Jbel Kelaa (1616m) - Tageswanderung im Rif

Zwei Tage nach Jbel Musa (851m): Zwei Kontinente, zwei Meere und drei Laender! wollte ich dann doch noch etwas hoeher hinaus im marokkan. Rif-Gebirge, da auch das Wetter gut war. Eine der einfachsten Tagestouren ist die Besteigung des 1616m hohen Jbel Kelaa. Er befindet sich direkt ueber Chefchaouen, das mit seiner blauen Medina sehr sehenswert ist und die komplette touristische Infrastruktur anbietet. Die Wanderung ist auch im Lonely Planet erwaehnt - aber OK, das sollte einen nicht abschrecken.

Das Rif-Gebirge ist der noerdlichste Teil des Atlas in Afrika. Es grenzt direkt ans Mittelmeer, erreicht Hoehen von bis zu knapp 2500m, und ist landschaftlich praktisch das Gegenstueck zu den Gebirgen Suedspaniens (Sierra Tejeda, etc.).

Das Rif ist fuer Wanderer noch kaum erschlossen. Es gibt kaum markierte Wege oder Huetten und nur sehr wenig Information im Internet oder in Buechern. In den letzten Jahren werden aber immer mehr Trekkingtouren in Marokko angeboten - vor allem im und um den Talassemtane-Nationalpark oestlich der bei Touristen beliebten Stadt Chefchaouen. Hier gibt es auch immer mehr Gites und Refuges.  

Urspruenglich wollte ich Jbel Kelaa (1616m) direkt von Chefchaouen besteigen. Allerdings zieht sich die gesamte Wegstrecke doch etwas in die Laenge, was bei den kurzen Tagen jetzt im Winter doch etwas knapp werden koennte. So hab ich mich auf Empfehlung meiner Gastgeber in Chefchaouen entschlossen, mit meinem robusten Dacia Duster auf der sehr guten Piste Richtung Azilane soweit wie moeglich in die Hoehe zu fahren. Die ersten 600Hm der Piste sind so gut, dass man auch mit einem "normalen" Auto ohne Probleme durchkommt (ausser vielleicht bei Schnee oder Starkregen, aber dann wuerde man die Wanderung wohl sowieso nicht machen wollen).

In der letzten Kurve bevor der Bergweg zum Gipfel von der Piste abzweigt (bei einem Felsen, der mit "1P" markiert ist) hab ich das Auto geparkt. Der Rest des Weges ist unproblematisch (T2, siehe Bilder und GPS-Track). Man kommt unterwegs noch an einem Bauernhof vorbei (Ferme) und in den obersten Bereichen muss man sich den Weg durch das Gebuesch evtl. selber bahnen.

Vom Gipfel hat man dann eine schoene Aussicht tief ins Tal von Chefchaouen und auf der anderen Seite zum ca. 30km entfernten Mittelmeer. Am Horizont kann man bei klarem Wetter sogar die span. Kueste ausmachen.

Ach ja, soweit ich weiss gibt's im Rif keine gefaehrlichen Tiere, aber dafuer Berberaffen. Aufpassen! Wenn die einem die Brille oder aehnliches klauen, dann hat man ein Problem!