Pizzo Centrale (2999m) & Piz Alv (2769m) - eine Skitour deluxe


Publiziert von Linard03 , 23. Februar 2017 um 06:48.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:18 Februar 2017
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   CH-UR   Gruppo Piz Blas   Gruppo Pizzo Centrale 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 3110 m
Strecke:Gemsstock - Pizzo Centrale - Vermigelhütte - Piz Alv - Andermatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Andermatt

Endlich hat’s mal geklappt mit dieser Tour, für welche ich in den letzten vier Jahren mindestens sechs Anläufe unternommen hatte … (Wetter, SLF, etc.). Für dieses Wochenende schien jedoch alles zu passen – allerdings lag im Gebiet nicht allzu viel Schnee, trotz der ca. 10-15 cm Neuschnee vom Vorabend.
 
Tag 1 – Pizzo Centrale (2999m)
 
Wir (BF + 2 weitere Gäste) trafen uns um 9.30 Uhr bei der Talstation der Gemsstockbahn in Andermatt. Das Prachtswetter lockte unzählige Skifahrer ins Skigebiet und der Seilbahntransport in 2 Sektionen auf den Gemsstock ist eine Geduldprobe. Aber mit 1 Std. „Aufstiegszeit“ waren wir noch gut bedient, man würde mitunter auch mal 2 Std. benötigen …
 
Oben angelangt, erklommen wir erst mal die Aussichtsplattform, um das grandiose 360 Grad-Panorama zu geniessen. Danach stiegen wir die Stufen hinunter, verliessen den Ski-Trubel und fuhren südseitig ab. Der zerfahrene Hang und die Traverse waren nicht ohne, zumindest als Einstieg – das war eher ein Murks … Aber spätestens bei den ersten Powder-Schwüngen stellt sich wieder das „good feeling“ ein …
 
Während andere Tourengänger eine höhere Traverse wählten und den Aufstieg zur Gafallenlücke zu Fuss bewältigten, genossen wir die erste Abfahrt etwas weiter hinab und fellten danach ein erstes Mal an. Auf der Gafallenlücke hiess es Abfellen und Abfahren ins Guspital hinunter.
 
Nun wieder anfellen und Aufstieg bis zum Skidepot unterhalb des Pizzo Centrale. Dank gutem Trittschnee gelang der steile Aufstieg zum Guspisattel (2888m) auch ohne Steigeisen mühelos. Der Schlussaufstieg wartete nochmals mit einigen unangenehmen Stellen auf, war aber ebenfalls gut ohne Steigeisen zu meistern. Schliesslich standen wir um ca. 14.25 Uhr auf dem Pizzo Centrale (2999m).
 
Welch‘ grandiose Aussicht! Keine Wolke trübte den Himmel; wir hatten den Gipfel ganz alleine für uns. Nach der Mittagsrast stiegen wir wieder bis zum Skidepot ab. Nach einer kurzen Abfahrt fellten wir abermals an (heute zum letzten Mal …) und stiegen zur Guspislücke (2833m) auf. Die Zeit war bereits fortgeschritten und es stand die letzte Abfahrt an; die Hänge lagen mittlerweile mehrheitlich im Schatten.
 
Nochmals durften wir herrlichen Pulverschnee geniessen, die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir dann um ca. 17 Uhr bei der Vermigelhütte (2040m) eintrafen. Es ist eine kleine, urige Hütte, welche von wechselnden Teams des SAC Zofingen bewartet wird. Die Hütte ist nur am Wochenende bewartet und auch nur etwa zur Hälfte belegt. Der Abend war gemütlich und verging wie im Flug.
 
Tag 2 – Piz Alv (2769m)
 
Ausschlafen bis 6.45 Uhr – zumindest für diejenigen, die schlafen konnten … Etwas nach 8 Uhr fuhren wir in eisiger Kälte ein paar Meter ab, um danach anzufellen. Nun im gemütlichen Tempo bergwärts, die ersten Spitzkehren, um wieder etwas zu üben (…). Es dauerte doch eine knappe Stunde, bis wir endlich von der Sonne begrüsst wurden.
 
Wiederum in schönster Kulisse aufsteigend erreichten wir den Maighelspass (2421m). Kurz vor- und auf dem Pass begegneten wir einigen Schneeschuhgängern, welche offensichtlich genüsslich (oder unwissentlich?) die Skispur zertrampten – dabei wäre es doch gerade mit Schneeschuhen viel schöner, eine eigene Spur in den Tiefschnee zu ziehen … (aber ich möchte hier jetzt keine neue Diskussion über das Thema eröffnen; das gab’s ja schon mehrmals …).
 
