El Camino de Santiago - Arzúa a Pedrouzo


Publiziert von Freeman , 3. März 2010 um 19:15.

Region: Welt » Spanien » Galicien » A Coruña
Tour Datum:25 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 56 m
Abstieg: 154 m
Strecke:Arzúa - Pregontoño - Calzada - Calle - Rúa - Pedrouzo

Pilgerstrom

Wie noch zu alten Zeiten verläuft der Jakobsweg durch die schier endlose Kette von Weilern und Siedlungen dieser Gegend. Gegen Westen wird das Klima merklich milder, nur heute nicht! Palmen, Kakteen und Bananenstauden bereichern hie und da die Vegetation und immer öfter führt der Weg durch duftende Eukalyptuswälder.

Schon kurz nach unserem Start am Morgen beginnt es erst zu tropfen, etwas später regnet es in vollen Zügen. Der Pilgerstrom verwandelt sich kurzerhand in ein Meer von bunten Kapuzenmännchen. Schön artig hintereinander wälzt sich der farbenfrohe Tatzelwurm auf den schmalen Wegen durch die Landschaft. Lange dauert der Regenschauer nicht, aber die Wolken drohen dauernd mit neuen Regengüssen.

Von Arzúa nach Santiago de Compostela sind es immer noch rund 38 km, etwas zu weit für unsere müden Füsse. So haben wir die Wahl, entweder in Monte do Gozo, rund 5 km vor Compostela oder in Pedrouzo, rund 19 km vor Compostela, zu übernachten.

In Monte do Gozo hat es nur eine einzige Pilgerherberge, dafür mit 500 Betten, in ‘heiligen Jahren‘ mit 800 Betten. Dies sind uns entschieden zu viele Pilger an einem Ort. So fällt uns die Entscheidung leicht in Pedrouzo zu bleiben und heute lediglich 19 km zu wandern.

Unser Ziel erreichen wir schon um die Mittagszeit und quartieren uns gleich in einer sehr schönen Herberge ein. Die täglichen Arbeiten sind schon bald erledigt, Bett beziehen, Duschen und Kleider waschen. Jetzt fehlt nur noch eine Kleinigkeit um glücklich zu sein, das hungrige Bäuchlein füllen und ein Stündchen schlafen. Das Dösen überlasse ich Marianne und dafür suche ich für uns einen günstigen Flug in die heimatlichen Gefilde.

Wohl oder Übel müssen wir unsere Reise noch etwas verlängern und das Cabo Finisterre erkunden, denn über das Wochenende erhalten wir keinen Flug. Natürlich könnten wir die zweitausend Kilometer auch mit dem Bus oder mit dem Zug zurücklegen. Aber wer will schon beinahe zwei Tage Bus/Zug fahren? Mein Sitzfleisch ist definitiv nicht mehr vorhanden und so buche ich den Flug.

Ich sitze noch eine Weile im Aufenthaltsraum der Herberge, die schon seit geraumer Zeit voll besetzt ist. Immer wieder kommen Pilger und fragen nach Unterkunft, werden jedoch abgewiesen. Ich überlege mir, woher all diese Menschen jetzt noch kommen und wie sie ihre Pilgerreise planen. Es ist doch bekannt, dass abends um fünf Uhr keine Betten mehr zu haben sind. Irgendwie tun mir diese Pilger leid, denn bis zur nächsten Herberge sind es noch ca. 14 Kilometer und die geschundenen Füsse wollen doch schon lange nicht mehr!

Morgen Freitag wird unser letzte Tag auf dieser Pilgerreise sein. Planmässig werden wir Santiago de Compostela so gegen Mittag erreichen, die Pilgerurkunde beantragen und an der Pilgermesse in der Kathedrale teilnehmen.

Es wird ein interessanter und hoffentlich auch ergreifender Tag werden, so Gott will!

Weiter auf dem Camino de Santiago - Pedrouzo a Santiago de Compostela

Tourengänger: Freeman, Domino


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