Suilven (731m)


Publiziert von pame , 23. Januar 2010 um 15:56.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:20 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:Glencanisp Lodge - Suilven - Glencanisp Lodge
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Lochinver - Glencanisp Lodge auf einer single-track road. Achtung: der Parkplatz bei der Lodge fuellt sich sehr schnell auf.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:wie Ausgangspunkt
Unterkunftmöglichkeiten:B&B's und Hostels in Lochinver und Umgebung

Freistehende Berge haben irgendwie etwas Besonderes. Matterhorn, Devil's Tower, Harteigen, sie alle ueberragen, dominieren ihre Umgebung. Man sieht sie schon von weitem und kann Tage damit verbringen, ueberhaupt mal zu ihrem Fuss zu gelangen. Es draengt sich geradezu auf, sie zu besteigen, selbst wenn die Qualitaet der Touren an sich eigentlich gar nicht mal so "ueberragend" ist (schlechter Fels, viele Leute, usw). Suilven, im Nordwesten Schottlands ist solch ein "Inselberg".


Wenn man weit in den Nordwesten von Schottland faehrt, aendert sich die Landschaft langsam. Die typische Braveheart/Highlander-Romantik weicht einer offeneren Landschaft, die stark vom Meer und abgelegener Einsamkeit gepraegt ist. Die Region Assynt befindet sich hier im aeussersten Nordwesten Schottlands, etwa 2h Autofahrt ueber einsame Hochlandstrassen von Inverness, der naechstgroesseren Stadt, entfernt. Assynt ist groesstenteils flach bis leicht huegeliges Moorland, durchsetzt mit vielen Seen und einer markanten Kette von freistehenden Inselbergen, die allesamt unter der magischen 3000Fuss-Hoehe liegen. Suilven ist der spektakulaerste von Ihnen.


Der Berg erhebt sich gerade mal etwas ueber 700m ueber den Meeresspiegel. Der Gipfel liegt also tiefer als viele Alpentaeler, aber das gilt fuer die 4000er der Alpen im Vergleich zu Taelern in Bolivien auch. Von Westen aus praesentiert sich Suilven in seiner markantesten Ansicht, ein rundlicher Zuckerhut, der sich jaeh ueber der weiten Ebene erhebt.


Suilven erreicht man am Besten von Lochinver, im Westen, aus. Man kann 1-2km auf einem kleinen Straesschen bis zur "Glencanisp Lodge" (privat) fahren, dort gibt es ein paar Parkmoeglichkeiten. Wenn diese schon besetzt sind, bleibt einem nichts anderes uebrig, als von Lochinver aus loszulaufen. Die Wanderung selbst hat keine technischen, oder bergsteigerischen Schwierigkeiten. Man darf nur die Laenge nicht unterschaetzen, ca. 22km Hin- und Rueckweg bei ca. 700Hm. Allerdings ist der groesste Teil des Anmarschweges sehr gut ausgebaut. Nach etwa 6km trifft man auf einen Steinmann. Hier muss man nach rechts abzweigen und auf einem schlechten Weg bis an den Fuss des Suilven gehen (ca. 2km). Jetzt kommt das unangenehmste Stueck, ein ca. 400m hoher Anstieg auf sehr schlechtem Weg auf den kleinen Sattel (Bealach Mor), der die beiden Hauptgipfel verbindet. Dort geht man nach rechts, kommt an einer alten Mauer vorbei (was macht diese Mauer hier?), und steigt dann auf einem klar sichtbaren Weg zum rundlichen und sehr breiten Hauptgipfel. Hier und da muss man evtl. ein bisschen die Haende zur Hilfe nehmen.


Fuer viele schottische Bergwanderer ist der breite Gipfel bei gutem Wetter "the best place in the world". Wie auf einem Balkon thront man ueber der weiten Ebene von Assynt mit unzaeligen kleinen Seen und Inselchen, die langsam in die Inselwelt der schottischen Westkueste uebergeht. Wo man hinblickt, Wasser, Berge und Inseln, und ganz im Westen die Aeusseren Hebriden.


Ich war Mitte Mai dort. Das Wetter ging so. Gelegentliche Schauer konnte ich mit einem kleinen Schirm "abwehren" (ist viel besser als eine Regenjacke, unter der man beim Wandern unweigerlich schwitzt). Es waren einige andere Wanderer unterwegs, darunter eine Gruppe Schweizer, und ein Schotte, der den groessten Teil des Hauptweges mit dem Mountainbike zurueckgelegt hat (clever, clever!). Zurueck ging's dann wieder auf dem selben Weg wie auf dem Hinweg. Obwohl die letzten 6km zwar auf sehr gutem Weg sind, ziehen sie sich doch ziemlich. Kurz vor dem Parkplatz hat's dann nochmal so richtig angefangen zu schuetten. 
 

Anmerkung: Ende Mai bis Anfang Juni ist die Beste Zeit fuer Bergwanderungen in Schottland. Der meiste Schnee ist schon weg, das Wetter wird langsam besser (soweit man das von Schottland ueberhaupt sagen kann), die Touristen und, vor allem, die Muecken sind noch nicht da ("between the snow and the midges"). Gerade den letzten Punkt kann man nicht genug betonen; wegen voelliger Mueckenverseuchung mussten schon Touren abgebrochen werden.


Eine schoene Beschreibung der Wanderung hier: (fuer Leute, die keine Probleme mit dem schottischem Akzent haben :-)
http://www.youtube.com/watch?v=qb_-EjAeMPo


Tourengänger: pame


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T3
4 Mai 15
Suilven · tyrkir4

Kommentare (1)


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dominik hat gesagt:
Gesendet am 23. Januar 2010 um 16:32
Schöne Tour, macht Lust darauf, mal nach Schottland zu fahren.

Gruss
Dominik


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