Schweizer Kampfkühe ?


Publiziert von Sputnik, 14. Juni 2010 um 11:03. Diese Seite wurde 2130 mal angezeigt.

Deutsche Touristen von Schweizer Kühen umzingelt.

Ehepaar muss im Kanton Schwyz von Feuerwehrleuten befreit werden.

Ein deutsches Ehepaar ist im Kanton Schwyz von einer Kuhherde umzingelt worden. Die beiden Wanderer waren unterwegs von der Holzegg zum Brunni, als ihnen die Tiere den Weg versperrten.

(sda) Die beiden umzingelten Deutschen konnten weder vor noch zurück. Nach 22 Uhr am Freitagabend alarmierten die Touristen schliesslich die Polizei, wie diese am Samstag mitteilte. Diese bot Angehörige der Feuerwehr Alpthal auf, welche die Deutschen in kurzer Zeit aus ihrer misslichen Lage befreien konnten.

Quelle: 12. Juni 2010, 18:06, NZZ Online




Kommentare (20)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2010 um 11:19
....jetzt sind nicht nur die SVP sondern auch schon Kühe gegen die Deutschen ;-)

jobi hat gesagt: Kampfkühe in den Alpen
Gesendet am 14. Juni 2010 um 11:21
eigentlich müsste es eher "Kampfkühe in den Alpen" heißen. Nicht nur in der Schweiz sind die Kühe mit Vorsicht zu genießen. In meiner Jugend hatten wir auch so ein tolles Erlebnis mti einer Kuh im Allgäu.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2010 um 12:06
*ROFL*

kopfsalat hat gesagt: wobei
Gesendet am 14. Juni 2010 um 12:22
6. Juni 2010, 21:30, NZZ Online

Ehepaar von Kuhherde angegriffen

Auf dem Reculet im grenznahen französischen Jura musste [die Rega] ein Ehepaar retten, das von einer Kuhherde angegriffen worden war.

(sda) Die Frau war von den Tieren im Gesicht verletzt worden und halb bewusstlos, als die Rega eintraf. Rund ein Dutzend Tiere hatte das Ehepaar eingekreist. Beim Eintreffen der Rega standen die vordersten Kühe mit gesenkten Hörnern nur wenige Zentimeter vom am Boden liegenden Ehepaar entfernt, wie die Genfer Rega-Basis am Abend mitteilte.

Erst der Helikopterlärm vertrieb die Tiere. Die Frau musste hospitalisiert werden, ist laut Rega aber nicht in Lebensgefahr. Was genau sich vor dem Eintreffen der Retter ereignet hatte, konnte die Rega nicht sagen.

[...]

Sputnik Pro hat gesagt: Französischer Jura
Gesendet am 14. Juni 2010 um 12:25
Gefährlich, dieser höchte Juraberg (oder ist's doch der Crêt de la Neige ?).

Sputnik Pro hat gesagt: Aus dem Focus (2005)
Gesendet am 14. Juni 2010 um 12:41
Die Bestie Kuh

Rindvieh-Attacken auf Menschen häufen sich. Woher kommt die neue Aggressivität der Tiere?

August 2004: Die 75-Jährige aus Hannover hatte sich gerade auf einer Almwiese bei St. Koloman in Österreich niedergehockt, um ihre Notdurft zu verrichten. Eine herangeeilte Kuh stößt sie einen Abhang hinunter. Die alte Dame überlebt schwer verletzt.

Juli 2002: Ein deutsches Ehepaar versucht mit seinem Dackel, eine Herde bei Maria Alm in Österreich zu durchqueren. Das gelingt nicht. „Die Kühe gaben keine Ruhe, standen direkt über mir und trampelten immer wieder auf mir herum. Das hat sicher 20 Minuten gedauert“, klagt später Gerta A., die mehrere Rippenfrakturen und einen Knöchelbruch erleidet. An derselben Stelle waren bereits 2000 und 2001 Urlauber krankenhausreif getrampelt worden.

Juli 2005: Die zehnköpfige deutsche Großfamilie Haydn-Dangl gerät bei Saalbach in die Bredouille. Erst wird die siebenjährige Nina angegangen. Als Vati ihr zu Hilfe eilt, ist ein tierischer Großangriff die Folge. Vier Zweibeiner werden verletzt, Oma Dangl bekommt einen Herzanfall (den sie überlebt).

