Isorno gehe ich nun auf die Strasse, die dem Talbach entlang führt. Nach etwa 1.5 km endet der Asphaltbelag und nach weiteren etwa 2 km geht rechts der nicht allzu deutliche Pfad weg, der die Hütten von Mondei (534 m) erreicht. Die folgende Bachquerung ist nicht deutlich, danach komme ich zu zwei Hütten (nicht auf LK), worauf der Pfad nun sehr deutlich wird (vermutlich gibt es von unten auch einen direkteren Zugang zu diesen Hütten). In steilem Anstieg (da und dort Zeichen einer blauen Markierung, oft verblasst)erreiche ich schliesslich die Alpe Cola mit zahlreichen ruinierten Hütten.

Bei einer der wenigen Hütten mit intaktem Dach zieht der Pfad taleinwärts, um den Rio Cola zu überqueren. Danach komme ich zu den diversen Häusergruppen von Solada. Der Pfad wird nun undeutlicher, er steigt etwas an bis zu P. 1064 und quert dann auf interessanten Bändern in ein wildes Tobel hinein. Nach dessen Querung bin ich kurzum bei der Alphütte Selva Ronda. Danach geht es steil abwärts, über den nächsten Bach und wieder aufwärts zur Alpe Nezza mit zahllosen, zumeist zerfallenen Hütten (bis hier vereinzelt blaue Markierungszeichen).

Der Abstiegsweg Richtung Westen ist ausserordentlich steil und am Anfang nicht sehr deutlich (sehr vereinzelt grüne und rote Markierungen). Schliesslich führt er mich zum Rio Fenecchio. Ich achte darauf, ihn am richtigen Ort zu queren, denn um die Bäche herum ist das Gestrüpp sehr dicht. Auf der anderen Seite gehe ich etwas aufwärts, um der Sache zu entkommen und quere dann auf der Wegspur talauswärts. Bald komme ich auf den Pfad, der mit einigen roten Zeichen und Bändeln markiert ist und nach Aulogna führt.

Von hier geht es steil abwärts zur Brücke, die in eindrücklicher Höhe über den Isorno führt. Danach folgt der letzte Aufstieg des Tages, hinauf zum schön gelegenen Altoggio, dem obersten Ortsteil von Montecrestese (auch Adryville genannt). Am Sonntag hat's hier leider keinen Bus (unter der Woche bloss einen miesen Fahrplan), also auf der schönen Mulattiera hinunter nach Chiesa. Hier bestaune ich den imposanten Campanile, den man von der Simplonbahn aus immer so gut sieht. Er stammt aus der Zeit, als die Gemeinden mit der Höhe ihrer Kirchtürme wetteiferten und dafür auch mal ihre besten Alpen verkauften.

Danach folge ich der Strasse abwärts, habe bald Glück beim Autostopp und ein netter Mann nimmt mich gleich mit bis zum Bahnhof in Domo. So bleibt reichlich Zeit für Gelato und einen Cappuccino auf der Piazza Mercato, um sich die Sonne auf den Pelz brennen zu lassen und dem emsigen sonntäglichen Treiben zuzusehen.

Das Tal bietet zahlreiche Möglichkeiten für zukünftige Besuche...für Aspiranten mag es auch von Interesse sein, dass es zwei Hütten gibt. Einerseits das schöne Rifugio Sironi am Lago Matogno mit akzeptablem Winterraum (den Schlüssel zur Hütte kann man in der Bar Alpi in Montecrestese abholen). Andererseits das eher rustikale Rifugio Bonasson (der Winterraum ist ein übles Loch), dessen Schlüssel man etwas umständlich beim CAI Vigezzo in Santa Maria oder Malesco abholen kann.

Für die Suche nach alten Pfaden in dieser Gegend ist die Siegfriedkarte nicht schlecht, sie weist mehr Wege auf als die Erstausgabe der LK 1:50000 von 1957 (z.B. von Selva Ronda nach Parsecco und weiter auf den Südgrat des Pizzo Locciabella).  

Tourengänger: Zaza


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Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Hurluberlu hat gesagt: Clémence des cieux
Gesendet am 22. April 2012 um 22:34
Il semblerait qu'il faisait qu'en encore plus beau autour de Domo qu'au sopracceneri. Décidément, tu es gâté par la météo, grand biscuit:).

Zaza hat gesagt: RE:Clémence des cieux
Gesendet am 23. April 2012 um 07:33
C'est peu surprenant, car la Val Bavona est bien plus proche de la chaine principale des alpes. Quand-même, on attend ton récit et tes photos avec impatience...

adrimiglio hat gesagt: Mostruoso!
Gesendet am 24. April 2012 um 09:49
Ciao Manuel
mi hai sempre meravigliato con le tue imprese, ma questa volta mi hai messo al tappeto... la zona che hai percorso la conosco come le mie tasche essendoci cresciuto, sono le mie zone di ricerca funghi, ma devo ancora capire come hai fatto a trovare il sentiero che da Selva Ronda porta a Nezza, in pochi lo conoscono...

Sei incredibile, hai tutta la mia ammirazione!

Adry.

Zaza hat gesagt: RE:Mostruoso!
Gesendet am 24. April 2012 um 14:13
Ciao Adry

Sei troppo gentile...ma il sentiero fra Selva Ronda e Nezza e segnato sulla carta Svizzera (foglio "Valle Antigorio") e si trova abbastanza bene. Penso che la traversata da Selva Ronda e Parsecco sarebbe più difficile...tu l'hai già fatta?

La zona è molto bella e ho previsto altre visite in queste vallate. Per esempio un giro ad anello con partenza da Agarina oppure anche la traversata Crodo - Moncrovino - P. Larone - Agarina.

Ciao e a presto, Manuel


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