Brocken (1.141 m) - über Steinerne Renne und Zeterklippen


Publiziert von pika8x14 , 23. Juni 2011 um 16:17.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Harz
Tour Datum:12 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 900 m
Strecke:Bahnhof "Steinerne Renne" - Waldgasthaus und Hotel "Steinerne Renne“ - Stern - Kleine Zeterklippen - Große Zeterklippen - Brocken
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Wernigerode, Ortsteil Hasserode zum Bahnhof "Steinerne Renne" der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Entweder am Bahnübergang nahe des Betriebsgeländes der Fa. WERBAT oder direkt am Bahnhof "Steinerne Renne" parken.
Unterkunftmöglichkeiten:Waldgasthaus und Hotel "Steinerne Renne“. Brockenhotel und Brockenherberge (auf dem Brockengipfel). Zahlreiche weitere Möglichkeiten in den Orten um den Brocken.
Kartennummer:KOMPASS 455

Was tun am Pfingstsonntag - die Wettervorhersagen sind „überall“ durchwachsen - also lohnt es sicher kaum, noch große Anfahrtswege für eine Tour in Kauf zu nehmen. Wir entschließen uns, in den Harz zu fahren - dieser ist „nur“ ca. 2 Stunden von zu Hause entfernt. Außerdem gibt’s ein dichtes Netz einfacher Wege, auf denen auch Dachshund mal wieder einige Höhenmeter machen kann.

Von Wernigerode soll‘s auf den Brocken gehen, mit 1.141 m höchster Berg im deutschen Norden und  die Nr. 1 im Harz und Sachsen-Anhalt. In vielen Veröffentlichungen und auch auf einer Tafel auf dem Gipfel werden 1.142 m angegeben - der vorhandene Wegpunkt auf HIKR.ORG und Wikipedia verwenden 1.141 m.

Vom Parkplatz am Bahnübergang der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) nahe des Betriebsgeländes der Fa. WERBAT laufen wir zuerst auf der schmalen Straße in Richtung Bahnstation „Steinerne Renne“ (auch dort kann man parken, solange Platz vorhanden ist). Vorbei an einem kleinen Wasserkraftwerk folgen wir auf breitem Weg dem Flüsschen Holtemme in ein bewaldetes Tal. Nach Querung eines zugedeckten Kanals geht's nur noch auf einem schmalen Pfad bergaufwärts bis zum Waldgasthaus und Hotel „Steinerne Renne“. Die Holtemme plätschert nebenan über mehrere Kaskaden und unterhalb der „Steinernen Renne“ über einem Wasserfall („Renne-Fälle“).

An der „Steinernen Renne“ treffen wir auf weitere Wege und entsprechend viele Ausflügler. Über eine kleine Brücke gelangen wir auf die andere Seite der Holtemme. Wir halten uns links und bewegen uns von nun an wieder auf breiten Wegen. Hin und wieder gibt es Wegweiser und auch Angaben, wie viele Kilometer es noch bis zum Brockengipfel sind - da wir den "Umweg" über die Zeterklippen gehen, ist unser Weg länger. Fichtenwald entlang des Weges wird zum ständigen Begleiter, wobei allerdings auch größere Flächen mit Waldschäden zu verzeichnen sind.

Den ausgeschilderten Abzweig des kürzeren Aufstiegswegs zum Brocken durch die Hölle über den Renneckenberg ignorieren wir. Wir bleiben auf dem breiten Weg bis zur Wegekreuzung (Molkenhaus-) Stern  - mit Schutzhütte, Übersichtskarte und Wegweisern. Am Stern folgen wir der Beschilderung nach links in Richtung Zeterklippen. Unterwegs halten wir uns an einem nicht beschilderten Abzweig (geschätzte 500 m ab Stern) rechts (bergaufwärts) und gelangen etwas später zu den Kleinen Zeterklippen (auch Untere Zeterklippen genannt) mit Schutzhütte und Blick zum Brocken.

