Ilztalwanderung in der Stadt Passau - Natur pur, noch!


Publiziert von jagawirtha , 3. Mai 2019 um 16:41.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 1 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 310 m
Abstieg: 310 m
Strecke:17,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:in Passau im Stadtteil Hacklberg neben der Hacklberger Brauerei parken
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthaus "Zur Triftsperre", event. Hofbauerngut, in Passau - Stadt viele Möglichkeiten
Kartennummer:Wanderkarte des Waldverein Passau

Viele Passau - Besucher bleiben in der Stadt lediglich für 1 oder max. 2 Tage und beschäftigen
sich mit der Altstadt, Dom, Oberhaus und den anderen Sehenswürdigkeiten oder steigen auf
eines der Ausflugs- oder Kreuzfahrtschiffe. Dabei hat Passau abseits des Rummels auch
wunderschöne Wanderungen und Touren zu bieten und das auch noch in einer einzigartigen
Landschaft; man glaubt gar nicht noch im Stadtgebiet Passau unterwegs zu sein. Eine dieser
Touren möchte ich heute vorstellen.

Der Start dieser Tour ist fast im Zentrum von Passau, nur auf der anderen Donauseite, grund-
sätzlich könnte man auch vom Bahnhof bzw. der Stadtmitte aus weggehen. Der Verlauf des
Rundgangs ist zum größten Teil an ausgewiesenen Wanderwegen des Waldvereins gehalten
und somit auch leicht nach zu gehen. Ortskundige können den Einstieg natürlich beliebig ge-
stalten z. B. beim Andorfer Weißbräu auf der Ries oder auch beim Stausee Oberilzmühle, auch
das Gasthaus Triftsperre bietet kostenlose Parkplätze.

Schon beim Start neben der Brauerei Hacklberg tauche ich in einen alten Laubwald, den Stadt-
park Hacklberg, ein. Der Weg führt mich leicht ansteigend vom Unteren zum Oberen Alleeweg
und damit zum Schloß Freudenhain. Von dort geht es weiter leicht ansteigend auf der Alten
Rieser Straße , Weg Nr. 23, mit Ihrer Kastanienallee, die als Naturdenkmal geführt wird, was
aber halb Passau nicht weis. Am Ende der Alten Rieser Straße biege ich rechts in den Rennweg
Richtung Oberhaus Veste ein. Schweren Herzen laufe ich hier neben meiner Lieblingseinkehr,
dem Andorfer Weißbräu mit Biergarten und Bräustüberl vorbei. Am Rückweg ist natürlich
eine Einkehr eingeplant.

Nach gut 200m geht´s nach links in eine Seitenstraße des Rennwegs; man folgt der Be-
schilderung nach Hals, einem Stadtteil von Passau, der den Charakter eines Dorfes hat, aber
einiges bietet. Schon der Abstieg nach Hals (120  hm) gewährt eine gigantische Sicht auf den
Ort, die Burgruine und das Ilztal mit Stausee und Flußschleife. Am Ende des Leharweges
stehe ich an der Staumauer des Halser Stausees mit Blick auf die Burgruine, am Wehr gehe
ich vorbei in den Jägerweg mit der Wanderweg Nr. 10. Dieser führt mich unter der Ruine vor-
bei nach Reuth und auf die andere Seite der Flußschleife. Beim Feuerwehrhaus treffe ich auf
den Perlfischerweg und Weg Nr. 11, dem ich in nördlicher Richtung folge bis er endet und in
einen schmalen Steig über eine Brücke übergeht. Hier befinde ich mich auf dem Stockbauer-
steig, dem wohl schönsten Abschnitt der heutigen Wanderung.

Der Weg führt ganz nahe am Flußufer vorbei, liegt aber auch im Hochsommer im kühlen
Schatten der Bäume, die bis ans Ufer reichen. Die meist sanfte Ilz plätschert vorbei und
bietet auch im Sommer immer eine gute Abkühlung. Nach etwa 800 m öffnet der Trifttunnel
"sein Tor". Hier wurde ein etwa 100 m langer Tunnel durch den Fels geschlagen und bis
Anfang des letzten Jahrhunderts Baumstämme durchgeschleust. Eine Lampe ist beim Durch-
gang hilfreich, heute ist er aber wegen Renovierungsarbeiten gesperrt. Eine Umgehung ist
möglich. Ich versuche mein Glück im Steilgelände, das hinauf zur Burg Reschenstein zieht.
In der Jugend sind wir da mal runter. Den eingezeichneten Steig habe ich nicht gefunden,
den Anstieg aber geschafft; muss aber davon abraten wegen der Steilheit und der
Beschaffenheit des Bodens.

