Rotstein und Georgewitzer Skala II


Publiziert von lainari , 7. November 2014 um 18:27.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Oberlausitz
Tour Datum: 2 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Dolgowitz oder Bahn RB 60 Dresden-Görlitz oder Zug der ODEG OE 60 V (Mo-Sa) Bischofswerda-Görlitz bis Zoblitz
Kartennummer:1:33.000, SK Nr. 96 Löbau und Umgebung

Oberlausitzer Herbstimpressionen
 
Das vielleicht letzte schöne Herbstwochenende verleitete mich zu einer Zusatztour, um doch noch etwas Sonne zu tanken. Nachdem wir am Vortag leider in der Nebelzone unterwegs waren, wollte ich heute in der östlichen Oberlausitz mein Glück versuchen. Um den Planungsaufwand gering zu halten, griff ich dabei auf eine schon bekannte Route zurück. Das Vorhandensein der im Bericht von 2012 thematisierten Widrigkeiten konnte ich hierbei gleich noch einmal überprüfen. Auf der Anfahrt durchquerte ich mit dem Auto erneut eine Nebelzone. Nach einiger Zeit verließ ich diese und durchquerte eine lichtdurchflutete Oberlausitzer Herbstlandschaft. Der tiefstehenden Sonne entgegen fuhr ich nach Dolgowitz in der Nähe von Löbau und parkte auf dem dortigen Wanderparkplatz. Ohne Umschweife lief ich auf der Fahrstraße, die zum Berggasthaus Rotstein führt, aufwärts. Nach einiger Zeit passierte ich den Hengstberg mit seinem Funkturm. Ein langgezogener, mit naturnahem Eichen-Hainbuchen-Bergwald bestandener Höhenrücken führte hinüber zum Berggasthaus Rotstein. Hier steht ein metallener Aussichtsturm für die Besucher zur Verfügung. Nach einem Stück auf einem Fußpfad erreichte ich den eigentlichen Gipfel des Rotsteins. Der bewaldete Gipfelaufbau ist von einem altslawischen Doppelringwall umgeben und beherbergt die Station 2. Ordnung Nr. 42 der Königlich Sächsischen Triangulierung. Zum Berggasthaus zurückgelaufen, besuchte ich den Aussichtsturm. Wieder unten, bog ich nach links und begann den Abstieg. Von den Spuren der Forstarbeiten am Georgenberg war nichts mehr zu sehen. Selbst die großflächige Lichtung ist nun aufgeforstet und beginnt zuzuwachsen. Unterwegs zweigte ich nach links zum Gipfel des Georgenbergs ab. Der Zugang beginnt zu verbuschen und ist jetzt auf etwa 100 Metern schwierig zu begehen. Auf dem bewaldeten Gipfel schaute ich nach den Grundmauern der Kapelle aus dem 11. Jahrhundert. Ich kehrte zum Hauptweg zurück, stieg vom Berg ab und legte am Waldrand eine erste Pause ein. Gestärkt setzte ich kurz darauf den Weg fort und erreichte auf dem Talboden das Ortsende von Bischdorf.
 
An einer Fahrstraße lief ich hinüber nach Wendisch-Cunnersdorf, das fast nahtlos in Rosenhain überging. Hier überquerte ich die Bahnstrecke und die Bundesstraße B 6, um anschließend auf einem Feldweg nach Georgewitz zu wandern. Für unangenehmen Duft sorgte diesmal ein Miststreuer, der ein Feld düngte. Am unteren Ortsende von Georgewitz bog ich auf einen Wiesenweg rechts des Löbauer Wassers ab. Dieses trat kurz darauf in das Engtal der Georgewitzer Skala ein. Ich nutzte erneut den rechts des Baches vorhandenen unmarkierten Pfad. Im weiteren Verlauf war eine leichte Kletterstelle am Steilufer zu passieren. Der Anblick des malerischen Tales war vielfach immer noch von Kunststoff-Siedlungsmüll getrübt, den Hochwasser als Treibgut mitgeführt hatte. Selbst eine Plastikmülltonne hatte es bis hierher geschafft. Als sich das Tal wieder weitete, wurde die Gemauerte Mühle sichtbar. Der Waldmensch Öff Öff scheint die „Villa Hühnerglück“ mittlerweile verlassen zu haben. Auf einer Fußgängerbrücke ging ich über den Bach und wurde von zwei freilaufenden, großen, zotteligen schwarzen Hunden begrüßt. Das ganze eigentlich sehenswerte Ensemble der Mühle weist noch immer ein recht unaufgeräumtes Umfeld auf. Baumaterial, Schutt, Plastikeimer/-kisten/-planen wurden nun noch von etlichen Schubkarren ergänzt, die kreuz und quer in der Botanik herumstanden. Es gibt halt solche Leute und hier wird sich auch nichts daran ändern. Ich lief auf der linken Seite nochmals ein Stück flussaufwärts und stieg am Talhang zur alten Schanze hinauf (ausgeschildert). Ich kehrte um und traf an der Mühle einen Anwohner, der statt eines Grußes zu seinen Hunden sagte: „Der tut euch schon nichts.“. Im Hinblick auf Freundlichkeit und Umfeld entfuhr mir ein: „Der ist auch gleich wieder weg!“.
 
Am rechten Ufer wanderte ich weiter flussabwärts. Auf der gegenüberliegenden Seite sah ich wenig später die fertig sanierte Oppelner Mühle. Trotz eines einsetzenden kühlen schneidenden Windes ließ ich mich auf einer Bank zur Mittagsrast nieder. Dann war es an der Zeit das Tal des Löbauer Wassers zu verlassen. Durch ein Seitentälchen lief ich aufwärts. Kurz darauf streifte ich Niederbellwitz. In leichtem Auf und Ab lief ich nun auf einer spärlich genutzten Fahrstraße durch weites Land, passierte dabei die teilweise sanierte Buschmühle. Danach erreichte ich Zoblitz. Am Ortsende überquerte ich die Bundesstraße B 6 und lief geradewegs zum Haltepunkt Zoblitz hinauf. Hinter der Bahnstrecke stieg der Weg noch einmal etwas an, dann bog ich am Fuße des Hengstberges nach rechts ab und gelangte auf ebenem Feldweg zurück nach Dolgowitz.
 
Die Widrigkeiten hatten sich also geringfügig reduziert.
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 30 min. Die Wanderung hat überwiegend T1-Charakter, etwa 100 Meter des Zuganges zum Georgenberg, den unmarkierten Pfad in der Georgewitzer Skala und den Weg zur alten Schanze habe ich als T2 eingeschätzt.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»