Pizzo Cavagnöö

Wir parkieren in All-Acqua. Das Thermometer im Auto zeigt -16° C. Wir sind guten Mutes, montieren motiviert unsere Ausrüstung, aktivieren das LVS und marschieren los. Die Strecke bis zur Alpe Formazzora ist uns bekannt. Danach geht es über hügeliges Gelände hinauf zum Ganone. Umgeben von markanten Felszacken biegen wir in das Tal zum Passo Grandinagia. Vor dessen Couloire drehen wir jedoch und nehmen die Steilstufe hinauf zur Bocchetta di Formazzora. Die Steilstufe hat es heute in sich. Regelmässig gibt es eine ca. 10 cm tiefe Abrisskante um mich herum; der Hang ist noch nicht gespurt. Einzelne Male dachte ich gar an eine Umkehr.
Vorsichtig arbeite ich mich die Steilstufe empor. Meine Begleiterin folgt mir auf sicherem Abstand (ca. 20 m +). Aufgrund der Kälte funktioniert das Handy nicht mehr. Auch der Photoapparat gibt jeweils nur ein Photo her, nachdem ich ihn in der Brusttasche aufgewärmt habe, wir schätzen die Temperatur auf -20 bis -25 ° Celsius.
Auf dem Bocchetta di Formazzora sind wir doch froh, endlich an der Sonne zu stehen. Die Sonne gibt jedoch nicht viel wärme her, denn der Wind peitscht und mit ca. 30 km/h um die Ohren. Beim ersten Masten nach dem Pass suchen wir Windschutz beim Bunker und rüsten uns für die Abfahrt um. Denn bei jeder Spitzkehre wehte es und die Skier von alleine ums Eck :-D Auch die Stöcke mussten kräftig gehalten werden, da sie trotz kleiner Angriffsfläche dem Wind ausgeliefert waren.

Vom Bunker stiegen wir zu Fuss (ohne Skier) auf den Gipfel, um somit nicht die Felle im Wind abziehen zu müssen. Der Gipfelhang war dermassen vom Wind bearbeitet worden, dass wir uns tiptop auf der gefrorenen Schneeoberfläche bewegen konnten. Das Gipfelpanorama war grandios!

Die Kälte lies uns jedoch nicht lange ausharren und so machten wir uns nach wenigen Photos bereits wieder auf den Abstieg. Beim Bunker montierten wir unsere Skier und fuhren vorsichtig hinunter zum Bocchetta di Formazzora. In der Steilstufe gibt es zur Linken einen wunderbaren Kanal den man abfahren könnte. Aufgrund dessen, dass dies unsere erste schwierigere Skitour der Saison war, fuhren wir Vorsichtig den Aufstiegshang hinunter, ohne grossartig Kurven zu machen.

Bis zur Alpe Formazzora genossen wir die zeitweise tollen Schneeverhältnisse, die jedoch Oft in Harsch übergingen. Von der Alpe Formazzora war dann nur noch der Lärchen-Slalom zu meistern, bevor wir uns in der Heimfahrt im PW wieder aufwärmen konnten. Im Trinkbehälter war ca, 2 cm des oberen Teiles des Wassers gefroren :-D