Tour de Murg

Die Murg ist ein 80,2 km (mit Quellbach Rechtmurg) langer, südsüdöstlicher und orographisch rechter Nebenfluss des Rheins in den baden-württembergischen Landkreisen Freudenstadt und Rastatt. Sie fliesst im Nordschwarzwald und in der Oberrheinischen Tiefebene.

Dem Verlauf der Murg von der Quelle bis zur Mündung folgt seit 1981 der ca. 100 km lange Murgtalwanderweg. Der Wanderweg Murgleiter führt auf 110 km Länge zwischen Gaggenau und Schliffkopf über Höhen beiderseits des Flusses. Die Gernsbacher Runde erkundet die Höhen des Murgtals bei Gernsbach. In Forbach kreuzt der Westweg als Teil des Europäischen Fernwanderwegs E1 das Tal.

Der 67 km lange, in Freudenstadt beginnende Radwanderweg 'Tour de Murg' begleitet den Fluss ab Baiersbronn bis Rastatt.
Naja, wie genau diese Angabe ist weiss ich nicht. Zwischendurch habe ich mal gerechnet. Nach Rastatt waren es gemäss Wegweiser noch 12km, nach Freudenstadt zurück 59km. Dies ergibt bei mir 71km.
Wie auch immer, mein Hintern hat noch nicht geschmerzt, die Radtour war interessant und abwechlungsreich und die vielen Kilometer habe ich gar nicht bemerkt.

Mit den Rädern in der Bahn fuhren wir bis nach Freudenstadt und legten gleich los. Nach ein paar Kilometer (bei Friedrichstal) erblickte ich einen verträumten See mit einer kleinen Schenke eines Fischervereins. Natürlich mussten wir hier ein erstes mal rasten, etwas kühlendes trinken und das Leben geniessen.

Weiter ging es nach Baiersbronn, Klosterreichenbach, Röt, Huzenbach, Schwarzenberg nach Schönmünzach. Hier unter ein paar Bäumen auf einem romantischen Bänkli musste dann auch unser Proviant drann glauben.

Die Strecke wird nun abwechslungsreich. Der Radweg führt hoch über der Murg, die Strasse und die Bahnlinie sind weder zu höhren noch zusehen. Man wähnt sich irgendwo in einem abgeschiedenen stark bewaldeten Bergtal. Einfach schön hier.

Kurz vor Forbach eröffnet sich einem eine schöne Sicht über die Stadt. Meine Sperberaugen machten auf der anderen Flussseite ein nettes Restaurant aus, wo wir natürlich umgehend ein kühles und leckeres Eis vertilgen mussten.
Während unserem Halt konnten wir genüsslich zusehen, wie weit unten auf der Murg zahlreiche Schlauchboote bei Niedrigwasser um die aus dem Wasser ragenden Felsbrocken herumzukurven versuchten. Nach mehr oder minder erfolgreicher Flussfahrt wurden die Schlauchboote hoch über den Köpfen dann wieder nach 'oben' getragen...
Zum Glück muss ich dann nach erfolgreicher Radtour mein Rad nicht wieder nach Freudenstadt hochtragen..., da hätte ich keine Freude mehr! ;o)

Nach Forbach kommt noch Weisenbach, Gernsbach, Gaggenau und irgendwann ganz am Schluss noch Rastatt.
Der letzte Rest der Strecke ist noch etwas kräftezehrend. Zwischendurch bestaunten wir das Schloss Eberstein (von unten), besichtigten die Klingelkapelle kurz vor Gernsbach und taten uns genüsslich bei einem kleinen Bierchen irgendwo in einer Bierschenke schäzungsweise unweit von Gaggenau.

Genau so zielstrebig war dann unsere Weiterfahrt in Richtung Rastatt. Der Freund und Helfer kreuzte unseren Weg und prompt fuhren sie hinter uns her. Erst bei einer 'Bullenschleuse' mussten sie von uns ablassen und wir haben sie nicht wieder gesehen.

Am Bahnhof Rastatt war dann wieder unsere Kreativität und demütiges Verständnis für die Sorgen der Deutschen Bahn erforderlich. Dem Billettautomat könnte ich heute noch Tritte verschaffen!

Nach einer schönen und langen Fahrradtour durch das schöne und bezaubernde Murgtal genossen wir dann Zuhause ganz zufireden noch ein Gläschen Rebensaft.
Die Tour de Murg kann ich bestens empfehlen.