Phillip Island und die fantastische Great Ocean Road - Krönender Abschluss des Australienurlaubs


Publiziert von Andy84 , 5. März 2015 um 14:04.

Region: Welt » Australia » Victoria
Tour Datum:29 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AUS 
Zeitbedarf: 6 Tage

Nach unserer schönen Wanderung auf den Mt. Kosciuszko, den höchsten Gipfel Australiens, haben wir noch ganze 6 Tage Zeit bis unser Flug von Melbourne nach Auckland in Neuseeland abhebt. Diese Tage wollten wir natürlich auch noch so ereignisreich wie möglich gestalten, wann kommt man denn so schnell mal wieder nach Australien. Die Great Ocean Road war bereits fest eingeplant, aber für die anderen 3 Tage suchten wir noch ein passendes Ziel. Und nach einem ausführlichen Blick in unseren Stefan Loose Reiseführer war mit der Phillip Island südöstlich von Melbourne auch schnell das passende Ziel gefunden. So ging es nun von unserem schönen Campingplatz in Jindabyne direkt nach Süden, wobei die mit Abstand kürzeste und schnellste Verbindung über knapp 130km Schotterpiste führt. Das man dabei allerdings auch einen teils sauengen und richtig abschüssigen Gebirgspass auf sandigem Schotteruntergrund fahren muss haben wir natürlich nicht geahnt.Aber zum Glück hatten wir ja ein Mietauto mit Allrad, denn wir trafen die ganze Zeit auf keine andere Menschenseele. Dafür war die Natur umso schöner.

Phillip Island:

Nach einer doch längeren Autofahrt als geplant erreichten wir gegen nachmittag dann unseren Campingplatz in Cowes auf der kleinen Philipp Island, die nur durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Auf dem Campingplatz erhielten wir auch eine Karte der Insel und nachdem unser Führer das kleine Cape Woolamai empfohlen hat war auch schnell klar was wir mit dem restlichen Tag anfangen wollen.
Vom Parkplatz aus ging es zunächst über die Dünen und am Strand entlang wobei man bereits in der Ferne die Pinnacles erkennen konnte. Als die Küste zerklüfteter wird führt der Weg nun ganz in die Dünen hinauf von von dort schnell zu den Pinnacles. Diese sind der Anfang der nun folgenden zerklüfteten Steilküste und bieten einen tollen Anblick. Man kann auch über einen schmalen und etwas ausgesetzten Pfad auf den größten dieser Zacken aufsteigen (T4-) um von dort noch einen besseren Blick zu erhalten. Im Rückweg läuft uns ein kleiner Echidna, ein australischer Verwandter des Igels über den Weg und versucht sich zu verstecken. Dabei steckt er einfach seinen kleinen Kopf in ein Loch und denkt sich wahrscheinlich, wenn ich sie nicht sehen kann dann können die mich auch nicht sehen ;-)
Auf dem Weg geht es nun weiter teilweise schön an der Klippe entlang zum höchsten Punkt der kleinen Landzunge, der auch zeitgleich der höchste Punkt von Phillip Island ist. Ein kleiner Mast steht dort, mehr ist nicht zu finden. Dafür gibt es in den hohen Gräsern deutlich interessanteres zu entdecken, nämlich wilde Kanguruhs. Bei dieser kleinen gut 2-stündigen Abendwanderung treffen wir gut 50 dieser süßen Tiere an.
Am nächsten Tag wollen wir uns die anderen Highlights der Insel anschauen. Zunächst geht es aber erstmal an den schönen Strand bevor wir am frühen Nachmittag zum Pyramid Rock aufbrechen. Dies ist ein Felsklotz im Meer der sich von einem schönen Aussichtspunkt ansehen lässt. Danach ist es aber dann vorbei mit der Ruhe. Es geht in den Südwesten der Insel, besser gesagt zu den "Nobbies". Dies sind ebenfalls der Küste vorgelagerte Felsen im Meer, nur dass sich auf diesen eine sehr große Robbenkolonie niedergelassen hat. Da ist es dann auch nicht verwunderlich das es im nahen Touristenzentrum nur so wimmelte von, sorry wenn ich das jetzt so sage, asiatischen Paparazzi. Da die Sonne recht tief steht und man dadurch einen schlechten Blick auf die Felsen hat laufen wir recht zügig die Touri-Wege ab und machen uns dann auch schnell zurück nach Cowes zum Abendessen. Es steht nämlich noch das Highlight der Phillip Island an.
Dies ist eindeutig die "Pinguin Parade". Jeden Abend ist hier ein tolles Naturphänomen zu bewundern. Auf Phillip Island ist die größte Zwergpinguinenkolonie Australiens angesiedelt, und diese legt jeden Abend kurz nach dem Sonnenuntergang den Weg vom Strand zu ihren Nistplätzen in den Dünen zurück. Um dieses tolle Erlebnis zu bestaunen wurden am Strand Tribünen errichtet von denen man zukucken kann.
Das dies viele Touris anzieht ist da natürlich logisch. Wir treffen auch wieder auf die ganzen Paparazzi vom Nachmittag, die größtenteils von Melbourne mit Bustagestouren hierherkommen sind. Allerdings ist hier fotografieren strengstens verboten, da die kleinen Pinguine ein sehr schwaches Herz haben und sich vom Blitzlicht so stark erschrecken können das sie einen Herzstillstand bekommen. Aber bring das mal den Paparazzu bei. Nicht zu unrecht sind mehrere Helfer auf den Tribünen verteilt die ermahnen und bei wiederholtem Vergehen auch vom Platz verweisen. Zu recht, man kann ja auch mal etwas geniessen ohne dabei tausende Fotos zu schiessen.
Der Eintritt hierfür ist allerdings nicht gerade billig, wir wählen die günstigste Variante und sind am Ende sehr froh darüber. Den mit den teuren Plätzen darf man nur weiter vorne sitzen, und da die Pinguine aus dem Wasser kommen wenn sie wollen und sich nicht an die Busfahrpläne der Touribusse halten, sind bald die guten Plätze wieder frei. ;-)
Und wenn es dann mal losgeht und die ersten Pinguine sich trauen, dann ist es einfach nur herzergreifend süß wie sie über den Strand watscheln. Im Schnitt sind zwischen 1200 und 2500 Pinguine pro Abend unterwegs.
Auch wenn es teuer und sehr überfüllt ist und im Endeffekt, obwohl der Eintritt demNaturschutz zu Gute kommt, eine saubere Abzocke ist, so war es doch einfach nur toll diesem Naturschauspiel zuzusehen.

