Mono Lake


Publiziert von pika8x14 , 20. September 2011 um 18:18.

Region: Welt » United States » California
Tour Datum:30 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA 
Zeitbedarf: 1:00
Strecke:South Tufa Trail
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der U. S. Route 395 ca. 5 Meilen südlich von Lee Vining nach Osten auf die State Route 120 abbiegen. Auf dieser etwa 5 Meilen fahren und am beschilderten Abzweig in Richtung South Tufa Area/Mono Lake Tufa State Reserve abbiegen. Weiter auf unbefestigter Straße zum Parkplatz mit Kassenhäuschen, Infotafeln u. s. w. Gebühr 3 Dollar pro Person, unter 16 Jahren frei, der Interagency Annual Pass ist gültig.
Unterkunftmöglichkeiten:In den umliegenden Orten (Lee Vining, Mammoth Lakes, ...).

Der Mono Lake, ein alkalischer Salzsee, befindet sich in einem abflusslosen Becken (Mono Basin) am Rand des Great Basin und Osthang der Sierra Nevada nahe des Ortes Lee Vining. Seit 1941 wird zur Versorgung des weit entfernten Los Angeles Wasser aus dem Mono Basin über ein Aquäduktsystem abgeführt. Dadurch ist der Wasserspiegel des Sees von 1.956 m bis auf seinen niedrigsten Pegel von 1.933 m im Jahr 1982 abgesunken. Nach einer Reduzierung der Wasserableitung aus den Zuflüssen ist der Wasserstand mittlerweile wieder auf 1.946 m angestiegen.

Besonders sehenswert am Mono Lake sind u. a. die Kalktuff-Formationen. Diese sind unter Wasser entstanden: Kalziumhaltiges Süßwasser aus Quellen am Seeboden reagierte mit dem karbonatreichen, alkalischen Seewasser (pH 10), es bildete sich Kalziumkarbonat („Kalktuff“). Durch das Absinken des Wasserspiegels wurden die verschiedensten Kalktuff-Gebilde schließlich sichtbar, wie z. B. im South Tufa Area am Südufer des Sees. Ähnlich entstandene Formationen sind auch die *Trona Pinnacles, welche wir ja bereits am 16.08.2011 besucht haben.

Im Mono Lake befinden sich zwei vulkanische Inseln: Negit Island (klein, dunkel) und Paoha Island (größer, hell). Letztere ist mit nur ca. 320 Jahren wirklich „jung“.

Interessant ist weiterhin die Tierwelt am See. Im stark salzhaltigen Wasser können zwar keine Fische leben. Dafür gibt es aber massenhaft Salzwasserkrebse (Artemia monica) und Alkali-Fliegen (Ephydra hians). Auf letzteren beruht übrigens der Name des Sees: „Mono“ bedeutet in der Sprache der indianischen Ureinwohner „Fliege“.

Die Salzwasserkrebse und Alkali-Fliegen ernähren sich von den im See vorkommenden Algen und bilden ihrerseits wiederum die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Vögel. So kann man Wilson-Wassertreter (Phalaropus tricolor) auf dem See im Kreis schwimmen und dabei aufgewirbelte Nahrung fressen sehen.

Und das absolute Highlight: Kaliforniermöwen (Larus californicus), die mit offenem Schnabel an der Uferlinie entlang rennen und so die aufgescheuchten Fliegen fangen.

Wo es keine Fische gibt, wird eine Möwe eben auch mal zum „Fliegenfänger“ (siehe Video) ;-).

Am Südufer des Mono Lake befindet sich der South Tufa Trail. Der kurze Rundweg beginnt am Kassenhäuschen mit vielen Infotafeln neben dem Parkplatz, führt zum Ufer des Sees, ein ganzes Stück an diesem entlang und wieder zurück zum Trailhead. Der Weg ist anfangs sogar asphaltiert, später geht er in einen sandigen Pfad über, Höhenunterschiede gibt es kaum. Markierungspfähle mit Pfeilen erleichtern die ohnehin nicht schwierige Orientierung.

Entlang des Weges kann man viele der an Land und im Wasser stehenden Kalktuff-Formationen vor der Kulisse des Seewassers, der niedrigen Ufervegetation und der umliegenden Berge betrachten. Auch die Alkali-Fliegen und Salzwasserkrebse lassen sich aus nächster Nähe beobachten. Und wenn man etwas Glück hat, kann man auch die Jagd der Möwen bzw. anderer Vögel auf Fliegen miterleben. Unterwegs stehen immer wieder kleine Schau- und Infotafeln, die u. a. auch frühere Wasserpegel markieren.

Fazit: Der Mono Lake ist auf jeden Fall einen kurzen Abstecher wert. Er bietet eine gute Abwechslung und Ergänzung zum Besuch im nahen Yosemite National Park oder zu Bergtouren in der Sierra Nevada. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man morgens oder abends kommen (besseres Licht). Im Sommer herrschen tagsüber teils extrem hohe Temperaturen, es gibt keinen Schatten. So kann selbst der kurze Spaziergang (1/2 bis 1 Stunde) auf dem South Tufa Trail anstrengend werden. Wer etwas mehr Zeit zur Verfügung hat, kann sich im unmittelbar nördlich von Lee Vining an der U. S. Route 395 gelegenen Besucherzentrum („Mono Basin Scenic Area Visitor Center“) zusätzlich informieren und auch zu weiteren möglichen Aktivitäten erkundigen. Zu empfehlen wäre beispielsweise noch eine Tour am nahen Panum Crater.

Wir haben den Mono Lake mehrmals besucht, deshalb gibt es auch Fotos von verschiedenen Tagen.


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Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (3)


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tschiin76 hat gesagt: ...das Gebiet..
Gesendet am 20. September 2011 um 18:37
....ist übrigens auch im Juni sehr sehenswert, da dann der ganze Lavaboden mit Blumen in allen Farben überzogen ist!
Habe nur beste Erinnerungen an den Mono Lake, obwohl unser Besuch schon Jahre her ist.
LG

tschiin76 hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2011 um 18:44
Übrigens tolle Bilder! Ich wünschte, ich wäre nicht vor so langer Zeit dort gewesen sondern jetzt...aber so kann ich unsere Reise damals nochmals "durchleben"...:))

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. September 2011 um 22:27
... schön, dass Dir unser Bericht gefällt.

Der Mono Lake ist wirklich einen Besuch wert - wir sind sogar mehrmals hingefahren, weil's eben "so schön" ist. Auch die vulkanische Umgebung ist, wie Du ja auch sagst, absolut sehenswert - besonders, wenn es blüht. Und natürlich gibt es "nebenan" im Yosemite National Park und in der Sierra Nevada viele weitere Highlights.

Leider ist der Urlaub für die unzähligen Tourenmöglichkeiten viel zu kurz ...

Viele Grüße,
A. + A. + A.


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