Pik Maya Vorgipfel


Publiziert von Delta Pro , 15. September 2015 um 19:35.

Region: Welt » Kirgisistan
Tour Datum:29 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: KS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 400 m

Kleine Abschlusstour am Abramov Gletscher auf eine eindrückliche Felskanzel am Pik Maya

Der Tag zuvor war durch die Neuschneemassen eingenommen. Nachdem wir im Camp komplett eingeschneit wurden, blieb uns nichts als abzuwarten. Nachmittags, als ich die Warterei satt hatte, machte ich einen weiteren Ausflug zum Pik Chechako. Obwohl ich den Gipfelgrat erreichte (durch eine andere Rinne als zwei Tage zuvor), unterliess ich es ihn zu klettern – zu heikel mit Neuschnee und auch unnötig. Am Tag unserer Abreise hofften wir – noch einmal vergebens – auf Sonnenschein und setzten uns in den Kopf den formschönen Pik Maya über dem Basecamp zu besteigen, dessen Gipfel wir vermessen sollten. Aufgrund des schlechten Wetters war unsere Planung allerdings zu kurz gekommen – wir waren uns weder über die Höhe des Gipfels noch die Route im Klaren. Das Gefühl sagte einzig, dass wir am ehesten durch die Rinnen der Westflanke in den Gipfelbereich vorstossen könnten.

Bei leichtem Schneefall starten wir im Basecamp, welches unsere Kollegen zusammenpackten. In anstrengender Spurarbeit steigen wir neben dem Blockgletscher zur Flanke des Pik Maya und biegen bald in eine vielversprechende Rinne ab. Zum Glück liegt Schnee, denn das lose Geröll wäre sonst eine Tortur gewesen. Die Rinne ist steil und tief zwischen senkrechten Felswänden eingeschnitten, bringt uns aber sehr effizient hinauf. Nach rund 200 Höhenmetern erreichen wir die erste Gabelung der Rinne. Geradeaus wäre logisch, doch der weitere Verlauf ist unklar und das Gelände würde steil (Steigeisen, Pickel). Also lassen wir uns in den linken Arm abdrängen. Bei einer nächsten Verzweigung werden wir nochmals nach links gedrängt. Da wir nicht sehen, wo die Rinne endet, sind wir immer noch zuversichtlich. Schliesslich erreichen wir den NW-Grat des Pik Maya in einer tief eingeschnittenen Scharte. Aus dieser herauszuklettern wäre mit der Neuschneeauflage zu heikel und der Weg zum Gipfel hätte auch dann noch sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Also müssen wir uns mit dem Vorgipfel linkerhand begnügen. Dieser lässt sich in kurzer, aber spannender Kraxelei ersteigen (T5, II) und ist eine gewaltige Aussichtskanzel. Wer zum Basejumpen in den Pamir kommt, fände hier wohl den idealen Exit.

Nach der Vermessung der kecken Gipfelnadel ziehen wir etwas enttäuscht wieder ab und steigen zurück zum Basecamp. Der wiederum starke Schneefall tröstet über den Misserfolg am Pik Maya hinweg. Wir packen unser Zelt zusammen und eilen den neun Eseln und dem Kamel mit unseren Lasten hinterher, welche in gutem Tempo auf dem Weg das Tal hinunter sind. Nach gut zwei Stunden Marsch ist das Ende der Strasse erreicht – deutlich besser als die zwei Tage, welche wir für den Aufstieg brauchten...
 


Tourengänger: Delta


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