Der Weg schwenkt jetzt nach Süden und erreicht bald einen Abzweig zu den Großen (Oberen) Zeterklippen. Auf einem sehr schmalen, verwachsenen Pfad gelangen wir westwärts zu den Großen Zeterklippen. Hier sind zahlreiche Felsblöcke („Klippen“) sind vorhanden. Eine kleine Leiter führt hinauf  auf eine Blockformation. Über die wenig bewachsene Hochfläche gibt es gute Aussichtsmöglichkeiten ins Umland und vor allem zum Brocken.

Nach einer Pause verlassen wir die Großen Zeterklippen wieder - diesmal nicht auf dem schmalen Pfad, auf dem wir gekommen sind, sondern auf dem südlicheren Weg. Dieser ist wesentlicher breiter und mündet später (rechts abbiegen) wieder in den von den Kleinen Zeterklippen nach Süden führenden Weg. Wir folgen weiter der Ausschilderung, biegen nochmals rechts und dann links ab und erreichen die asphaltierte Brockenstraße bei ca. 900 Meter Höhe - ein Schild mit dieser Höhenangabe ist am Wegrand angebracht.

Hier würde sich ggf. noch eine Abstecher zu den Felsenformationen der Brockenkinder und der Kapellenklippe anbieten. Wir wandern jedoch auf der Asphaltstraße zum Gipfel. Unterwegs gibt es immer wieder Weitblicke - z. B. zum Wurmberg mit Skisprungschanze. Und natürlich: Fichtenwald, wie bereits erwähnt leider zwischendurch auch mit größeren Schäden.

Es geht über einen Bahnübergang der Brockenbahn, kurz danach mündet eine weitere Route zum Gipfel (Goetheweg) auf die Brockenstraße. Der Andrang auf der Brockenstraße, und insbesondere auf dem letzten Teilstück ist unglaublich - „aus Verzweiflung“ zählen wir mal nur die entgegen kommenden Wanderer - bei 200 in nicht mal 11 Minuten hören wir auf. Wahnsinn. - Ist das am Wochenende immer so? - Liegt es an Pfingsten? - Am Wetter kann’s kaum liegen, das ist nicht besonders toll - viele Wolken. Offensichtlich fahren wohl viele mit der Brockenbahn zum Gipfel und laufen anschließend nach unten. Andere - so wie wir - machen’s genau anders herum.

Wir erreichen das Gipfelplateau des Brocken, halten uns gleich links und laufen den Rundweg entgegen dem Uhrzeigersinn vorbei an Brockengarten, Hexenaltar, Teufelskanzel u. s. w. Die Aussicht ist gut, bei besserem Wetter wäre sie natürlich noch grandioser. Ab und zu erkennen wir - erst fern, dann nah - auch die Züge der Brockenbahn, die ja auf ihrer Fahrt nach oben bzw. unten den Gipfel quasi komplett umrunden - übrigens bei 1.000 mm Spurweite.

Zum Abschluss erreichen wir den stark bebauten Gipfelbereich (Wetterstation, Sendeturm mit 123 m Höhe, Brockenherberge/-hotel, Brockenhaus/-museum, Wolkenhäuschen, Restaurant, Bahnhof, …).

Auf dem höchsten Berg im Norden Deutschlands genehmigen wir uns „stilgerecht“ Bockwurst mit Fassbrause - heute mal kein Bündnerteller, Rivella, Kaiserschmarrn oder Knödel.

In Anbetracht der starken Belegung der Brockenstraße mit „Down Hill Hikern“, des eher mittelprächtigen Wetters und auch weil Dachshund irgendwie eher aussieht, als wolle er lieber noch mehr Bockwurst an Stelle der ca. 15 km Rückmarsch, entscheiden wir uns, mit der Bahn zurück zu fahren. Clever, dass wir in der Nähe eines Haltepunktes der HSB gestartet sind :-).

Fazit: Schöne Tour auf einfachen, i. d. R. gut beschilderten, breiten Wegen/Waldstraßen (T 1) - nur der Wegabschnitt kurz vor der „Steinernen Renne“ und der schmale (nördlichere) Pfad zu den Großen Zeterklippen erfordern ein wenig „Geländegängigkeit“ (T 2). Außerdem sollte man Fichtenwald mögen und nicht unbedingt auf Einsamkeit aus sein (Teilstück Brockenstraße) :-).


pika8x14 sind heute: A. + A. + Dachshund



Tourengänger: pika8x14


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