Einmal ins Paradies bitte!!! - Whitsunday-Islands, Fraser Island und Noosa Nationalpark


Publiziert von Andy84 , 17. Februar 2015 um 12:12.

Region: Welt » Australia » Queensland
Tour Datum: 6 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: AUS 
Zeitbedarf: 9 Tage

Das Paradies sieht für jeden denk ich mal unterschiedlich aus. In meinem stehen normalerweise Berge, so wie es ein paar Wochen zuvor in Nepal der Fall war. Dagegen ist der Osten Australiens ein krasser Gegensatz der mit anderen Werten überzeugen kann.


Noosa National Park

Von Brisbane aus starten wir mit dem Mietauto nach Norden. Unser erstes Ziel ist der kleine Noosa Nationalpark bei Noosa Heads. Hier verbringen wir an einem schönen Parkplatz am Strand unsere erste Nacht in Australien. Am nächsten Morgen geht es dann zum Wandern in der Nationalpark. Mehrere Wegmöglichkeiten stehen zur Auswahl, darunter mit dem Weg zum Hell´s Gate der meist begangene Wanderweg in Queenstown. Da wir recht früh dran sind treffen wir zunächst nur auf einheimische Jogger die in dieser tollen Kulisse ihren Frühsport absolvieren. An einigen schönen Buchten wie der Tea Tree Bay vorbei gelangt man auf einem schönen Wanderweg zum Hell´s Gate. Dies ist eine Felsklippe die von der Brandung schön ausgehöhlt ist und mit ein bisschen Fantasie wie ein Höllentor aussieht. Weiter geht es hinunter zur Alexandria Bay, einem wunderschönen einsamen Sandstrand, an dem nur ein paar Surfer in den Wellen unterwegs sind. Nach einer längeren Pause mit Abkühlung im sehr klaren Meer geht es über den Strand weiter für Devils Kitchen, einer weiteren wilden Klippenbucht. Bevor es auf den Sunshine Beach hinunter geht biegen wir wieder zurück in den Nationalpark, wobei wir nach ein paar Minuten von einem gut 1,40 Meter großen Waran überrascht werden, der direkt vor uns aus dem Unterholz gemütlich herausgewatschelt kam. Ein geniales Tier auch wenn wir erst mal richtig erschrocken sind ;-)
Wenn wir schon mal da sind wollen wir natürlich auch den höchsten Punkt des Nationalparks "erklimmen" und folgen so einem weiteren Weg hinauf zum Noosa Hill. Ein großer Steinmann steht am Gipfel, die Aussicht ist leider nicht so berauschend da es komplett bewaldet ist.
Im Nationalpark gibt es auch Koalas, wir haben allerdings trotz intensiver Suche leider keinen gesehen.

Wenn man gerade in Brisbane gelandet ist und nicht in der Stadt bleiben will bietet sich der Noosa Nationalpark bestens für die ersten Tage an. Es ist allerdings einiges los und die Ortschaft Noosa Heads ist alles andere als billig.


Fraser Island (Teil 1)

Die größte Sandinsel der Welt lockt jedes Jahr unzählige Besucher an. Vorallem auch Backpacker werden von der Insel magsich angezogen, vorallem auch wegen dem 75 Mile Beach, über den man mit seinem eigenen Jeep hinwegbrettern kann. Fraser Island ist 124 km lang, durchschnittlich 15 km breit und umfasst 1840 km2 (im Vergleich: Rügen ist etwa halb so groß).
Wir wollten von von der Ortschaft Rainbow Beach unser Fraser Island Abenteuer starten. Dazu muss ein Fährticket und eine Genehmigung erstanden werden. Allerdings hat uns die nette Mitarbeiterin darauf hingewiesen das unser Auto höchstwahrscheinlich nicht ganz dafür geeignet sei. Wir hatten einen neuen Hyundai ix35 mit AWD, in meinen Augen ein Allrad. Leider sind diese SUV´s zu niedrig für die Fahrten durch den tiefen Sand und es ist zudem ein 4WD notwendig. So versuchten wir auf ihr anraten hin erstmal in der Nähe des Fähranliegeplatzes auf den Strand zu kommen. Keine Chance. Am Strand wäre es auf dem harten Sand wahrscheinlich kein Problem gewesen zu fahren, aber die Zufahrtswege auf den Strand waren bereits zu tiefsandig. So mussten wir unser Fraser Island Abenteuer erstmal unterbrechen und sind nach einer erneut tollen Nacht direkt am Strand in der Früh weiter gefahren nach Tin Can Bay, wo sich jeden morgen wilde Buckeldelfine einfinden und sich füttern lassen. Ein netter Spass für den allerdings 10 AUD verlangt werden. Danach geht es weiter nach Norden.


