Das Kyffhäuserdenkmal - Kultur im kleinsten Mittelgebirge Deutschlands

Normalweise schaffen wir es ganz gut unsere famililären Pflichten unter der Woche zu erledigen damit wir am Wochenende Zeit für die Berge haben. Leider lässt sich Dianas Verwandschaft in Thüringen nicht mal schnell am Dienstag Abend besuchen und so geht es trotz schönstem Bergwetter ins für Allgäuer Verhältnisse flache Thüringen.
Nach der Anfahrt gestern war heut neben den Familienbesuchen ein kleines bisschen Kultur angesagt. In der Nähe von Sondershausen liegt bei Bad Frankenhausen das "Kyffhäusergebirge", kurz einfach Kyffhäuser, welches das kleinste Mittelgebirge Deutschlands ist.

In diesem komplett bewaldeten"Hügel" befindet sich im 600m langen Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen das Kyffhäuserdenkmal oder auch Barbarossadenkmal.  Das 81 m hohe Denkmal wurde von 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist das drittgrößte Denkmal Deutschlands.
Wer gerne mehr zum Turm und zum Denkmal wissen will kann dazu hier einiges nachlesen.
Man könnte auch eine längere Waldwanderung machen um zum Denkmal hochzukommen, wir fahren heute lieber mit dem Auto bis zum großen Parkplatz hinauf. Der Eintritt ist mit 7,50€ nicht gerade günstig, lohnt sich aber. Das Denkmal ist wirklich gigantisch, wenn man den 57m hohen Turm durch die innenliegende Treppe hinaufsteigt hat man ein tolles Panorama. Das riesige 11m hohe Reiterstandbild von Wilhelm I. ist ebenfalls sehr imposant. Ein paar Meter entfernt befindet sich der Barbarossaturm der Oberburg, eine quadratische, 17m hohe Bergfriedruine, in welche mittlerweile ein kleines Museum eingerichtet wurde.
Ein weiteres Highlight auf der Festungsanlage ist der 176m tiefe Burgbrunnen, welcher als der tiefste Burgbrunnen der Welt gilt.
Alles in allem lohnt sich ein Besuch des Kyffhäuserdenkmal allemal, auch für Familien mit Kindern ein tolles Ausflugsziel.

Als nächstes geht es mit dem Auto zurück nach Bad Frankenhausen und von dort wandern wir hinauf zum Panoramamuseum, welches auch lustigerweise "Elefantenklo" genannt wird.
In diesem Panoramamuseum befindet sich das Bauernkriegspanorama, ein riesiges Gemälde des Malers Werner Tübkes. Das Bild selbst sie 123m lang und 14m hoch, auf der 1722m² großen Fläche hat der Maler mehr als 3000 einzelne Figuren gemalt welche teilweise über 3m groß sind.
Fotos davon kann man leider keine machen, die Mitnahme von Kameras ist leider verboten. Hier sieht man einige schöne Ausschnitte. Das Museum ist nur mit einer Führung besuchbar, darin wird gut anderhalb Stunden ausführlich das Gemälde erklärt.
Auch für kulturell weniger interessierte wie uns ist es ein sehr netter Ausflug gewesen.

Danach geht es zu Fuß zurück nach Bad Frankenhausen, dort gibt es noch eine weitere Attraktion, den Schiefen Turm von Frankenhausen. Der Turm der Oberkirche ist mit 4,76° sogar noch stärker geneigt als der Schiefe Turm von Pisa (3,97°).


Fazit:
Ein interessanter Nachmittag im kleinsten Mittelgebirge Deutschlands. Heute stand nicht das wandern im Vordergrund, sondern eher die Kultur. Auch mal eine nette Abwechslung.