Das ist nur eine kleine Auswahl aus Vorkommnissen, über die in der Presse berichtet wurde. Leider kommen aggressive Rinder nicht nur in Österreich, sondern auch hierzulande vor; allerdings führen in den Alpen Wanderwege besonders häufig durch Weiden. Zwar gibt es keine zentrale Statistik, aber Agrarexperten halten es für sicher, dass schwere Zwischenfälle mit Kühen zugenommen haben.

Keilen hier versklavte Nutztiere zurück gegen ihre Herren? Im Gegenteil: Die Angriffe entstehen, weil es den Wiederkäuern besser geht als früher!

Das traditionelle deutsche Nutzrind ist die Milchkuh. Sie wird normalerweise künstlich befruchtet; die Kälber werden ihr sofort weggenommen, meist steht sie angebunden im Stall.

Zuletzt wuchs aber die so genannte Mutterkuhhaltung beständig – gefördert von der EU als Reaktion auf Butterberg und Milchsee. In Deutschland gehören bereits knapp 20 Prozent der Rinder dieser Kategorie an.

Mutterkühe dienen nur der Fleischerzeugung, dürfen ihre Kleinen also säugen und aufziehen. Ein Stier, der die Mütter-Kinder-Kommune begleitet und sich reihum der Damen annimmt, garantiert regelmäßigen Nachwuchs. Die meiste Zeit des Jahres lebt die Großfamilie auf der Weide. Eine naturnahe Haltung also – und auch dem Landwirt machen solche Kühe wenig Mühe.

Dass die neue Rinderfreiheit aber eine Gefahr für Menschen darstellt, ist noch weithin unbekannt. „Der Bulle fühlt sich als Beschützer der Herde, die Mutterkuh als Beschützerin der Kälber. Jeder, der die Weide betritt, wird als Eindringling betrachtet“, warnt Georg Scamoni, Fachmann für Unfallverhütung in der Landwirtschaft. Deshalb: „Immer mit einem Angriff rechnen!“

„Die Mutterkuh ist gefährlicher als der Bulle“, urteilt Eberhard Ostendorff, staatlicher Zuchtleiter in Baden-Württemberg. Gern gingen Kühe auf kleine Gestalten los – Reflex auf ihren Urfeind Wolf. Ins Visier geraten also leicht Hunde, Kinder und Erwachsene, die stürzen oder sich niedersetzen.

xaendi hat gesagt: RE:Aus dem Focus (2005)
Gesendet am 14. Juni 2010 um 13:19
Dieser Argumentation stimme ich voll zu.
Ich bin selber auf einem Bauernhof mit Milchvieh aufgewachsen und würde mal behaupten, dass Übergriffe von Milchkühen auf Wanderer sehr selten sind. Durch den täglichen Kontakt mit dem Menschen beim Melken entsteht ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Tier und Mensch. Bei Kühen in Muttertierhaltung ist dies halt ganz anders: Hier kann der Mensch als Bedrohung betrachtet werden und für die Mutterkühe geht es darum, ihre Kälber vom Menschen zu schützen.
Hier sollten aus meiner Sicht die Bauern in die Pflicht genommen werden: Wanderwege sollten nicht durch Weiden mit Mutterkühen verlaufen. Zumindest sollte auf die potentielle Gefahr hingewiesen werden.

Für mich gilt folgende Faustregel: Hat es Mutterkühe und Kälber auf der Weide, sollte man die Weide umgehen. Sind nur Kühe oder nur Kälber oder Rinder auf der Weide, ist es grundsätzlich ungefährlich.