Whitsunday Islands

Neben Fraser Island ziehen vorallem die Whitsunday Islands die Besuchermassen an, welche sich in Australien hauptsächlich aus Backpackern zusammenstellen.
Wir sind auf gut Glück die gut 1000km von Rainbow Beach nach Airlie Beach hochgefahren, da wir übers Internet keine Tickets mehr für einen Segeltrip erhalten haben.
Im Info-Center hatten wir dann tatsächlich Glück und konnten für den nächsten Tag noch einen 3-Tages Segeltrip buchen, und das sogar noch auf einem kleinen Boot mit gerademal 10 anderen, denn auf so ein überfülltes Partyboot hatten wir nicht wirklich Lust.
Airlie Beach ist komplett auf den Tourismus ausgelegt, eine Bar oder Restaurant reiht sich ans andere. Aber es ist trotzdem wunderschön hier, es passt hier einfach alles zusammen. Einziger Wermutstropfen ist der Strand. Ein wahrer Traumstrand, nur liegt dort niemand bzw geht dort auch niemand baden da sich in diesen Gewässern die gefährlichen Quallen (Box-Jellyfish) befinden. So muss man sein Badevergnügen auf eine künstlich angelegte Lagune mit gereinigetem Meerwasser verlegen. Aber es gibt eindeutig schlimmeres.
Nach einem netten Abend in den Bars geht es am nächsten Morgen um 10 Uhr an den Hafen wo wir unseren Skipper und die anderen Teilnehmer kennen lernen. Wir sind die einzigen deutschen, was für Airlie Beach Verhältnisse ungewöhnlich ist, aber uns soll es recht sein. Mit uns an Bord ist ein französisches, ein australisches und ein taiwanesisches Pärchen und 2 Mädels aus England und 2 Mädels aus Holland. Ein netter Haufen.
Die Route des Segeltrips wird von jedem Skipper anders ausgelegt, unser Kapitän John ist seit 25 Jahren in den Whitsundays unterwegs und kennt jeden Fleck auswendig. So bringt er uns auch zu einsamen Schnorchelplätzen an denen wir alleine sind und kein anderes Boot weit und breit zu sehen ist.
Die "Hauptattraktion" in den Whitsundays ist der Whitehaven Beach welcher als weissester Strand der Welt gilt. Dies liegt an dem extrem hohen Quarzgehalt (99%). Wir sind von unserem Nachtplatz auf See bereits im 5 Uhr losgeschippert und sind als erstes Boot am der Tongue Bay an, von der es in gut 15 Minuten über einen kleinen Hügel hinweg zu diesem Traumstrand geht. Dieser ist normalerweise komplett überlaufen, wir haben ihn jedoch fast eine ganze Stunde komplett für uns.
Und hier sind wir wirklich im Paradies angekommen, es ist einfach traumhaft hier.
Auf seine Elektronik sollte man allerdings besonders gut aufpassen, der Sand ist tödlich für jede Art elektronischer Gerätschaft.
Nach gut 3 Stunden an diesem wunderschönen Fleckchen Erde geht es für uns wieder zurück aufs Boot. Es ist langsam voll geworden, mittlerweile tummeln sich gut 300 Leute am Strand und viel kommen jetzt erst an. Da kann man unserem Skipper nur nochmal danken das wir den Strand für uns allein hatten.

Allgemein ist es ein wirklicher toller Trip, die Gruppe hat die ideale Größe, man kommt mir jedem ins Gespräch, es bilden sich keine kleinen Grüppchen, der Zusammenhalt ist klasse, es kommt nie langeweile auf. Daran haben auch vorallem John und unsere Köchin Andrea einen großen Anteil. John hat für den Trip extra eine Musikkollektion erstellt und zu jeder Situation läuft das passende Lied. So läuft zum Beispiel als wir um eine Landzunge herumschippern und der Wellengang etwas rauer wird von ACDC Highway to Hell ;-)
Den zweiten Abend verbringen wir dann am Langford Bird, einer kleinen Insel, die bei Ebbe durch eine Sandbank mit einer anderen Insel verbunden ist. Hier gibt es auch direkt am Strand unser Abendessen und einen weiteren unglaublichen Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen wird noch 2 Mal geschnorchelt, wobei wir unter anderem Schildkröten zu sehen bekommen, bevor wir zurück nach Airlie Beach schippern, wo wir mit der gesamten Crew noch gemeinsam zum Essen gehen bevor sich unsere Wege wieder trennen.

