Überschreitung der Trevenque


Publiziert von Simon_B , 12. November 2015 um 23:33.

Region: Welt » Spanien » Andalusien » Granada
Tour Datum: 5 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Ich habe das große Glück, dass meine Schwester seit vielen Jahren in Granada in Andalusien lebt. Da wurde es höchste Zeit, dass Anne und ich meiner Schwester mal einen Besuch abstatten. Klar, dass da auch eine gemeinsame Bergtour geplant war! In einschlägiger Literatur wird unser Ziel "Trevenque" als Dolomitengipfel der Sierra Nevada beschrieben. Dies war Grund genug für einen Besuch des Berges.

Vom Parkplatz am Ende der Schotterpiste, welche von La Zubia an das Bergmassiv heranführt, starteten Anne, Judith und ich gegen 09:30 Uhr unsere Tour. Anfangs folgten wir den markierten Wanderweg bergauf, bis Dieser die Kammhöhe erreicht. Hier folgten wir nicht den breiten Weg, welcher parallel zum Kamm in Richtung Trevenque führt, sondern hielten uns links und folgten nun stets dem seichten Grat auf einem schönen unmarkierten Pfad über zahlreiche Kuppen. Man kann sich weder verlaufen, noch gibt es irgendwelche Schwierigkeiten, wenn man immer direkt dem Kammverlauf folgt. Bereits hier ist das Panorama in die umliegende Bergwelt großartig - wir meinten sogar, im Südwesten Berge in Marokko erkennen zu können. Nach einer reichlichen Stunde erreichten wir den schroffen Bergfuß des eigentlichen Trevenque-Gipfels. Nun führte der Weg stets steiler werden über feinen Kalkschotter hinauf. Schließlich erreichten wir die Gratfelsen, welche südseitig umgangen werden. Hier sah es tatsächlich ein wenig aus wie in den Dolomiten. Die letzten ca. 100 Höhenmeter waren schließlich auch steil genug für ein wenig Alpengefühle.

Am Gipfel angekommen konnten wir nicht nur eine phantastische Aussicht genießen, sondern wir hatten auch Gesellschaft der ganz besonderen Art. Ein andalusischer Steinbock wartete während der gesamten ausgiebigen Brotzeit in wenigen Metern Abstand auf einen Anteil aus unseren Brotdosen - ein unvergessliches Naturerlebnis!

Beim Abstieg nach Osten hieß es noch mal aufpassen! Der Pfad führte sehr steil hinab und an zwei oder drei Stellen sollte man sich hier das Ausrutschen doch verkneifen, da das Gelände steil genug für ein gefährliches Abgleiten gewesen wäre. Etwa 200 Höhenmeter tiefer erreichten wir einen Forstweg welcher nach links zurück in Richtung Parkplatz führt. Dabei werden sehr schöne Kiefernbestände durchquert. Wir hatten dabei zusätzlich das Glück, direkt am Wege Unmengen an Pilzen ernten zu können. Waren wohl eine Art Südeuropäische Braunkappe mit besonders gelben Futter (es ist uns am Abend gut bekommen!). Nach reichlich fünf Stunden erreichten wir schließlich den Parkplatz.

Fazit: Schöne, nicht all zulange Runde in der Umgebung von Granada. Auch wenn der Gipfel nicht wirklich an die Schroffheit von "echten" Dolomitengipfeln heranreicht, stellt er ein sehr lohnendes Ziel für ambitionierte Bergwanderer dar. Der Weg ist kurzweilig und der unmittelbare Auf- und Abstieg am Hauptgipfel erfordert sogar etwas Trittsicherheit und Power aufgrund der Steilheit des Geländes, so dass es nicht langweilig wird. Der Teil über den Kamm zum Gipfel ist zwar unmarkiert, aber eigentlich nicht zu verfehlen.

Tourengänger: Simon_B


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T3+
13 Jul 10
Trevenque (2.083 m) · pika8x14

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