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 14. Juni 2010 um 13:34
Bei einer Wanderung auf der Glattalp wurden wir mal, wir hatten noch einen Hund dabei, längere Zeit von einer Kuhherde mit Kälbern regelrecht verfolgt. Wir waren froh uns auf einen felsigen Hang retten zu können, auf den die Herde nicht rauf kam. So was hatte ich bis dahin und seither nicht mehr erlebt.

laponia41 hat gesagt: Es ist
Gesendet am 14. Juni 2010 um 14:16
bei den Kühen wie mit den Menschen. Sie sind gemütlich, wenn man sie zum Trinken einlädt, siehe www.hikr.org/gallery/photo295534.html?post_id=23831#1. Spass beiseite: auf der Alp waren nur Rinder und Kälber.

kopfsalat hat gesagt: eine frage der menge
Gesendet am 14. Juni 2010 um 20:48
naja, das mit den mutterkühen stimmt eigentlich schon.

aber viel wahrscheinlicher ist, dass die starke zunahme der zwischenfälle vor allem mit der starken zunahme der wandervögel in den letzten paar jahren zu tun hat.

darunter wohl auch viele, die direkt aus ausrüstungs-shop mit dem bergbähnli auf die alp fahren und erwarten, dass da oben alles so ist wie im jack-pigskin outdoor-katalog.

dabei sind kühe doch auch nur menschen, wie du und ich.

Alpin_Rise hat gesagt: Rache der Kühe?
Gesendet am 14. Juni 2010 um 23:16
Da schliess ich mich Kopfsalat mal an. Die Zunahme an Wandersleuten hat sicher damit zu tun.
Früher (als alles noch in Ordnung war) hatten sicher auch mehr Leute Kontakt zu Kühen?

Es hängt wohl damit zusammenhängen, dass mehr Mutterkühe gehalten werden.Devise
: Abstand (Herde umgehen, nicht darauf zulaufen) und Defensive (Nahe Zaun). Kälber streicheln würd ich unterlassen...

Zum Fall: müssten sich die Kühe in Brunni nicht an die Touris gewöhnt haben?

Persönlich hatte ich noch nie Probleme. Und von Kühen stundenlang "eingekesselt" zu werden, kann ich mir nicht vorstellen. Ein erhobener Wanderstock verschafft meistens genug Respekt. Und wenn die Kuh selbstbewusst auftritt, verlangt das von uns nicht das gleiche?

Bald werden wohl AKTK (Alpine Kuh Trainings Kurse) mit der Arcteryx Jacke obligatorisch... ;-)

G, Rise

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 25. Juni 2010 um 21:31
In der Halbzeitpause des WM-Spiels bin ich gerade noch auf ein Merkblatt zu dem Thema gestoßen.

xaendi hat gesagt: Ein weiterer interessanter Artikel aus dem Tagi
Gesendet am 21. Juli 2010 um 15:38
Auf der Alp nicht Torero spielen

Kreuzen sich die Wege von Wanderern und Tieren dennoch, sollen die Tiere nicht erschreckt oder gar berührt werden. Vor allem Kälber sollen nicht gestreichelt werden. Auch vom Herumfuchteln mit einem Wanderstock wird abgeraten. Zu einem gezielten Schlag auf die Nase eines Rindes soll nur im absoluten Notfall angesetzt werden.

Neue Formen der Nutztierhaltung hätten dazu geführt, dass heute vermehrt Freilauftiere auf Wanderwegen, welche Weiden durchqueren, auzutreffen sind. Dies schreiben der Schweizerische Bauernverband, die Schweizer Wanderwege, die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und die Vereinigung der Ammen- und Mutterkuhhalter in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die Weidehaltung ermögliche den Tieren, ihren natürlichen Mutter- und Herdentrieb auszuleben. Die Kuh sei bereit, ihr Kalb gegen Gefahren zu beschützen. Das Gleiche gelte für den Stier, der seine Herde verteidigt und sich gegen Rivalen durchsetzt. Dieses natürliche Verhalten könne zu Konflikten mit Wanderern führen.

Zahl der Unfälle hat leicht zugenommen

Konkrete Zahlen über Unfälle mit Wanderern und Weidetieren gebe es nicht, weil solche Vorfälle nicht meldepflichtig seien, sagt Martina Studinger von der BUL auf Anfrage. Es habe schon immer solche Unfälle gegeben, auch wenn die Zahl auf Grund von neuen Tierhaltungsformen in den letzten 20 Jahren leicht zugenommen habe.

Auch die Zahl der Tiere auf den Alpen sei nicht gestiegen, gibt Studinger zu bedenken. Bei den Mutterkühen sei der Instinkt der Tiere aber grösser als bei den Milchkühen ohne Kälber oder bei Rindern.

