Däumling Ostkante

Wieder gibt es ein ganz kleines Schönwetterfenster, das genutzt werden muss. Wir nehmen uns einen Urlaubstag und fahren nach Gosau auf die Hofpürgelhütte um endlich mal am Däumling zu klettern.

Der Zustieg zur Hütte ist wunderschön und führt über schöne, offene Almwiesen mit Lärchen und Murmeltieren. In nur 40min ist schon die Hütte erreicht. Nach einer Übernachtung starten wir gleich nach dem Frühstück. Der Zustieg erfolgt auf dem markierten Weg zum STeiglpass, dort angekommen links Steigspuren folgen (Steinmänner). Zunächst leicht aufwärts dann absteigen in das Armkar und zum Einstieg.

Am Einstieg gibt es mehrere Varianten, wir haben die Hoi-Variante gewählt welche links des Pfeilers beginnt. Angeblich soll es rechterhand auch über wunderschöne Wasserrillenplatten gehen. Die Tour wurde mit Bohrhaken saniert und ist gut abgesichert. Die Kletterei ist im unteren Teil mehr plattig und im oberen Teil gibt es auch Risse und Verschneidungen. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Kletterei. Die Schlüsselstelle ist in freier Kletterei sehr schwer, da der Fels - im Gegensatz zu den übrigen Seillängen - sehr glatt ist. Es ist ein Überhang mit wenigen, glatten Griffen zu überwinden, die Stelle beschränkt sich aber auf wenige Meter. Danach folgt noch eine etwas brüchige und steile Ausstiegslänge (Zwischenstand möglich). Die Route endet direkt am kleinen Gipfel.
Von dort geht es über das Schrofendach hinab bis zu einem Abseilbügel. In luftiger Abseilfahrt geht es entlang der Bügel hinab. Als wiedermal Nebel und Regen aufzog (war eigentlich erst für den Folgetag angesagt...) verhing sich auch unser Seil. Mit diversen Kraftakten konnten wir es zentimeterweise hinunterziehen. Die restliche Abseilfahrt verlief dann zum Glück reibungslos. Lediglich der unmarkierte weg hinauf zum Steiglpass war im Nebel schwer zu finden.

Insgesamt eine sehr schöne Route auf einen tollen Gipfel. Auch die Hütte ist sehr empfehlenswert.