Kurz Wanderung zum Plateau du Pétit Matarum

Nun im Vorfeld als wir uns über den Piton de Neiges informierten, stand überall der Piton de Neiges sei nicht in einem Tag zu bewältigen. Man verpasse das schöne und es sei zu früh voll Wolken. Ich sage, es ist gut zu schaffen, wen man einen Tag erwischt wie wir. Nur leider mit dummem Start. Dazu später mehr. Einigermassen fitte Berggänger sind in 4h von le Bloc auf den Piton de Neiges gelaufen, was von 5-9 Uhr möglich wäre, das hätte heute locker gereicht für ein wunderschönes, Wolken freies Panorama. Aber der Tag müsste genau so passen wie bei uns heute und der Sonnenaufgang würde man wohl im Wald erleben.

Nur verschliefen wir den Morgen komplett. Wahrscheindlich machten sich heute doch noch die Reisestrapazen bemerkbar. Als wir um 08:30 Uhr verwachten, erstrahlte der Himmel in perfektem blau. Also sofort bereit machen, kurz Frühstücken und los ging es. Normalerweise fährt man mit dem Auto oder Bus bis Le Bloc. Das erspart einem den langweiligen Aufstieg der Strasse entlang von Cilaos. Da wir sowieso schon Verspätung hatten und dachten, das wir höchstens noch die Hütte erreichen würden, bevor die Wolken wieder kommen würden, liefen wir von Cilaos aus. Der Weg ist wie überall auf der Insel vorbildlich beschriftet. Ab Le Bloc begibt man sich auf den Wanderweg in den Wald hinein. Dort hiess es für mich, mich in Geduld zu üben. Meine Frau war absolut fasziniert von diesem wunderschönen Wald. Da in mir jedoch die Hoffnung schlummerte, trotzdem auf den Gipfel zu kommen began in mir ein Kampf. Wobei ich mich schlussendlich ans Sprichwort hielt: If the Queen is happy, there is peace in the Kingdom. So stampfte ich ruhig hinter ihr her. Der Weg geht in einer guten Steigung nach oben. Wir hatten nur Turnschuhe an, was auch ausreicht auf dem Weg bis zum Plateau. Ich kann mir nicht vorstellen, das sich der Weg oben noch gross verändert. Nach guten 2h erreichten wir schliesslich das Plateau. Ich war froh, hielt ich im Aufstieg den Mund, den beim Platte kam der Nebel und es began leicht zu rieseln. So entschieden wir uns hier umzukehren. Die Zeit war mit 11:30 Uhr für Reunion Verhältnisse auch schon stark Fortgeschritten. Den Weg runter gingen wir dann im Eilzugtempo in knapp 1h30m.

Fazit:
Bei dieser Wanderung gewinnt man erstmals schnell an Höhe. Wobei auch diese Wanderung für fast Jedermanns/Frau machbar ist, bei ein bisschen Wille. Für ungeübte Wandere empfiehlt sich hier Wanderschueh zu tragen. Die Wanderung lohnt sich auch, wen man nicht zwingend den Gipfel erreichen will. Meine Frau war auf jedenfall überwältigt von der Natur. Zudem ist die Fahrt nach Cilaos schon spannend genug. Ich bin noch selten so viele Spitzkehren gefahren wie in Réunion. In einem Tunnel dachte ich zudem, dass der Bus stecken bleiben würde vor uns, so eng war es.