Great Ocean Road:

Am nächsten Morgen geht es dann weiter über Melbourne zur Great Ocean Road, einer der bekanntesten und schönsten Straßen der Welt.
Die Great Ocean Road verläuft südwestlich von Melbourne und schlängelt sich auf einer Länge von 243km von Torquay nach Allansford größtenteils direkt an der Küste entlang.
Unseren ersten Stopp legen wir in Anglesea ein um dort an dem wunderschönen Strand Mittag zu essen und es uns einfach nur gut gehen zu lassen. Immerhin haben wir nur noch ein paar Tage in Australien und die wollen wir geniessen.
Den nächsten Halt machen wir dann am Split Point Lighthouse, welcher auf gut angelegten Wegen leicht erreicht werden kann. Dieser liegt auf einer Steilklippe und ist schon von weitem sichtbar.
Ein paar Kilometer später kommen wir dann am Great Ocean Road Memorial Arch vorbei welcher den offiziellen Startpunkt der Great Ocean Road kennzeichnet. Der nun folgende Abschnitt bis Lorne gibt schon mal einen tollen Einblick auf das was uns die nächste Zeit begleiten wird. Die Straße schlängelt sich wunderbar direkt an der Küste entlang und führt teilweise auch recht weit die Klippen hinauf und ermöglicht so atemberaubende Ausblicke. In Lorne verlassen wir die Great Ocean Road kurz für einen kurzen Abstecher ins Landesinnere um die Erskine Falls anzusehen. Diese sind über einen kurzen Fußmarsch vom Parkplatz aus über einige Treppen hinab in die Schlucht erreichbar und sind ein schöner Ort zum entspannen, da es hier auch im Vergleich zum Strand angenehm kühl ist.
Auf dem Rückweg halten wir auch noch am schönen Teddy´s Lookout, von welchem man einen schönen Blick auf die kommenden Kilometer Küste erhält.
Total unscheinbar liegt gut 20km entfernt das kleine Örtchen Kennett River. Normalerweise fährt man hier einfach durch oder hält nur kurz um sich am kleinen Imbiss etwas zu holen. Dabei gibt es hier eine nette Besonderheit, die ganzen Bäume in dieser Bucht sind Eukalyptusbäume, und deswegen kann man hier besonders gut wilde Koalas finden.
Teilweise muss man schon genau hinsehen, manche sind in den Baumkrönen nicht leicht zu finden. Andere hingegen hängen nur gut 3 Meter über dem Boden in den Ästen und gehen ihren beiden Lieblingsbeschäftigungen nach, schlafen und fressen. Gut eine Stunde und 9 Koalas später fahren wir weiter nach Apollo Bay, wo wir die Nacht verbringen werden. Diesmal stellen wir uns einfach in eine Wohngegend und hoffen das wir nicht kontrolliert werden, was schnell sehr teuer werden kann.
Der nächste Tag beginnt dann leider etwas bewölkt und teilweise nieselt es auch, aber naja, das Wetter kann man sich nicht aussuchen.
Von Apollo Bay führt die Great Ocean Road nun ein ganzes Stück ins Landesinnere, allerdings machen wir den Abstecher zum Cape Otway Lighthouse, dem ältesten Leuchtturm Australiens. Aber bereits auf dem Weg dorthin steht das eigentliche Highlight an. Haben wir uns gestern noch über ein paar vereinzelte Koalas gefreut, so kommen wir heute gar nicht mehr aus dem Süß finden raus. Die Strasse ist zunächst wie eine Allee von Eukalyptusbäumen umgeben und führt später komplett in den Wald hinein. Ein Koala nach dem anderen zeigt sich, auf dem ca. 2 km langen Abschnitt finden wir ca. 30 Koalas. Und dabei finden wir nicht nur schlafende, sondern auch welche am fressen oder am klettern. Und wir haben auch das besondere Glück eine Koalamama mit ihrem Kleinen auf dem Rücken zu entdecken. Einfach nur goldig.
