Paternkofel (2744m), Sextener Dolomiten


Publiziert von Tef , 3. November 2009 um 21:51.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:30 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:P Mautstelle Drei Zinnen straße - Auronzohütte - Rifugio Lavaredo - Paternsattel - Gamsscharte - Paternkofel - Gamsscharte - Schartensteig - Rifugio Lavaredo - Auronzohütte - P
Zufahrt zum Ausgangspunkt:vom Lago di Misurna Richtung Auronzohütte/ Drei Zinnenstraße. Unmittelbar bevor man blechen muß, gibt es rechts einige kostenlose Parkplätze
Kartennummer:Kompaß Nr. 57

Die wohl schönsten Dolomitenberge befinden sich rund um Cortina d'Ampezzo.
Riesige Gebirgsstöcke (wie Tofane, Cristallo, Antelao) ragen majestätisch aus den schönen Tälern empor. Hier ist schon die Anfahrt mit dem Auto ein Erlebnis.
Touristischer Mittelpunkt ist das Gebiet um die Drei Zinnen. Im Sommer ist es hier hoffnungslos überlaufen. Nun, Ende Oktober ist es ausgesprochen ruhig.
Doch dies ist nicht der einzige Vorteil: das unglaublich klare Herbstlicht läßt die Konturen der Dolomitenberge besonders wirkunsvoll hervortreten und die zahlreichen Lärchen scheinen um diese Jahreszeit förmlich zu brennen.
Als Tourenziel hatten wir uns heute den Paternkofel (Betonung übrigens auf der zweiten Silbe) rausgesucht, einem tollen Aussichtsberg östlich der Drei Zinnen. Um möglichst viel Sonne abzubekommen, wählten wir die Route von Süden über den Passportensteig als Aufstieg und den Schartensteig als Abstieg.
Der Nordanstieg ist bereits vereist und liegt den ganzen Tag im Schatten.

Wir begannen unsere Tour bei den (kostenfreien!) Parkplätzen unmittelbar vor der Mautstation (1880m) der Drei Zinnen Straße zur Auronzohütte (so lange die Straße befahrbar ist, wird hier 20EUR pro Auto abkassiert).
Das Geld kann man gut woanders investieren, denn der Wanderweg Nr.101  zur Auronzohütte (2320m) ist sehr schön und führt anfangs durch lichten Lärchenwald später über freie Wiesen empor (bei einer Verzweigung nimmt man den linken Weg). Dabei genießt man schöne Ausblicke zum Cristallostock im Westen und den Drei Zinnen im Norden.
Oben bei der Auronzohütte erreichen wir den Höhenwanderweg Nr.4, der mit Superaussicht nach Osten entlang der Südabbrüche der Drei Zinnen führt.
Bezüglich Szenerie und Aussicht wohl einer der schönsten T1 Wanderungen der Alpen.
So wandern wir mit Blick zum majestätischen Zwölferkogel nach Osten am Rifugio Lavaredo (2344m) vorbei hoch zum Paternsattel (2454m), einem genialen Aussichtsplatz zwischen östlichster Zinne und Passportenkofel.
Vom Sattel geht es nun einer Pfadspur folgend ostwärts empor, bis man einen Tunneleingang aus dem 1.Weltkrieg erreicht. Und in dieses führt der Weiterweg.
Doch da geradeaus den Hang hoch eine Pfadspur führt, gelang es uns, hier falsch zu gehen.

So folgt hier ein Einschub über den Extraausflug zum Passportenkofel (2719m, T6, II), der in der Scharte kurz unterhalb des Gipfels endete. Die Pfadspur führt auf die Südseite des Berges, zunächst noch recht einfach aber mühsam empor. Man glangt zu einem kleinen Absatz mit phantastischem Blick zu den Drei Zinnen. Danach quert man mit kurzen Zwischenabstiegen zwei bröselige Rinnen, ehe uns vereinzelte Steinmanndl nach links den steilen Hang hochleiten. So gelangt man zu einem schmalen Kamin (III), den wir uns mühsam hochzwängen. Etwas rechts davon kann man aber auch hochklettern (II). Danach geht es auf einer schwachen Pfadpsur über bröseliges Gelände weiter, ehe man durch eine Rinne (I) unvermittelt an einer Scharte steht. Wir hatten ja bereits vermutet, daß wir falsch waren, aber immer noch gehofft, daß wir oben "rüberqueren" könnten. Doch verblüfft sahen wir, wie weit der Paternkofel entfernt war, dazwischen gab es keinen Übergang. Der Weg ging nun auf die schattige Nordseite und war gleich mit Schnee und Eis bedeckt. Kurz vor einem schrägen, schmalen Band drehten wir deshalb auch um und stiegen wieder ab zum Tunneleingang.

Nach dem Tunnel kommt man in die Westseite des Passportenkofels. Der Weg war hier teilweise mit Schnee und Eis bedeckt, so daß die Sicherungen nun um diese Jahreszeit ganz nützlich sind. Nach einigem Auf und Ab  gelangt man zum Verbindungsgrat zwischen Passportenkofel und Paternkofel, ehe es nach rechts etwas bergab in die Südflanke des Berges geht. Steil und mühsam (im Sommer ist es hier bstimmt sehr heiß) geht es nun hoch zur Gamsscharte (2650m), wo sich die drei Anstiegswege treffen.
Sehr abweisend schaut nun die Gipfelwand aus. Beim Einstieg bieten sich nun zwei versichterte Varianten an. Wir haben beide ausprobiert: der rechts ist wegen Schnee und Vereisung um einiges heikler, deswegen empfehlen wir um diese Jahreszeit den linken. Etwas ausgesetzt sind beide.
Die Varianten stoßen aber bald wieder zusammen und die restliche Strecke ist nun unversichert. Unterbrochen von einer kurzen Felsstufe (I) geht es über Geröll zum Gipfelkreuz mit wunderbarer Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen.
Nach unserer Pause steigen wir vorsichtig (es gibt einge schräge Eisplatten, denen man ausweichen muß) wieder zur Gamsscharte ab.
Richtung Osten beginnt nun der wunderschöne Schartensteig. Felstürme, Scharten, hölzerne Brücken über Rinnen und hinter jedem Eck ein neuer Ausblick, so geht es kurzweilig dahin. So gelangt man zum höchsten Punkt des Steiges, von dem es in Serpentinen einen breiten Rücken bergab geht. Etwas überaschend muß man nochmal eine tief eingeschnittene Rinne überwinden (kleine Leiter, Versicherungen), ehe wir den Grat auf die Südseite verlassen.
Der Pfad würde noch bis zur Büllejochhütte weiterführen, doch wir verlassen ihn noch vor einer Rippe nach rechts hinab (Pfadspur) über Geröll abfahrend bis zum breiten Höhenweg Nr.4.
Nun müssen wir noch mal 200 Hm hochsteigen, ehe sich beim Rifugio Lavaredo der Kreis schließt. Bei Sonnenuntergang erreichen wir dann wieder unserer Ausgangspunkt.


Tourengänger: Tef


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