Thukela Gorge


Publiziert von basodino , 4. Mai 2014 um 16:40.

Region: Welt » South Africa
Tour Datum:15 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: ZA 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto von Norden (Johannesburg - Harrismith) auf der R74 über den Oliviershoekpass bis zum Abzweig Royal Natal, von dort ca. 20 km bis zur Gate, alles Teerstraße, teilweise aber in stark beschädigtem Zustand (2 x ca. 5 km waren eine Katastrophe auf der R74).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Thendele Camp Upper und Lower Camp, sehr gut ausgestattete Selbstversorgerhütten buchbar für 2, 4 oder 6 Personen, es gibt 2 Läden (Visitor Centre und Thendele selbst), beide mit sehr eingeschränktem Angebot, Supermärkte in Harrismith oder Bergville.
Kartennummer:Royal Natal Hiking Map Nr. 1

Nach einigen Urlauben am Kap und an der Gardenroute, bzw. auch in den Cederbergen, durften wir dieses Mal die Drakensberge kennenlernen. Im Thendele Camp unterhalb des Amphitheaters ist man bestens aufgehoben. Man sollte sich aber zuvor im Supermarkt gut eindecken, da die beiden Läden vor Ort nicht wirklich viel her geben. Die Hütten sind mit Herd, Ofen, Kühl- und Gefrierschrank, Mikrowelle, Toaster,  Geschirr und Besteck vollständig ausgerüstet, Braaiausrüstung auf der Terasse ist selbstverständlich (Holz gibt es vor Ort zu kaufen) und es gibt einen Kamin. Sogar Flatscreen mit Pay-TV ist inklusive. Warmwasser und Dusche eine Selbstverständlichkeit. Man sollte aber bis 16.30 Uhr eintreffen, denn dann schließt die Rezeption.

Unser erster Eindruck war überwältigend. Zwar hatten wir eine schlechte Wettervorhersage: Bis auf einen Vormittag sollte es immer bedeckt sein und zeitweise regnen, aber wir durften schon auf der Anfahrt einen Blick auf die tolle Bergkulisse werfen, deren Ruf uns ja erst hierher gebracht hatte. Im Park gibt es genügend Wandermöglichkeiten, um auch eine ganze Woche verbringen zu können, wir hatten aber nur 3 Tage.

Am ersten Morgen wachten wir pünktlich zum Sonnenaufgang um 6.30 Uhr auf und fanden das Amphitheater in schönstes Morgenrot getaucht. Die Wolken hatten sich verzogen und bescherten uns einen wunderbaren halben Tag, der den gesamten Besuch dort wert war.
Im Upper Camp hat man den schöneren Blick. Die 5 Extraminuten, die man zunächst zur Rezeption zurückläuft, sind das allemal wert. Dann geht es direkt links an der Rezeption vorbei auf eine kurze Straße, die man bald nach links auf einen Pfad verlässt (markiert), der einen hinab zum Bach führt, den man mittels einer Brücke (1530 m) überschreitet. Nun jenseits gemütlich ansteigend in das Tal hinein, welches die Thukela gebildet hat. Lange befindet man sich weit über dem Flüsschen mit immer neuen Ausblicken auf das Amphitheater, welches eine beeindruckende Mauer bildet, die sich bis 3160 Meter Höhe (also bis zu 1600 Meter höher, als man selbst ist) aufbaut. Rechts erhebt sich der Rücken mit dem Policemenhelmet, den wir am 3. Tag besuchten.

Auf dem Hinweg wurde der Weg durch hohes Gras etwas unübersichtlich, die Spur war aber klar erkennbar. Auf dem Rückweg, war er für eine gute halbe Wegstunde gemäht worden, so dass er sich völlig anders präsentierte. Man kümmert sich um die Wege! Weiter im Tal durchschreitet man drei bewaldete Winkel, die einem Schatten bieten. Schließlich gelangt man nach ca. 2 Stunden an einen Bach, hinter dem es kurz mal etwas steiler hinaufgeht. Man quert weiter ins Tal hinein, es wird immer enger und schattiger und man erreicht durch einen kurzen Abstieg die Thukela auf ca. 1840 m. Bis zu dem Abstieg erarbeitet sich der Weg schleichend eine T2 Einstufung, der kurze Abstieg selbst ist T3. Man überquert über Blöcke und Steine den Bach, der bei unserem Besuch sehr wenig Wasser führte. Nach vielleicht hundert Metern links des Bachs, wechselt man nochmals die Seite und entfernt sich nochmals ein wenig vom Wasser, bevor man nach 300 m den Bach am Zusammenfluss mit einem weiteren Bach wieder trifft (1880 m). Hier endet für den einen oder anderen Wanderer die Tour, denn nun muss man sich entscheiden. T3, 2 h 30 min.

Nimmt man den Weg durch die Schlucht (Gorge) oder umgeht man sie rechts. Da sich die Schlüsselstelle am Ende der kurzen Schlucht befindet, wollten wir uns das erst einmal vom Ende her anschauen und umgingen die Schlucht rechts. Hierzu benutzt man eine Leiter, die aus Ketten und Holztritten besteht und ca. 13 Meter einen steilen und ansonsten glatten Felsen hochführt. Darüber über Wurzeln und Stufen zu einer Rinne, die man direkt ersteigt, wobei man in den Wurzeln und Eisendübeln willkommene Helfer findet (I-II). Dahinter geht es wieder durch hohe Vegetation steil hinab (T3+), bis man wieder an den Bach gelangt. Von dort aus kann man dem Bachbett mit wenigen Abweichungen noch für eine Weile folgen. Wir umgingen nur das nächste Becken rechts durch einen kurzen Hang und fanden dahinter einen schönen Pausenpunkt (ca. 1920 m). T3+, II, 0 h 30 min.

Von dort aus sollte man eigentlich einen der höchsten Wasserfälle der Welt sehen können, die Thukela Falls, 940 Meter Höhe in 5 Stufen. Wir haben sie nicht wahrgenommen, obwohl wir danach Ausschau hielten. Wir konnten zwar die Stelle identifizieren, wo der Wasserfall hätte sein müssen, nur leider war für uns kein Wasser zu sehen. Leider ist es weitaus schwieriger an diese Stelle zu gelangen, wenn der Bach zum wilden Fluss anschwillt und entsprechend ein schöner Wasserfall zu sehen sein dürfte.

Den Rückweg wollten wir nun durch die Schlucht nehmen, nur das war leider in unseren Augen ohne eine Schwimmeinlage nicht möglich, weshalb wir die Schlucht selbst nur von unten aus besuchten. Man kann die kurze Passage bei Niedrigwasser komplett begehen, um dann an einem Pool zu landen, den man weder rechts noch links umgehen kann. Natürlich könnte man im Runterweg die Stelle durch einen Sprung ins Wasser umgehen, im Raufweg ist sie aber für den Wanderer kaum zu ersteigen. Hierzu müsste der Fluss schon noch wesentlich weniger Wasser führen und dann bliebe es immer noch schwer. Trotzdem war der Abstecher lohnend und das Wasser mit grob geschätzten 19-20 Grad noch angenehm.

Die Tour ist sehr beliebt und ein frühes Losgehen hat uns den Eindruck vermittelt lange allein zu sein. Im Rückweg kamen uns dann aber noch einige Leute entgegen.

Tourengänger: basodino, tourinette
Communities: Southern Africa


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