Große Mauer bei Mutianyu / 慕田峪: Restaurierte und verfallene Mauerabschnitte


Publiziert von DonPico , 21. Juni 2015 um 19:26.

Region: Welt » China
Tour Datum:26 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Beijing - Mutianyu
Unterkunftmöglichkeiten:keine
Kartennummer:keine Karte

Allgemeines:

Mit Adi und Sven hatte ich mich am 24.06. am Flughafen in Peking getroffen.  Die beiden waren aus Deutschland hergeflogen, während ich am Morgen von Shanghai abgeflogen war. Es war mein zweiter Besuch in Peking. Die ersten beiden Tage verbrachten wir in Peking, am 26.06. wollten wir an die chinesische Mauer. Bei meinem ersten Peking-Besuch war ich bereits am Mauerabschnitt in Jinshanling (金山岭 ) gewesen, und ich wollte dieses Mal einen anderen Abschnitt sehen. Unsere ursprüngliche Idee war gewesen, nach der Mauerbesichtigung nach Chengde (承德) weiterzufahren. Dazu bot sich der Abschnitt bei Simatai (司马台) unweit von Jinshanling an. Allerdings hörte ich im Hotel, dass dieser Abschnitt aktuell gesperrt sein sollte. Eine Alternative war der Abschnitt bei Mutianyu (慕田峪). In einer Zeitschrift, die Adi dabei hatte, war eine Route beschrieben, die vom Dorf Xizhazi (西栅子) nach Mutianyu führt, und die Mauerabschnitte von Jiankou (涧扣) und Mutianyu kombiniert. Während der Abschnitt von Mutianyu restauriert ist, ist der Abschnitt von Jiankou stark verfallen und sehr steil. Ich diskutierte fast eine Stunde lang mit der Dame an unserer Hotelrezeption, bis ich einen Fahrer organisiert hatte, der bereit war, uns in das Dorf Xizhazi zu bringen, und uns dann in Mutianyu wieder abzuholen. Der Fahrer war aber nicht bereit, uns am Abend weiter nach Chengde zu fahren. Ich hatte einige Bedenken bezüglich der geplanten Route, da ich gelesen hatte, dass der Abschnitt von Jiankou extreme Steigungen aufweist und gefährlich sein soll. Wir entschieden uns nach längerer Diskussion daher noch am Abend, nach Mutianyu zu fahren und die Tour dort zu starten und wieder zu beenden. Als Mindestziel legten wir den Zhengbeilou (正北楼) fest, den Wachturm, der den Übergang zwischen den beiden Abschnitten markiert.

Anfahrt:
Um 7:30 Uhr fuhren wir dann mit dem Fahrer vom Hotel los. Wir nahmen die Ausfallstraße G101 Richtung Flughafen und fuhren dann am 5. Ring ein paar Kilometer Richtung Westen, zur G45, der Autobahnverbindung zwischen Peking und Chengde.In Huairou (怀柔) verließen wir die Autobahn nach einer knappen Stunde und fuhren dann in Richtung Mutianyu durch eine  immer hügeligere Landschaft. Wir kamen kurz vor 10:00 Uhr in Mutianyu an, wo wir das Ticket für den Bus und den Sessellift lösten, der uns zur Mauer hochbringen sollte. Unser Fahrer wartete am Parkplatz in Mutianyu auf unsere Rückkehr.

Tourenbeschreibung:

Die ersten 500 Meter legt man entlang einer von modernen Souvenirläden und Restaurants gesäumten Fußgängerzone zurück. An deren Ende befindet sich die Bushaltestelle. Dort stiegen wir in den Bus zur Talstation des Sessellifts. Uns war zunächst nicht bewusst, dass es sogar zwei Sesselbahnen zur Mauerkrone gab und wir gingen zunächst zur falschen. Die etwas weiter unten gelegene Bahn führt zu einem östlich der Talstation gelegenen Mauerstück (an der Bergstation befindet sich der Einstieg zu einer Sommerrodelbahn) während die weiter oben gelegene Bahn nach Norden ansteigt.
Auf der Mauerkrone angekommen wendeten wir uns in Richtung Nordwesten. Leider war die Sicht nicht sehr klar. Über die komplett restaurierte Mauer ging es zunächst nur moderat auf und ab. Obwohl im Vergleich zu meiner letzten Tour in Jinshanling deutlich mehr Leute unterwegs waren, war der Mauerabschnitt keinesfalls überlaufen. Etwa alle 500 Meter befand sich ein Getränkestand – meist in den zahlreichen Wachtürmen gelegen.
Nach Passieren der Bergstation der zweiten Sesselbahn stieg das Gelände bald recht steil an. Bei ca. 30 Grad im Schatten kamen wir schnell ordentlich ins Schwitzen. Am Ende einer langen Treppe endet der restaurierte Teil der Mauer. Ein Schild weist auf diesen Umstand hin. Wir gingen auf eigene Gefahr weiter. Im nicht-restaurierten Teil der Mauer wachsen Bäume auf der Mauerkrone und in den Wachtürmen. Teilweise ist die Mauer auf der rechten oder linken Seite eingestürzt, an keiner Stelle jedoch unpassierbar. Beschwerlich ist der Aufstieg zum Niujiaobian (牛角边), dem Ochsenhorn. Dies ist ein zunächst etwa 300 m steil ansteigender und dann wieder steil abfallender Mauerbogen, der dem Bergkamm folgt, aber einen großen Umweg darstellt, da Anfang und Ende des Bogens nur etwa 200 m Luftlinie auseinander und auf etwa gleicher Höhe liegen. Beim Anstieg war uns noch nicht bekannt, dass es eine Abkürzung gibt. Am oberen Teil des Ochsenhorns erreichten wir die Stelle unserer Tour. Außerdem erblickten wir von dort auch zum ersten Mal den  Zhengbeilou in etwa einem Kilometer Entfernung. Sven entschied sich, nicht bis dorthin zu gehen, und so legten Adi und ich das letzte Stück zu zweit zurück. Der Blick auf den Mauerabschnitt von Jiankou ist vom Zhengbeilou spektakulär, allerdings war das Vergnügen etwas getrübt durch die eingeschränkte Sicht.
Wir gingen auf demselben Weg zurück, benutzten am Ochsenhorn aber die oben erwähnte Abkürzung. Zurück auf dem restaurierten Abschnitt genehmigten wir uns ein paar kühle Bier an einem der Getränkestände. Dann fuhren wir gegen 16:30 mit der Sommerrodelbahn zur Talstation.

Rückfahrt:

Der Fahrer fuhr uns in gut zwei Stunden zurück nach Beijing. Abends gingen wir in ein hervorragendes Restaurant und aßen Pekingente.

Tourengänger: DonPico


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