Morgenberghorn - Rundwanderung


Publiziert von HannsR , 7. September 2014 um 19:15.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 2 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW: Spiez, Aeschi, Aeschiried, Louene, Schlieri

Schwierigkeiten:teilweise recht ausgesetzter schmaler Weg in steilem Gelände; einzelne Felspartien (mit Stahlketten gesichert); steile und steinige (Schiefer!) Partien im Auf- und Abstieg. Bei Nässe (wie sie im Sommer 2014 gegeben war) besteht Gefahr, dass auch gute aber lehmverschmierte Sohlen auf Steinen und Felspartien rutschen.

Anreise:Mit dem PW über Spiez, Aeschi, Aeschiried durch das Suldtal nach Suld (Restaurant Pochtenfall) und von dort Mautstrasse (Fr. 10,- für PW am Automaten) über Louene nach Alp Schlieri (½Stunde ab Spiez). PW auf dem mit einem Elektrozaun geschützten Parkplatz abstellen.

Wanderung:
Von Alp Schlieri auf dem recht gleichmässig steigenden und sehr deutlich als Bergwanderweg markierten Weg durch lockeren Wald bis P. 1584 (Kreuzung mit Direktanstieg von Louene). Ab dort über Alpweiden an dem Stall Huetmad vorbei zur Alp Brunni (1 Stunde).  Ab Huetmad könnte man auch (nach dem Weidezaun aber vor dem Stall) halbrechts direkt über die Alpweiden zu der sogenannten „Schlüsselstelle“ (Durchstieg des weit sichtbaren Felsbands an einer  deutlich markierten Stelle) aufsteigen. Dieser Weg ist steiler, man kann aber etwa ¼ Stunde sparen.
Im Sommer auf jeden Fall Vorsicht ab dem Eintritt in die Huetmad, da dort Mutterkühe mit ihren Kälbern weiden, die sehr ungemütlich reagieren können. Anfang September waren allerdings die meisten Rinder bereits wieder im Tal.
Bei der Alp Brunni (1644 m) stösst man auf den Weg von Aeschiried und geht (nach rechts) in der Verlängerung dieses Weges weiter auf dem runden Bergrücken gegen das Felsband des Morgenberghorns bis zum deutlich markierten Einstieg in die „Schlüsselstelle“. Nach kurzer und einfacher Blockkletterei in dem durch eine Stahlkette gesicherten Couloir erreicht man den oberen Teil des Morgenberghorns, aber immer noch ohne Sicht auf den Gipfel. Der grosse runde Buckel, den man schon seit längerem sieht, ist nur ein Vorgipfel auf etwa 2100 m.
Über Alpweiden, ein weiteres Felscouloir und Schieferfelsen geht es hinauf zu einem Steinmann, der einerseits den Weg markiert und andererseits warnt, dass es nördlich (links) von ihm viele hundert Meter steil ins Tal geht. Für Schafe gibt es einen Elektrozaun. Hier zeigt sich, dass das Morgenberghorn seinen Namen als Horn voll verdient. Auch wenn sich der Westgrat erst im oberen Teil des Berges als scharfer Grat präsentiert, so sieht man recht bald, dass der NO Grat in Richtung Interlaken (Leissiggrat) scharf gezähnt ist. Und das gilt auch für den Südostgrat (der Abstieg).
Den Gipfel, der sich bald zeigt, erreicht man ab dem Steinmann in etwa 25 Minuten (insgesamt 2 Stunden ab Alp Brunni). Von dort hat man eine herrliche Sicht (von links nach rechts 360°): auf Wetterhorn, Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau, Gletscherhorn, Äbeni Flue, Gspaltenhorn, Blüemlisalp, Doldenhorn, Balmhorn und Altels (um die wichtigsten schneebedeckten Gipfel im Osten und Süden zu nennen) mit davor Sulegg, Laubhörner und Schwalmere, und andererseits auf Latrejespitz, Dreispitz, die Niesen- und die Stockhornkette, auf den Thunersee, das dahinterliegende Mittelland und den Jura, Sigriswiler Rothorn, Niederhorn, Gemmenalphorn, Hohgant und Schibegütsch und schliesslich auch den Brienzersee mit Harder, Augstmatthorn und Tannhorn.
Leider kamen bei mir die Wolken im Osten hoch, als ich um 10 Uhr am Gipfel war, aber es gibt ein wunderbares Panorama vom Morgenberghorn auf Internet: http://www.sternklar.ch/images-webpages/FotosPanoramas/img050_Pan_Morgenberghorn_10.htm.
Vom Gipfel führt der Abstieg in Richtung Rengglipass (weiss-rot-weiss markiert, aber ohne Wegweiser) genau auf dem Südostgrat, verlässt den Grat aber bald in die (rechte) Westflanke auf einem recht schmalen Weg im steilen Gelände. Schwindelfreiheit ist hier von Nutzen.  Nach einigen etwas abenteuerlichen Stellen (ausgesetzt, steil, Schiefergeröll) die aber allesamt mit Stahlketten gut gesichert sind, kommt man an den Ostrand eines Paradieses für Schafe, einem weiten Alpweidekessel, die Schöni Chumm.
Bald darauf öffnet sich der Blick in das südlich gelegene weite Alpweidental Latreje, in das man auf recht steinigen Wegen bis zum Rengglipass (1879 m) in insgesamt einer ¾ bis zu 1 Stunde ab dem Gipfel hinabsteigt. Von hier über die obere Staffel der Alp Latreje Mittelberg (Alphütte auf 1825 m) hinunter zur Alp selbst (1575 m). Bemerkenswert auf dem Weg ist der nahezu kreisrunde Kessel, den der  Bach in das Schiefergestein gegraben hat.  Von der Alp Latreje Mittelberg auf der Alpstrasse (mit einem kleinen, markierten Abschneider entlang des Latrejebachs) zurück zum Ausgangspunkt Alp Schlieri (¾ bis zu 1 Stunde ab Rengglipass).

Tourengänger: HannsR


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