Oben am Kamm treffe ich etwa 100 m neben der Burg auf den Wanderweg Nr. 23 dem ich
in nördlicher Richtung und der Beschilderung Oberilzmühle folge. Würde man durch den
Tunnel gehen, könnte man dort über einen Steig auch auf den Kamm gelangen
und nach Oberilzmühle gehen. Die kurze Kammwanderung hat es in sich, sie bietet tolle
Tiefblicke auf die Ilz, die ausgesetzten Stellen sind durch ein Eisengeländer abgesichert.
Leider möchte man in diesem ausgewiesenen Naturschutzgebiet eine Brücke darüber ziehen
um den Verkehr um Passau herum zu leiten?? Gutachten sagen aber etwas anderes, aber
das interessiert die Politiker nicht, allen voran Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, CSU.

In Oberilzmühle liegt ein weiterer Stausee mit Badewiese und kann zu Fuß über das Wehr
überschritten werden. Auf der anderen Seite der Ilz laufe ich nun flussabwärts zum Gasthaus
Triftsperre. Das GH Triftsperre bietet eine Einkehr mit Übernachtungsmöglichkeit. Über
einen Steg gehe ich über die sog. Triftsperre aus dicken Steinpfeilern wieder auf die andere
Flussseite. Am Ende des Steges steht man wieder vor dem Tirfttunnel. Eine der 3 Möglich-
keiten weiter zu gehen wäre durch den Tunnel und dann rechts, eine weitere und relativ
leichte Übung dem Weg Nr. 11 nach rechts folgen. Ich gehe den angelegten Steig mit
Steinstufen hoch zur Burg Reschenstein, wie vorhin erwähnt, und biege auf den WegNr. 23,
jetzt in südlicher Richtung, auch Hals. Alle drei Wege treffen beim Halser Stausee zusammen.

Dort überschreite ich das Stauwehr und mühe mich den Leharweg (Nr. 23), schon im Ab-
stieg gegangenen Weg, hinauf zum Andorfer Weissbräu. Der Weg ist anfangs brutal steil
und schreck viele ab, später verläuft das Ganze etwas leichter, aber trotzdem steil. Oben
angekommen gibt es jetzt die verdiente Einkehr bei einem "unbandig guten" Weizen und
gutem billigen Essen. Wer hier etwas länger sitzen bleibt, kann anschließend auch den
Stadtbus vor der Türe nehmen oder geht die schon am Anfang gegangene Kastanien-
allee (Nr. 23) zurück zur Hacklberger Brauerei. Man könnte aber auch noch ein bisschen
mehr machen, wie ich heute, und Richtung ehemaligen Wasserturm gehen, vorher links in
die Stephanstraße einkehren und nach 500 m in Sturmsölden auch links nach Thanöd
abzweigen. Hier befinden wir uns auf Weg Nr. 22, der uns durch ein schönes bewaldetes
Tal auch direkt zur Hacklberger Brauerei bringt. Wer ohne Auto unterwegs ist, kann das
Hacklberger Bräustüberl besuchen und die Runde ausklingen lassen.

Nachtrag: Die Tour könnte man natürlich auch ausdehnen und eine Mehrtagstour daraus
machen. Am Stausee Oberilzmühle müsste man lediglich den Ilztalwanderweg, der auf
beiden Seiten der Ilz betreten werden kann, weiter gehen.


Tourengänger: jagawirtha


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Kommentare (2)


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trainman hat gesagt:
Gesendet am 3. Mai 2019 um 22:22
Die von Dir erwähnte Partei einschließlich des betroffenen Ministers war schon immer ein Organ der unseligen PS-Lobby, die ausschließlich die Interessen von Blech und Beton vertritt, Mensch und Natur haben da keinerlei Relevanz.Man denke nur an die vielen mit Absicht ruinierten Bahnstrecken auf dem Land und die kürzlich vollendete Zerstörung des schönen Isentals durch eine sinnlose Autobahn.
Die Liste ist noch viel länger. Aber wenn Menschen eine Partei wählen, die nicht ihre, sondern die finanziellen Interessen der Blechindustrie vertritt, dann ist leider "Hopfen und Malz verloren".

Grüsse

trainman

jagawirtha hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Mai 2019 um 23:07
Ja, da hast du absolut Recht, das mit dem Riedbergerhorn ist ja auch noch nicht so lange her. Leider gibt es zu viele kleinere Bausünden, die man gar nicht mitbekommt, weil sie nur lokal eine Rolle spielen und nicht an diie große Glocke gehängt werden.

Hier in Niederbayern ist das besonders schlimm.

LG

Gerhard


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