Magliasina I, Monte Lema bis Mugena


Publiziert von rihu , 10. Juli 2017 um 22:28.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 8 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Tamaro-Lema 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:abgeholt mit PW

Die Magliasina ist ein 14,6 Kilometer langer Fluss im Kanton Tessin. Sie entspringt am Monte Gradiccioli und nimmt schon früh mehrere Bergbäche auf, die an den Hängen des Monte Magno, Monte Pola und Monte Ferraro entspringen. Sie durchfliesst die Talschaft Malcantone in südliche Richtung und mündet zwischen Magliaso und Caslano in den Luganersee.
Den Schwierigkeitsgrad T3 habe ich deshalb verwendet, weil einzelne Stellen wo ich durchgegangen bin durchaus einem guten T3 entsprechen, obwohl sonst allgemein T1 - T2 auch genügen würde.
Meine Tour habe ich auf dem Monte Lema begonnen ("Aufstieg" mit der Seilbahn). Ich bin diesen ersten Teil der Strecke bis hinten zum Passo d'Agario auch schon gegangen (Tourenbericht vom 13.10.2006). Aber ich hatte diese Strecke nicht mehr so richtig in Erinnerung. Wahrscheinlich deshalb habe ich bei der Vorbereitung den Zeitbedarf dafür etwas unterschätzt. Eigentlich wollte ich die Magliasina-Tour in einem Tag bis zum Luganersee machen, jedoch musste ich im Verlauf des Tages einsehen, dass dies für mich nicht möglich war.
Nach der Ankunft auf der Bergstation des Monte Lema ging ich auf dem "Normalweg" in Richtung Monte Tamaro. Über Zottone gelangte ich zum Passo d'Agario. Eine Route mit ständigem Auf und Ab.Dort steht eine Hütte mit Getränke-Selbstbedienung. Der "Wirt" muss ein gutes Gottvertrauen haben, sonst wäre die Kasse nicht in einer offenen Tasse. Kurz nach dem Pass geht auf meiner Karte ein Wanderweg in Richtung Alpe Nisciora. Ich musste etwas suchen, bis der Einstieg gefunden war. Keine Markierung, kein Wegzeichen, nur aufgrund des Geländes fand ich im hohen Gras einen ganz kleinen Pfad. Dieser führt praktisch immer auf gleicher Höhe bis zu einem Bach. Unterwegs begegnete ich einem "Mozarella-Büffel". Der sah genau so aus wie derjenige vor 11 Jahren. Nach der Überquerung des Baches hätte eigentlich der Weg weitergehen sollen in Richtung Alpe Nisciora. Ich weiss nicht warum ich zu hoch oben blieb. Mit Sicherheit war mein breiter "Kuhweg" nicht der richtige. Doch bald sah ich unter mir die Alpe Niscora. So gings halt wieder einmal querfeldein nach unten. Hier war auf der Karte ein Weg nach unten eingezeichnet. Wenn ich nämlich den oberen Weg genommen hätte, wäre dieser über die Alpe Trepezzi zur Alpe Gem gelangt und sich immer weiter von der Magliasina entfernt hätte. Nun studierte ich auf meiner Karte die Waldränder, um die Richtung festzulegen. Durch meterhohe Farnwälder ging es dann nach unten. Als ich in den Wald kam, beschloss ich, einfach einmal in gerader Linie nach unten zu gehen, um mit Sicherheit auf den richtigen Weg zu treffen. Welche Überraschung: plötzlich tauchte an einem Baumstamm das Zeichen für einen Wanderweg auf. Nun wusste ich, dass ich diesem Weg entlang auf der richtigen Strecke war. Bald war es soweit, dass ich an der Magliasina ankam. Nach der Überquerung (glücklicherweise ohne nasse Füsse) ging es auf der andern Seite des Flusses wieder nach oben. Hier nützten auch die Wanderstöcke nicht gerade viel, da es besser war, sich Schritt für Schritt an Baumwurzeln zu halten, um nicht abzurutschen. Es folgte eine Strecke mit etwa 30 cm hohem trockenen Laub, wobei man allerdings nicht sah, was darunter war. Also war recht vorsichtiges Gehen angesagt. Und es folgte sogar einmal ein Wegweiser mit der Aufschrift Mugena. Ursprünglich wollte ich an einer günstigen Stelle hinunter zum Fluss wechseln. Da ich jedoch nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob dieser Weg überhaupt existiert und ob er einigermassen begehbar wäre, habe ich diesen Plan aufgegeben und bin direkt in Richtung Mugena gegangen. Dort bin ich um 17.30 Uhr angekommen. 5 Minuten früher ging hier ein Postauto vorbei. Ein Restaurant war nirgends zu sehen. So musste ich halt bis 18.25 warten und an einem Brunnen meine Getränkevorräte wieder ergänzen. Um 18.25 kam dann der Bus, der nach Cadempino führt. Ich hielt ihn an und fragte den Buschauffeur, ob ich dieses Auto oder das 1 Minute später nehmen soll, um nach Caslano zu kommen. Er riet mir zur zweiten Variante über Miglieglia. Gemacht, getan, in guter Hoffnung stieg ich in den nächsten Bus und kam gut voran bis nach Miglieglia. Doch welch ein Pech. Am Samstag gibt es von hier aus um 18.09 Uhr die letzte Verbindung nach unten. Jetzt hatte ich nur noch die Möglichkeit ein Taxi zu bestellen, hier oben zu übernachten, oder noch besser meine Frau anzurufen, sie solle mich doch bitte mit dem Auto hier abholen. Das hat dann auch geklappt.
Das war also beinahe eine Abenteuerreise, ideal für Einzelgänger, da ich auf der ganzen Strecke vom Passo d'Agario bis Mugena keiner einzigen Menschenseele begegnet bin.

1. Etappe *2. Etappe

Tourengänger: rihu
Communities: Flusswanderungen


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