Ruine Neurasen 1350m - Nicht von Dauer

Wir trauen unseren Augen kaum: Blauer Himmel am Sonntagmorgen! Schnell sind die Rucksäcke gepackt, da geht doch was. Ein wenig getrödelt haben wir trotzdem und bis alle Mitwanderer eingesammelt sind, ziehen schon die ersten Regenwolken von Süden auf. So schrauben wir unsere Ambitionen zurück und beschließen eine kürzere Runde durch regengeschützten Wald zur Ruine Neurasen. Wie unsere Freude über Sonnenschein war auch die Blüte der Burg nur von kurzer Dauer. Ernsthaft genutzt wurde sie wohl nur ein paar Jahrzehnte im 13. Jahrhundert und endgültig aufgelassen schon um 1600. Umso einsamer und verlassener steht sie über dem Antholzer Tal umgeben von weiten Wäldern.
Wir starten in Oberraut und wandern gemächlich nach Redensberg. Mit dem Blick auf die Ruine teilen wir die Gruppe: die Vernünftigen benutzen den markierten Weg mit ein wenig Gegenanstieg um den Burghügel herum. Die Crosscountryfraktion dagegen quert durchs Unterholz auf Wildwechseln direkt hinüber. Zum Picknick sind letztlich alle wieder im Burghof vereint, die einen von den Höhenmetern, die anderen vom Gestrüpp gezeichnet ;-)
Das alte Gemäuer übt einen ganz speziellen Reiz aus, obwohl vor Jahren ordentlich instandgesetzt intressiert sich kaum jemand mehr dafür. Bevor uns der Regen einholt, spazieren wir weiter. Ein steiler Wanderweg führt uns nördlich um die Ausläufer des Burghügels herum wieder nach Redensberg und zum Auto zurück. Im Schutze des Waldes macht uns der Nieselregen nichts aus, und als der erste Hagel einsetzt, sitzen wir schon fast bei Kaffee und Kuchen in der warmen Stube.