Beinn Dearg (1084m), nur 2 statt 4 Munros


Publiziert von pame , 26. Juni 2015 um 08:54.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:14 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:siehe Wegpunkte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Inverlael an der A-road zw. Inverness und Ullapool
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:viele Hotels, B&B's, Campingplaetze in Ullapool

Auf der Suche nach ein paar Munros im Norden von Schottland (wo es nicht so viele davon gibt) bin ich auf die Beinn-Dearg-Runde gestossen (siehe www.walkhighlands.co.uk/ullapool/beinndearg.shtml). Hier liegen 4 davon relative nahe beieinander. Achtung! Jetzt bitte nicht die Zunge verknoten: Beinn Dearg ("Roter Berg", 1084m), Cona' Mheall ("Verzauberter Huegel", 978m), Meall nan Ceapraichean ("Buckliger Huegel", 977m), und Eididh nan Clach Geala ("Weisser Steinnebel", 927m).

Abgesehen von der schwierigen Aussprache ist die gesamte Tour ziemlich lang - nach offiziellen Angaben 26km bei 1500Hm. Aber in Wirklichkeit sind es wohl eher 30km. Das ist schon stramm und nicht gerade das Beste fuer meine Knie. Ein Vorteil ist, dass die Runde fast komplett auf guten Wegen verlaeuft. Und ein Blick auf die Karte verraet, dass man die Runde gut abkuerzen, sprich, ein paar Gipfel auslassen kann, da sie um den hochgelegenen Pass  Bealach an Lochain Uaine liegen. Also hab ich mich entschlossen, die Tour mal anzugehen und unterwegs dann zu entscheiden wie weit ich gehe.

Das Wetter war gut: Trocken, zeitweise sonning, allerdings ziemlich kalt mit einem leichten N-Wind. Startpunkt ist ein neuer Parkplatz bei Inverlael ("Muendung des Lael") am obersten Ende des Loch Broom, d.h. auf Meereshoehe, 10km suedlich von Ullapool. Der Anmarsch ist lang (ca. 10km), aber er verlaeuft auf einem guten Weg, der sich in angenehmer Steigung langsam auf der N-Seite des Flusses Lael entlangzieht.

Wo die Waldstrasse eine leichte Rechtskurve macht, und der Wald sich etwas lichtet, konnte ich zum erstenmal den Bealach in einem markanten, U-foermigen Einschnitt zwischen den Bergen sehen. Er erinnert ein wenig an die Lappenporte. Noch war er aber ein gutes Stueck entfernt (ca. 7-8km).

Nach ca. 2.5h in offenerem Gelaende kam ich am idyllisch gelegenen, kleinen See  Lochan Lathail (670m) an, wo ich erstmal eine kurze Pause gemacht habe. Bis hierher ist mir nur ein Wanderer entgegen gekommen. Der Bealach ist nun nicht mehr weit. Hier gibt es einige kleine Seen, die um diese Jahreszeit anscheinend noch teilweise mit Eis bedeckt sind. Ausserdem wehte hier oben auf dem Pass ein ziemlich starker, kalter Wind. Kein Platz, um sich allzulange aufzuhalten.

Zum ersten Munro  Beinn Dearg (1084m) ist die weitere Route dann klar. Immer an einer Mauer entlang bis fast ganz auf den Gipfel. An manchen Stellen musste man etwas die Haende zur Hilfe nehmen. Der Gipfel selbst ist ein weites, flaches Plateau mit einem grossen Steinmann. Hier hab ich auch zum erstenmal mehrere Leute getroffen. Leider ist gerade bei meiner Ankunft dann aber Nebel aufgekommen und, da die Aussicht gleich Null war und der Wind sehr stark, bin ich dann nach ein paar Minuten gleich wieder zum  Bealach an Lochain Uaine abgestiegen. Ich war schon jetzt ueber 5h unterwegs, und noch nicht mal die Haelfte des Weges und erst einen Munro gemacht. Schaun 'mer mal...

Zum naechsten Munro  Cona' Mheall sind es nochmal 2-3km Wegstrecke und ca. 150Hm. Da es auf dem Gipfel wahrscheinlich auch genauso ungemuetlich sein wird, hab ich mir hier "unten" auf der Passhoehe erstmal ein windgeschuetztes Eckchen ausgesucht, um eine Pause zu machen. Immer wieder kamen Leute vorbei. Wahrscheinlich alles Munro-bagger, wie ich...

Auf dem  Cona' Mheall war die Aussicht schon viel besser. Nach N bricht der Gipfel mit einer steilen Flanke, gekroent von einer riesigen Waechte, ab in die weite, menschenleere Wildnis von Nordschottland. Auch der Blick hinueber zur Kueste mit den markanten Inselbergen wie *Suilven (731m), *Stac Pollaidh (612m), etc, ist sehr schoen.

Nun war's aber schon halb fuenf, und ich hab grad mal die Haelfte der geplanten Tour absolviert. Ausserdem loest sich mein rechter Schuh langsam auf; die Sohle ist voellig lose und der Schnuersenkel ist auch noch abgerissen (hatte zum Glueck Ersatz dabei)! Keine guten Voraussetzungen fuer weitere 15km durch teilweise wegloses Gelaende.

Also lassen wir das. Zwei Munros sind ja auch schon was! Der lange (13km) Rueckweg im warmen Abendlicht war dann wenig ereignisreich. Gegen halb neun bin ich am Parkplatz angekommen. Da ruft mich eine Angestellte des Hotels in Strathpeffer, wo ich fuer heute gebucht hatte, an und teilt mir mit, dass die Kueche ab 21Uhr geschlossen ist und es kein Abendessen mehr gibt. Na, toll! Ich brauch mindestens 45min bis Strathpeffer. Eine kurze Runde durch den Kurort zeigte auch, dass es hier ausser Thermalbrunnen nichts aber auch gar nichts gibt! Mein Abendessen nach der heutigen 10-Stunden-Wanderung beschraenkte sich dann auf 2 Aepfel und den Willkommenskeks vom Hotelzimmer....

Fazit: Lange aber einfach Wanderung auf groesstenteils guten Wegen. Evtl. kann man die Forststrassen mit dem Fahrrad absolvieren, was dann etwa 7-8km Fusswegstrecke spart.

Tourengänger: pame


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Beinn Dearg von Inverlael · Gherard

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