Abendtour auf den Pik Chechako (4290)


Publiziert von Delta Pro , 14. September 2015 um 21:42.

Region: Welt » Kirgisistan
Tour Datum:26 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: KS 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 950 m

Zweiter Tag am Abramov Gletscher mit einer spannenden Feierabendtour

Nach dem starken Sturm und dem Schnee in der Nacht beruhigt sich das Wetter am Morgen allmählich und wir ziehen ein weiteres Mal los um den Gletscher abzulaufen. Da mein kaputter Fuss von der langen Runde des Vortages, teils mit den Ski an den Füssen, noch über die Massen mitgenommen ist, beschränken wir uns auf die Gletscherzunge. Bis um vier Uhr nachmittags gibt das doch eine ganz beträchtliche Strecke, vor allem da im oberen Teil alles im Neuschnee gespurt werden muss. Als wir das Basecamp erreichen, zeichnet sich eine Auflösung der dichten Wolken ab, welche uns den ganzen Tag begleitet haben. Ich entscheide mich den Hausberg des Basecamps zu besteigen (von den Russen offenbar als Pik Chechako bezeichnet), den mein Kollege vor einem Jahr schon erklettert und ihn in lobenden Tönen beschrieben hatte.
Über der idyllischen Wiese des Camps erhebt sich ein eigenständiges, kleines Massiv, das aus zerklüfteten Dolomitwänden besteht. Während mehrere Aussichtskanzeln einfach erreichbar sind (verschiedene Messstationen der neuen Ära befinden sich dort), liegt der höchste Punkt am Ende eines schmalen Felsgrates, was seine Ersteigung sehr attraktiv macht. Die Ausblicke auf die Gipfel und Gletscher des Pamirs sind absolut fantastisch – für mich der schönste Ausflug dieser Woche.

Vom Basecamp über eine Geröllhalde gegen den kleinen Gletscher, diesem entlang und über einen kleinen Sattel. Die anschliessende Felsstufe lässt sich durch mehrere, versteckte Geröllrinnen überwinden. Da das Geröll sehr feinkörnig ist, bevorzuge ich es im festen Fels daneben zu klettern. So wird eine Ebene am Fuss des Gipfelaufbaus erreicht. Durch eine auffällige Felsrinne, welche die ganze Südwand durchzieht, erreiche ich in leichter Kletterei den Grat. Diesem kann man nun über mehrere Fels-Buckel bis zum höchsten Punkt folgen. Stellenweise ist der Aufstieg exponiert. Der Fels ist aber bombenfest, und so macht der Grat viel Spass – da könnte noch mancher 4000er in den Alpen einpacken! Auf dem Gipfel befindet sich ein altes Signal der Sowjets. Abstieg wieder über den Grat. Diesen verfolge ich anschliessend bis zu einem auffälligen Felsvorsprung, auf dem – aus welchem unerdenklichen Grund auch immer! – ein rostiges Bettgestell, mit stabilen Stahlseilen aufrecht gehalten, steht. In feinem Schutt geht es wieder zu Tale, vorbei an einer Messstation mit modernster deutscher Technik.

Tourengänger: Delta


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