Es dauert eine ganze Weile bis wir uns losreissen und zum Leuchtturm weiterfahren können.
Dort gibt es aber eine kleine Ernüchterung, den Leuchtturm kann man nur für einen uns deutlich zu hohen Eintrittspreis besichtigen. So geht es wieder an den Koalas vorbei und zurück auf die Great Ocean Road. Bald darauf machen wir eine kurze Wanderung von den hohen Klippen hinunter an die Shipwreck Bay, besser gesagt zu einem kurzen Abschnitt davon. Die nun folgende Küstenlinie wird auf einen langen von gut 130km Shipwreck Coast genannt, da hier früher 638 bekannte Schiffsunglücke geschehen sind. Daran erinnern noch heute einige Schiffsteile wie Anker, welche wir auf dieser kurzen Wanderung ansehen.
Etwas weiter westlich nach dem Örtchen Princetown kommen wir dann endlich zum absoluten Highlight der Great Ocean Road, der Küstenabschnitt mit den berühmten 12 Apostels beginnt.
Die ersten beiden sind etwas abschieden und man kann über die Gipsons Steps hinunter zum Strand gelangen und dort unter der der gewaltigen Steilküste entlang wandern.
Wir haben auch noch das Glück das sich das Wetter deutlich verbessert, bei schönem Wetter und Sonnenschein schaut doch alles nochmal viel schöner aus.
Nur ein kurzes Stück weiter kommt man dan zum Infocenter der 12 Apostel, von wo aus ein breiter Weg zu mehreren Aussichtspunkten führt.
Es ist nicht verwunderlich das hier einiges los ist, die Aussicht ist einfach nur Atemberaubend. Von den teilweise bis zu 60 Meter hohen Felsensäulen sind mittlerweile allerdings nur noch 8 Stück erhalten, den Rest hat sich das Meer zurückgeholt.
Auch die folgenden Kilometer bringt man nur langsam hinter sich, da ein Lookout nach dem anderen ansteht, oft auch mit längeren Wanderungen verbunden. Da wir ja Zeit haben nehmen wir jeden davon mit, überall gibt es interessante Felsformationen und Küstenlinien zu sehen. Besonders schön ist dabei der Loch Ard Gorge, eine wunderschöne eingeschlossene Bucht mit tollen Felsvarianten. Diese Bucht ist nach dem Schiff "Loch Ard" benannt und das am 1.Juli 1878 am Ende der Fahrt von Großbritannien nach Melbourne hier auf Grund lief und sank. Einzig zwei 18 jährige konnten sich retten und strandeten in der Bucht, welche auch schon in mehreren Filmen zu sehen war.
Ganz in der Nähe ist auch das Blowhole, eine große ausgespülte Höhle zu finden, in der die Wellen in lautem Getöse einschlagen. Auch der London Arch liegt in der Nähe. Dazu gibt es auch eine interessante Geschichte. Bis zum 15.1.1990 war dies ein großer Felsbögen über den man auch laufen konnte. So gingen auch an diesem Tag zwei Touristen über den Bögen und kurz nachdem sie auf der anderen Seite angekommen waren stürzte dieser ein und sie saßen auf der neugeschaffenen kleinen Insel fest und mussten mit dem Helikopter gerettet werden.
In Port Campbell verbringen wir dann die nächste Nacht bevor es am folgenden tag nun weiter geht nach Melbourne.

