Hoher Kranzberg (1.391m) bei Sturm


Publiziert von Gemse , 9. Januar 2012 um 19:02. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum: 3 Januar 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 640 m
Abstieg: 640 m
Strecke:Parkplatz Kranzbergsessellift - Korbinian-Hütte - St. Anton - Hoher Kranzberg - Ferchensee - Lautersee - Parkplatz Kranzberg-Sessellift (10,6 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Mittenwald und dann mit dem Gästebus zur Talstation Kranzberg-Sessellift. Auto: BAB A95 nach Garmisch-Partenkirchen, weiter auf der B2 nach Mittenwald und über das Gries hoch zur Talstation des Kranzberg-Sesselliftes (Achtung der Parkplatz ist gebührenpfichtig 3 € pro Tag)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito.
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthöfe u. Hotels in Mittenwald
Kartennummer:AV-Karte 4/3 Wetterstein Ost

Eigentlich sollte heute meine erste Schneeschuhtour im Raume stehen. Aber aufgrund des geringen Schnees und der Lawinengefahr in größeren Höhen entschied ich mich für eine lawinensichere Tour.
Da blieb dann nur wieder mal eine Tour auf den Hohen Kranzberg übrig.
 
Hier konnte ich auch gleich mal meinen Gleitschutz für vereiste Strecken testen. Es sind eine Art Mini-Steigeisen mit richtigen Zacken wie echte Steigeisen. Die ersten 3 Bilder meines Berichtes zeigen diese perfekte Steighilfe.
 
Start für die Tour ist der Parkplatz an der Talstation des Kranzberg-Sesselliftes. Ich gehe genau dieselbe Strecke wie bei meiner Tour Zwischen Herbst und Winter auf den Hohen Kranzberg. Der einzige Unterschied ist, heute liegt Schnee zwar nicht viel aber immerhin – die Landschaft ist weiß, wie es im Winter sein soll.
Ich streife gleich die Ministeigeisen über die Schuhe, denn der Parkplatz ist stark vereist. Auch der Anstieg hoch zur Korbinians-Hütte hat sehr viele eisige Stellen. Einige Wanderer, die ich überhole haben Probleme. Ich komme jedoch zügig hoch und erreiche die Hütte in einer halben Stunde. Hier oben herrscht ein heftiger Wind, die Fahne steht waagrecht im Wind und der Mast biegt sich bedenklich stark.
Der Weiterweg in Richtung St. Anton verläuft jetzt entlang einer Skipiste. Der eigentliche Wanderweg liegt unter der Piste. Auch hier komme ich gut weiter und erreiche die Bergstation des Sessellifts kurz unter St. Anton. Von hier könnte man auf einer Naturrodelbahn wieder zur Talstation zurückfahren.  In 5 Min. ist der Gasthof St. Anton erreicht. Hier artet der Wind in einem Sturm aus.
Leider kann ich nicht den ruhigeren Wanderweg zum Kranzberg weitergehen, da der schmale Weg ohne Schneeschuhe nicht begehbar ist. Ich sinke bis zu einem Meter tief ein. Also bleibt nur der breite Fahrweg hoch zum Gipfelgasthof übrig. Auch hier bewähren sich meine Mini-Steigeisen auf dem teilweise spiegelblanken vereisten Weg. Normale Wanderer müssen ständig in den Schnee ausweichen wo ich einfach geradeaus gehen kann. Das Gipfelgasthaus lasse ich links liegen und erreiche nach 1 : 20 Std. ab Start den Gipfel des Hohen Kranzberges auf 1391 m.
Hier oben scheint zwar wunderschön die Sonne, aber Der Sturm artet hier oben fast in einen Orkan aus. Lt. Auskunft des Personals des Gipfelgasthauses haben wir Böen bis zu 120 km/h. Das Gesicht wird kräftig mit den feinen Schneekristallen wie mit Nadeln massiert, was recht unangenehm ist. Die gefühlte Temperatur beträgt geschätzte – 15oC. Ich mache trotzdem eine Gipfelrast von einer Stunde einigermaßen geschützt auf der Gipfelhüttenbank. Schneeschuhgeher, die auch heraufkommen schimpfen ein wenig über den Bruchharsch auf dem schmalen Wanderweg hoch zum Gipfel. Mit Skiern fahren sie wieder ab ins Tal.
Als es am Gipfel ein wenig ruhiger wird treffen auch wieder die obligatorischen Fichtenkreuzschnäbel ein und tummeln sich die Gipfelbaum.
Nach einer Kontrolle meiner Steighilfe steige ich mit 3 anderen Wanderern hinab zum Ferchensee. Auch hier halten die Ministeigeisen sehr gut im Schnee, während die anderen Wanderer teilweise doch erheblich ins Rutschen kommen. Nach einer knappen Stunde ist der Eiskeller Ferchensee erreicht. Die anderen Wanderer kehren ein, ich aber gehe ohne Pause gleich weiter, denn die Einkehr in die Kärntner Alm ruft.
Weiter geht es also auf der Forststraße zum Ferchensattel und hinunter zum Lautersee. Hier erwische ich die letzten Sonnenstrahlen. Der See ist zugefroren und hat eine interessante Wellenbildung auf dem Eis.
Auch hier gehe ich ohne Aufenthalt weiten und erreiche nach 1 Std. ab Ferchensee auf dem nun gut begehbaren Wanderweg den Parkplatz an der Kärntner Alm. Hier erfolgt der altbekannte Einkehrschwung.
 
Bergwanderer:   Karl
 
Fazit:  
  • Wie üblich eine leichte und schöne Wanderung
  • Der Sturm am Gipfel hätte nicht sein brauchen
  • Die Ministeigeisen haben sich bestens bewährt auch in steilerem Gelände
  • Sie sind aber kein Steigeisenersatz sondern vielmehr ein Ersatz von Grödeln
  • Schneeschuhe im Gipfelbereich auf den ruhigen Steigen wären nötig gewesen
     

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Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 8901.gpx 2012-01-03 Hoher Kranzberg im Winter

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