Und plötzlich ein Stier

«Tiere bergen immer ein gewisses Risiko», sagt auch Thomas Jäggi vom Schweizerischen Bauernverband. Es passierten mehr Unfälle bei der Tierbetreuung als bei Zwischenfällen mit Wanderern auf Weiden. Zudem verunglückten Wanderer weitaus mehr bei sonstigen Unfällen, als bei Zwischenfällen mit Weidetieren.

Die Weideeinteilung sowie die Linienführung von Wanderwegen würden durch Tierhalter und Wanderwegverantwortliche geprüft und optimiert, heisst es in der Mitteilung weiter. Dennoch könne es vorkommen, dass Wanderer auf Kühe mit Kälbern oder Herden mit einem Stier treffen. Bei vielen Weiden mit stark frequentierten Wanderwegen seien Informationstafeln über das richtige Verhalten angebracht.

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 22. Juli 2010 um 12:53
Fügen wir doch demnächst eine neue Schwierigkeitsstufe hinzu: den Gefährlichkeitsgrad!!
L: Mücken, Bremsen
WS: aggressive Murmeltiere (wollen nur Futter, aber nicht spielen)
ZS: nervige bzw hungrige Ziegen (knabbern ansonsten Rucksäcke oder wahlweise Berggänger an)
S: wie Stiere
SS: Kampfkühe
Ein Vorschlag aus dem platten Münsterland, da gibt`s auch Kühe, aber leider keine Berge

MunggaLoch hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Juli 2010 um 15:23
Der ist gut!
Wobei ich Bremsen (also die Insekten) viel "schlimmer" einstufe als Murmeltiere... ;-)

WoPo1961 hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Juli 2010 um 12:26
Eigentlich hast du Recht, ich mußte in dem Moment nur an das besonders gefrässige Murmeltier oberhalb von Saas Fee denken, das mir vor lauter Gier leicht in den Finger gebissen hatte. (und das haben Bremsen bisher noch nicht geschafft :-)
Aber selbst Schuld, was füttere ich als Anti-Murmeltierflüsterer auch Murmeltiere :-))

Sputnik Pro hat gesagt: MunggaLoch
Gesendet am 28. Juli 2010 um 12:27
Wo bei zwischen den befellten Murmeltieren und dem MunggaLoch ein gewisser unterschied beseteht, denn der Letztere würde ich als ZS einstufen wenn er hunger hat und Du feine Sachen neben dem Rucksack einfach so liegen lässt. Ach ja, aufs Bier musst Du ebenfalls höllisch aufpassen :-)

WoPo1961 hat gesagt: RE:MunggaLoch
Gesendet am 29. Juli 2010 um 09:28
Feine Sachen neben dem Rucksack futtern ist kein Problem für mich (ganz im Gegenteil, es täte mir sogar ganz gut, nicht immer selbst die Köstlichkeiten zu futtern :-) Aaaaber!!! Beim BIER hört natürlich der Spaß auf, da wird`s aber sowas von ernst. Ich würde mit einer MungagaLoch-Klatsche (überdimensionale Fliegenklatsche) mit Argusaugen die heiligen Bierchen bewachen und wehe.....
Gruß vom Münsteraner Bierbewacher

MunggaLoch hat gesagt: RE:MunggaLoch
Gesendet am 29. Juli 2010 um 09:31
Mein Bier, Dein Bier, Bier ist für uns alle da. Denn nur wo Bier drauf steht ist auch Bier drin ;-)

WoPo1961 hat gesagt: RE:MunggaLoch
Gesendet am 30. Juli 2010 um 08:32
Hallo Martin
hab gerade deinen Bericht von August 09 (Stoss)gelesen, werde nun den Gefährlichkeitsgrad bei Ziegen von ZS auf ZS*+ raufsetzen. Darüberhinaus stellt sich mir die Frage, wie gefährlich ist der Schweinehund??? SSG?? Für SuperSauGefährlich??
Du schreibst übrigens witzige Berichte, gefällt mir sehr , dein Stil... und ok, ab sofort ist mein Bier auch dein Bier :-)
Ach ja, werde mir nach schweißtreibenden Bergtouren ab sofort ein Schild mit Aufschrift "Bier" auf die Stirn kleben, dann stimmt auch dein letzter Satz :-)
in diesem Sinne, schönes Wochenende :-))
WoPo


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