Melbourne:
Da wir am Vormittag noch die letzten Highlight der Great Ocean Road besichtigt haben erreichen wir Melbourne erst am späten Nachmittag. Die vorletzte Nacht in Australien verbringen wir nochmal im Auto, diesmal an einem tollen kostenlosen Parkplatz etwas vom Hafen entfernt. Dieser Platz ist auch bei den anderen Backpackern bekannt und deswegen schnell komplett voll.
Uns steht hier allerdings noch eine doofe Aufgabe bevor. Da wir am nächsten Tag das Auto abgeben müssen und deswegen die letzte Nacht im Hotel verbringen werden, müssen wir nun unsere Taschen packen, was sich zu einer besonders anspruchsvollen Arbeit entwickelt. Aber nach gut anderthalb Stunden ist auch dieses Problem bewältigt.
Am nächsten Morgen geht es nun rein in die Stadt, wir parken etwas ausserhalb, die Parkplatzgebühren können sich in Melbourne schnell auf 15 $ die Stunde belaufen. Deswegen lieber weiter draussen parken und reinlaufen.
Melbourne hat uns im Vergleich zu Sydney deutlich besser gefallen, die Stadt hat einen anderen Flair und ist nicht ganz so extrem überlaufen. Es gibt unzählige Kunstaustellungen, Museen und Galerien, aber auch tolle Kirchen. Auch besonders erwähnswert ist die alte Strassenbahn, welche auf der normalen Linie mitfährt, im Vergleich zu den anderen aber komplett kostenlos ist. Damit lässt sich die Stadt einfach, schnell und dazu noch preiswert erkunden.
Gegen Abend checken wir dann im Hotel ein, bringen unser ganzes Gepäck aufs Zimmer und fahren dann zum Flughafen und bringen unseren Mietwagen zurück.
Bei einem tollen Abendessen lassen wir unseren letzten Abend in Austalien ausklingen.


Fazit:
Unsere letzten Tage in Australien haben wir genauso ereignisreich gestaltet wie wir es uns vorgenommen haben. Phillip Island ist ein nettes Fleckchen und auch wenn die Pinguin Parade sehr überlaufen ist, so lohnt sich ein Besuch allemal.
Die Great Ocean Road ist zu Recht eine der schönen Straßen dieser Erde, ein Highlight jagt dort das nächste. Wenn man einen Trip nach Australien plant so sollte man unbedingt auch mindestens 2 Tage dafür reservieren.
Ebenso lohnt sich ein Besuch von Melbourne, der zweitgrößten Stadt Australiens, die Sydney sicherlich nichts hinterher steht.
Ein rundum gelungener Abschluss unserer schönen Zeit in Australien.



Unsere weiteren Australienberichte:
-    Whitsunday Island, Fraser Island und Noosa Nationalpark
-    Lamington und Springbrook Nationalpark
-    Blue Mountains
-    Sydney
-    Mt. Koscuiszko und Mt. Townsend - die beiden höchsten Australier

Tourengänger: Andy84, Diana


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Kommentare (1)


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MicheleK hat gesagt:
Gesendet am 6. März 2015 um 23:55
Vielen Dank dass wir die tollen Bilder sehen duerfen... da bekommt man wirklich sofort Lust Downunder zu besuchen..

Namaste,
Michele


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