Für uns geht es direkt wieder nach Süden, wir haben ja schließlich noch einiges vor.
Aber ein Segeltrip in den Whitsundays gehört an der Ostküste einfach zum Pflichtprogramm, es ist einfach wunderschön hier. Und wenn man es etwas ruhiger mag dann können wir nur empfehlen den Trip auf der PRIMA zu buchen, ein tolles kleines Boot mit einer Super Crew und einem Skipper der die ganzen Geheimtipps der Gegend kennt.


Fraser Island (Teil 2)

In erster Linie wollen wir doch noch auf Fraser Island, diesmal allerdings nicht mit dem eigenen Auto. So buchen wir in Hervey Bay eine Fahrt mit einem Allradbus, mit dem wir am nächsten Tag von River Heads mit der Fähre übersetzen. Auf der Insel gibt es keine geteerten Strassen, die Wege sind reine Sandpisten. Bereits nach ein dem ersten Kilometer müssen wir schon ein paar Jungen Engländern helfen die mit ihrem Jeep stecken geblieben sind, da wird uns ganz schnell klar das wir mit unserem Auto keine Chance gehabt hätten. Der Bus hat mit den Bedingungen allerdings keine Probleme und rauscht durch die Pisten. Es geht sehr holprig zur Sache und man wird regelrecht durchgeschüttelt. Bald erreichen wir dann den 75 Mile Beach und auf diesem geht es hoch zum Maheno Schiffswrack. Es ist schon lustig wenn an einem Strand ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild mit 80 Km/H steht ;-)
Im Jahr 1935 lief an der Ostküste der Insel der ehemalige Luxusliner S.S. Maheno während eines für die Jahreszeit untypischen Zyklons auf Grund. Die Maheno sollte in Japan verschrottet werden und wurde dazu von einem kleineren Schiff gezogen. Um den Strömungswiderstand zu verringern, hatte man der Maheno Schrauben und Ruder ausgebaut, wodurch sie in dem Sturm nicht mehr selbst manövrieren konnte. Versuche, das gestrandete Schiff loszubekommen, scheiterten. In den ersten Jahren wurde die Maheno von den Bewohnern der Insel unter anderem für Hochzeiten und Feste genutzt. Heute sind nur noch die oberen Decks des Schiffes sichtbar.
Aber gerade diese oberen Decks bieten immernoch ein sehr beliebtes und bekanntes Fotomotiv. Allerdings muss man Glück haben ein Foto zu bekommen auf dem kein anderer Touri zu sehen ist.
Danach geht es noch ein Stück weiter zu den Pinnacles, einer Sandsteinformation von der wir allerdings etwas waren. Interessanter ist dann wieder ein ganzes Stück zurück der Eli Creek, ein kleiner Süßwasserfluss der ins Meer strömt und sich dabei toll aus dem Wald herausschlängelt. Man kann in dem kühlen Wasser in den Wald hinein waten und es sich gut gehen lassen.
Zum Lake McKenzie, unserem nächsten Ziel geht es nun ein ganzes Stück in die Insel hinein und die Fahrt wird immer holpriger und die "Strasse" immer schlechter. Mehrere Male sind vor uns Autos stecken geblieben, unser Bus hatte zum Glück keine Probleme. Der See ist ein tolles Idyll mitten in der Insel und lädt zum Baden ein. Hier verbringen wir nach einem Mittagessen die restliche Zeit bevor es wieder zurück auf die Fähre geht.

Am meisten Spass macht die Fraser Island natürlich wenn man mit dem eigenen Auto unterwegs ist und sich ein paar Tage Zeit nehmen kann. Da wir allerdings nicht viel Zeit hatten war die Fahrt mit dem Bus ganz in Ordnung auch wenn es halt eine Tourifahrt ist.



Fazit:
Eine tolle intensive erste Woche in Down Under mit genialen Erlebnissen die Lust auf mehr machen ;-)
Vorallem der Segeltrip in den Whitsundays werden wir so schnell nicht vergessen.


Unsere weiteren Australienberichte:
-    Whitsunday Island, Fraser Island und Noosa Nationalpark
-    Lamington und Springbrook Nationalpark
-    Blue Mountains
-    Sydney
-    Mt. Kosciuszko und Mt. Townsend - Australiens Höchste Gipfel






Tourengänger: Andy84, Diana


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