"arktischer Frühling" am Lac du Vieux Emosson


Publiziert von Felix , 9. Juli 2010 um 18:12.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:27 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 540 m
Abstieg: 1230 m
Strecke:P. 1962 - P. 2206 (Staudamm) - bis knapp Seeende - Tête de Gouilles - Restaurant unterhalb Staudamm - P. 2070 - La Gueulaz - P. 1883 - P. 1645 - P. 1443 - Finhaut
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB nach Martigny, Mont-Blanc-Express nach Finhaut, Postauto bis La Gueulaz, Navette (Shuttle-Bus) bis P. 1962
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mont-Blanc-Express Finhaut - Martigny
Kartennummer:1324

Für das Klassenlager meines Freundes Roland, Ende Juli, Anfang August, musste ich möglichst kurzfristig die geplante Wanderung rekognoszieren: lag doch vor wenigen Wochen noch derart viel Schnee um die Stauseen herum, dass es fraglich schien, mit den ca. 16-jährigen Schüler|innen diese Tour durchführen zu können. So reiste ich am Vortag früh ins Unterwallis - bei besten Wetterverhältnissen!

Nach der Postautofahrt ab Finhaut zum Pass|Stausee hoch (die Fahrt ist mit 5.60 Fr. zusätzlich zu berappen, da es sich um eine alpine [touristische] Strecke handelt) bestieg ich um 10.15 Uhr beim Restaurant und Parkplatz den Shuttle-Bus ("Navette"), welcher nun während der Kraftwerk-Bauarbeiten die Fussgänger über den Staudamm bei La Gueulaz zum P. 1962 bringt (3 Fr. kostet die Fahrt).
Ab diesem Punkt geht es auf einem Asphaltsträsschen hoch zum Lac de Vieux Emosson; bereits hier ist die Blumenvielfalt eindrücklich. Am Staudamm angekommen überwältigt mich das Panorama - und die Sicht auf den Stausee: so etwas von fantastischen Eis-See-Landschaften habe ich selten gesehen (war noch nie in polaren Gegenden ...)! Vor einem knallig blauen Himmel strahlte mich der ebenso blaue See mit zahlreichen kleinen und grossen Eis- und Schneeplatten im See an, der Talschluss und die N-Flanke des Cheval Blanc noch tüchtig mit Schnee zugedeckt - so war an einen Aufstieg zum letzteren und auch an denjenigen zu den Dinosaurier-Spuren auf ca. 2500 Metern Höhe nicht zu denken. Umso mehr, als bereits der Seeuferweg  teilweise nur über grosse Restschneefelder zu passieren war; kurz vor Seeende brach ich diese Übung ab: über einem Lawinenkegel (oberhalb noch unbestimmte Mengen an Schnee) und einem unterhalb durchfliessenden Bach beschloss ich, den Tête de Gouilles zu besuchen.

Unmittelbar beim grossen in den See ragenden Felskopf leitet ein schmaler Pfad, nicht immer klar ersichtlich, doch stets dem Bächlein nach, hoch zum Aussichtspunkt zwischen den zwei Stauseen.
Die Blumenpracht begleitete mich auch hier - und auf dem flachen Gipfelrücken bot sich ein identisches Bild: Blumen zu Tausenden, eine Freude!

Auf demselben Pfad stieg ich später wieder zum Stausee runter, kehrte kurz beim Beizchen unterhalb des Dammes ein und machte mich auf den neu angelegten Weg zum Staudamm des Lac d' Emosson. (Der alte, direkte Wanderweg hinunter ist wegen des Kraftwerkumbaus gesperrt, der neue - sehr empfehlenswert und bestens gesichert!) Erst geht es über einige wenige abgeschliffene Felshöcker und Restschneefelder, dann über einen extrem gut ausgebauten Weg (nicht mehr als ein T3 - der Sicherungen sind m.E. zu viele) bis auf ca. 2230 Meter. Schnell ist dann der oben ebenfalls noch wegen Schnee gesperrte Weg durch die Schlucht der Veudale erreicht, von wo ein gemütliches Auslaufen Richtung Stausee beginnt. Kurz vor dessen Erreichen werden die Fussgänger über eine ebenfalls neu eingerichtete Stahlbrücke am Fels  geleitet - eine sehr angenehme Bereicherung des Wegverlaufes.

Vom Pass|Stausee nehme ich den Wanderweg nach Finhaut; anfänglich recht ruppig, doch einsam und hübsch angelegt - mit Blick talauswärts ins Unterwallis.

In Sierre treffe ich nadirazur, welche mir äusserst zuvorkommend ihre Gastfreundschaft angeboten hat - wir verbringen einen angenehmen Abend bei einem angeregten Austausch über Gott und die Welt - v.a. die Berge (und Suonen), welche sich hier im Unterwallis unerschöpflich anbieten!

Und schliesslich: eine abgekürzte Variante der Wanderung hat dann im Schullager geklappt - zwei Jungs und eine Lehrerin begleiteten mich sehr speedig auf dem neuen Weg vom Lac du Vieux Emosson zur Staumauer runter ...

Tourengänger: Felix


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