Wir zogen jedenfalls weiter, um den Hügel herum, durchquerten die Ebene „…“ und steuerten unser heutiges Tagesziel an. Der Aufstieg zog sich noch ziemlich in die Länge und es war bereits ca. 11.30 Uhr, als wir den Bornengo-Pass erreichten (Anmerkung: bei dieser Tour wird für die 800m Aufstieg „normalerweise“ ca. 2 ½ Std. veranschlagt, wobei dies hier eher sportlich wirkt, da man hier doch ziemlich weite Wege gehen muss).
 
Bei mittlerweile eiskaltem Wind nahmen wir die letzten Meter zu Fuss in Angriff und standen schliesslich auf dem Piz Alv (2769m). Wir konnten uns am Panorama wiederum kaum satt sehen, konnte aber auch kaum Foto’s schiessen, so kalt war’s … Deshalb stiegen wir schnell wieder ab bis zum Skidepot.
 
Die ersten ca. 100Hm Abfahrt waren etwas kritisch, da ziemlich wenig Schnee lag. Unser BF fand jedoch immer die richtige Route, wo Steinkontakt vermieden werden konnte ;-). Danach folgten wieder ein paar herrliche Powder-Schwünge, bevor wir bei einer Schäferhütte unsere Mittagsrast hielten.
 
Die lange Abfahrt durch das Unteralp-Tal ist nicht weiter spektakulär, ist durch mehrere kleinere Gegenanstiege aber noch ziemlich kräfteraubend und in der Mittagswärme schweisstreibend … Um ca. 14 Uhr trafen wir wieder in Andermatt ein, wo wir uns nach einer kurzen Einkehr verabschiedeten.
 
„Dank“ spätem Start am ersten Tag, trotz bestem Wetter ziemlich einsam. Eine 8er-Gruppe hatte am ersten Tag dieselbe Route geplant, ansonsten einige Besucher am Pizzo Centrale, am Piz Alv waren wir ganz alleine.
 
Osi, Monika und Dieter; hat Spass gemacht!
 
Fazit:
Eine phantastische Skitour bei Kaiserwetter und (mehrheitlich) Pulverschnee in traumhafter Umgebung! Wieder einmal hat sich das Warten gelohnt … ;-))
 
Verhältnisse:
Der Schnee ist ziemlich knapp; vielerorts lugen Steine oder gar ganze Felsbrocken hervor. Man ist gut beraten, mit gewisser Voraussicht zu fahren. Dort, wo genügend Schnee liegt,  meist Pulverschnee, unter dem Neuschnee teilweise leichter Deckel
 
SLF:
Am ersten Tag aufgrund der Neuschneefälle in Teilgebieten nochmals auf „erheblich“ angestiegen. Am zweiten Tag „mässig“
 
Bemerkungen:
Wir waren insgesamt eher gemächlich unterwegs (sowohl bei den Aufstiegen als auch bei den Abfahrten), hatten jedoch genügend Zeit und es war deshalb ok.
Leider sind auch diesmal die Batterien nach nur 1 Tag ausgestiegen, weshalb der GPS-Track wieder mal unvollständig ist.
 
Zahlen:
Tag1:
Aufstieg 810m / Abfahrt: 1730m
Distanz: 6.48 km
ca. 6 ½ Std. inkl. allen Pausen
 
Tag 2:
Aufstieg: 790m / Abfahrt: 1380m
Distanz: 9.05 km
ca. 6 Std. inkl. allen Pausen

Tourengänger: Linard03


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Kommentare (4)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 23. Februar 2017 um 07:12
Sehr schöne Tour mit eben solchen Bildern!

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. Februar 2017 um 21:03
Danke - die Tour kann ich nur weiterempfehlen!

TeamMoomin hat gesagt: Tolle
Gesendet am 23. Februar 2017 um 09:23
Tour hast du da gemacht Richard, schön hat es endlich nun nach so vielen Anläufen geklappt! Freut mich für dich.

Weiterhin einen schönen und sicheren WInter.

Grüsse Oli und Moomin

Linard03 hat gesagt: RE:Tolle
Gesendet am 24. Februar 2017 um 21:05
Merci! Warten lohnt sich oft, auch wenn es manchmal hart ist und an der Geduld zehrt ... ;-)

Ich hoffe doch, dass es noch ein, zwei Touren geben wird ...

Gruss,
Richard


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