Wind und Wasser auf dem Weg von Ebersbach nach Löbau


Publiziert von lainari , 20. November 2010 um 21:20.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum: 3 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 200 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn RB 61 Dresden-Zittau bis Ebersbach oder Auto oder Bahn RE 1/RB 60 Dresden-Görlitz bis Löbau und Bus Löbau-Ebersbach
Kartennummer:1:33.000, SK Nr. 96 Löbau und Umgebung

Wind und Wasser auf dem Weg von Ebersbach nach Löbau

Als Bewohner der Sächsischen Schweiz weiß man, was Feiertage mit sich bringen: einen Massenansturm. Zum ruhigen Wandern also absolut ungeeignet. So fahre ich an den Osterfeiertagen seit einigen Jahren regelmäßig zu Touren in die Oberlausitz genauer gesagt ins Lausitzer Bergland. Ein historischer Sonderzug der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde (OSEF) brachte mich auf angenehme Weise von Bautzen über Bischofswerda zum Ausgangspunkt meiner Wanderung nach Ebersbach. Im Normalfall wäre ich mit dem Auto nach Löbau gefahren und hätte den Bus nach Ebersbach genommen. Die Wetterprognose war gut, es sollte ein herrlicher Tag werden.

Vom Bahnhof Ebersbach lief ich in die Stadt hinunter und erklomm rechter Hand neben dem talquerenden Eisenbahnviadukt eine bebaute Anhöhe. Innerorts ist mein gewünschter Wanderweg recht lückenhaft markiert. Intuitiv traf ich jedoch nach den letzten Häusern zurück auf den richtigen, den Raumbuschweg. Am Steinbruch holte mich der Sonderzug ein, der nun nach Löbau weiterfuhr. Im Steinbruch wird Lamprophyr abgebaut.

Nach einem längeren Stück im Wald öffnete sich der Blick auf Kottmarsdorf. Am Dorfrand stieß ich auf eine Markierung „Mühlenrundweg“, die mich beinahe ums ganze Dorf führte. Neben einer großen Kirche faszinierte mich die wunderbar erhaltene Bockwindmühle auf dem Pfarrberg. Zu deren Füßen hatte eine internationale Schar von Schlittenhundefreunden ein Lager aufgeschlagen. Hier oben machte sich ein strammer böhmischer Wind bemerkbar, eine gute Erklärung für den Standort der Windmühle - fand ich.

Ich begab mich wieder auf die andere Seite des Ortes und verließ ihn auf einem Wirtschaftsweg über Wiesen und Felder in Richtung Dürrhennersdorf. Unterwegs rastete ich auf einer überdachten Sitzgruppe, bis mich der doch recht kühle und böige Wind vertrieb. In Dürrhennersdorf erreichte ich dann die Hauptstraße, der ich abwärts folgte. Dort bemerkte ich die Brückenpfeilerreste der einstigen Schmalspurbahn Taubenheim-Dürrhennersdorf, die bis 1945 existierte. Wenige hundert Meter nach der einzigen größeren Straßenkreuzung bog ich schräg nach rechts, um dem vom Bach abzweigenden Mühlgraben zu folgen. Erst eine Anliegerstraße führte die Route dann als idyllischer Kiespfad entlang des Hanges oberhalb der Häuser. Am Ortsende fließt der Mühlgraben wieder ins Großschweidnitzer Wasser. An einer ehemaligen Mühle vorbei stieg ich nun in den wildromantischen Höllengrund hinab, der seinen Namen wohl zu Unrecht trägt.

Hinter dem Eisenbahnviadukt traf ich auf die ersten Häuser von Großschweidnitz. Ich nutzte die links oberhalb des Ortes verlaufende Anliegerstraße, die einige Aussicht bot. Bald kam voraus die Anlage des psychiatrischen Fachkrankenhauses in Sicht. Vor einigen einzeln stehenden Wohnhäusern bog ich rechts in ein Wiesentälchen, was mich zurück in den Ort führte. Dort folgte ich dem Lauf des Großschweidnitzer Wassers. Im lichten Wald der Talaue fanden sich bunte Teppiche verschiedener Frühblüher. Nach Querung einer vielbefahrenen Straße wechselte der Weg später die Bachseite. Auf Fahrsträßchen ging es nun vorbei an Kleinschweidnitz über Liebesdörfel nach Löbau.

Im Stadtgebiet von Löbau überquerte ich eine größere Brücke, rechts unterhalb schaut man auf eine alte leicht morbide Fabrik in großartiger Backstein-Architektur. In der hübsch renovierten Innenstadt, die größtenteils Fußgängern vorbehalten ist, ziehen das Rathaus am Altmarkt und die Nikolaikirche die Blicke auf sich. Am Bahnhof von Löbau endete meine Wanderung, ich nahm den Triebwagen der ODEG zurück nach Bautzen. Der Schaffner verteilte während der Kontrolle österliche Süßigkeiten, eine nette Geste.

Tourengänger: lainari


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