Kutschenberg, Gr. Müggelberg, Helpter Berg (16 Summits Teil 10, 11, 12 - Brandenberg, Berlin, MVP)


Publiziert von sqplayer , 31. Januar 2014 um 19:15.

Region: Welt » Deutschland » Norddeutsches Tiefland
Tour Datum:29 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:alles zusammen ca. 25 km

Bei dieser Tour handelte es sich um eine komplexe logistische Planung. Aus Kostengründen war ich gezwungen, diverse Gipfel zu einer Tour zusammenzufassen. Diese drei Gipfel in Deutschlands Osten boten sich hierfür an. Doch wie vorgehen? Mit dem Mietwagen alles ab Hamburg erledigen? Oder mit der Bahn nach Dresden, von da einen Mietwagen, dann bis Berlin, den Mietwagen abgeben und den Rest mit der Bahn? Nachdem ich mit einer Excel-Tabelle diverse Kostenszenarien durchkalkuliert  hatte, hatte ich die kostengünstigste Lösung gefunden: Mit der Bahn nach Dresden, dort einen Mietwagen nehmen, Fahrt zum 50 km nördlich gelegenen Kutschenberg, Weiterfahrt nach Berlin, dort Übernachtung, am nächsten Tag den Großen Müggelberg, zum Helpter Berg und dann 340 km nach Hause und den Mietwagen am Flughafen Hamburg abgeben. Ist doch ganz einfach! :-)

Also ging es am 29.9. mit dem Intercity von Hamburg über Berlin nach Dresden. Aus Kostengründen hatte ich leider davon abgesehen, einen Sitzplatz zu reservieren. Wer würde Samstag morgens schon den IC nach Dresden nehmen? Leider hatte ich ein kleines Detail übersehen....eben dieser IC fuhr weiter über Prag nach Österreich. Und in Berlin stieg eine Horde junger Tschechen, die alle eine Sitzplatzreservierung vorzuweisen hatten. Der ganze Zug knallvoll....also musste ich 2,5 Stunden auf dem Boden sitzen.

Mit schmerzenden Gesäß ging ich am Bahnhof Dresden zur unweit entfernten Europcar-Station und nahm meinen kleinen Mietwagen entgegen. Ich überlegte noch, ob ich noch Dresdens Innenstadt besichtigen sollte, verwarf die Idee jedoch, da ich lieber die Gipfel in Ruhe absolvieren wollte.

Kutschenberg
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Der Kutschenberg befindet sich mitten in einer unscheinbaren, leicht welligen Landschaft mit Wiesen und Feldern. Von einem kleinen Parkplatz am Birkenweg aus ging es durch eine Ferienhaussiedlung in den Wald. Ein kleiner Pfad zweigte am Ende des rechts abzweigenden Kuckuckswegs ab und führte moderat ansteigend durch dichten Birkenwald zum Kutschenberg auf 200,7 m. Laut neueren Höhenmessungen fand man nämlich heraus, dass nicht die einige km entfernte Heidehöhe, deren Gipfel knapp in Sachsen liegt, sondern der Kutschenberg der höchste Gipfel Brandenburgs ist.

Auf der Nordseite des Gipfels ging es steil durch Wald bergab und in einem Linksbogen immer am Waldrand entlag gelangte ich über angrenzende Felder wieder zum Ausgangsparkplatz.

Ich fuhr auch noch zur ca. 10 km entfernten Heidehöhe, dem ehemals als höchsten angesehenen Berg von Brandenburg und bestieg diese auf einem 10 km Rundweg. Man musste ja auf Nr. Sicher gehen, nicht dass es in zwei Jahren wieder heißt, die Heidehöhe wäre der höchste ;-)

Weiter ging es ins ca. 200 km entfernte Berlin.

Großer Müggelberg
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In Berlin residierte ich im Touristenhaus Grünau, vom Niveau etwas besser als eine Jugendherberge. Aber für den Preis war es absolut ok! Und die Lage war super, genau an der Dahme, einem Fluss in Berlin. Und, ich wähnte mich bereits in unmittelbarer Nähe des Großen Müggelbergs!  Da es aber schon dämmerte, ging ich nur noch in ein griechisches Restaurant, welches mir die Rezeption empfohlen hatte und ließ den Abend bei einem super leckeren Teller Gyros und einem Glas Samos ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Auto über eine Brücke über die Dahme und auf der Wendenschloßstraße zum Möllhausenufer und bis zu dessen Ende. Hier ging die Straße nicht weiter und sogleich marschierte ich los, bereit für den höchsten Gipfel Berlins.

Bei kühlem, aber angenehm sonnigen Wetter ging es am Ufer der Dahme, die hier schon fast seeartige Ausmaße annahm, Richtung Osten. Der Ausblick über den Fluss/See mit den Segelbooten war wirklich malerisch. Berlin ist von zahlreichen Flüssen und Seen durchzogen, was ich so gar nicht wusste. Nach einigen km bog ich rechts ab in Richtung eines Wohngebietes. Jetzt moderat ansteigend ging es durch lichten Wald, dann kurz über die Straßen "Grünstädter Weg" und "Am Müggelberg" und schließlich wieder über Waldwege zum Großen Müggelberg, der vom Aufbau etwas dem Hasselbrack ähnelte. Auch ein beliebter Berg für Mountainbiker offenbar, denn hier traf ich auf eine Gruppe von drei Berliner MTB-Freaks, die sich in schönstem Berlinerisch gern bereit erklärten, von mir das Gipfelfoto zu schießen.

Auf einem anderen Weg mitten durch den schönen Park ging es in ca. einer Stunde wieder zurück zum Auto. Natürlich nicht, ohne auch den Kleinen Müggelberg, 88,3 m, zu besuchen. Auf diesem steht ein im Plattenbaustil errichteter Aussichtsturm, dessen Besteigung einen Euro kostet. Davor stand ein von einem Italiener geführter Imbisswagen, wo man die Karte kaufen konnte.

Helpter Berg
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Nachdem ich auch Berlin abgehakt hatte, ging es weiter ins ca. 170 km entfernte Helpt in Mecklenburg-Vorpommern. Helpt ist eine winzige Ortschaft in der Nähe der Autobahn und hier war wirklich nicht viel los. Soweit ich das überblicken konnte, gab es hier nicht mal ein Geschäft. Also stellte ich mein Auto vor der hübschen Kirche ab und ging zu Fuß nach Süden.

Ich verließ Helpt und schon bald bog ich nach links auf einen Feldweg ein, der Richtung Helpter Berg führen sollte. Da konnte ich auch schon bald eine bewaldete Kuppel ausmachen, bei der es sich um den Helpter Berg handeln musste, denn etwas höheres sah ich weit und breit nicht. Wow, was für ein Anblick! Es erinnerte mich an den Montblanc-Gipfel, aber statt Schnee Bäume.

Als es in den Wald ging, dämmert es bereits und ich hört in der Fern Stimmen. Es war zugegeben etwas unheimlich ;-) Als ich so den Weg entlang ging, kam mir ein Mann entgegen. Was machte er wohl zur Dämmerung hier im einsamen Wald? Obwohl, genau das gleiche konnte er auch mich fragen. Hilfsbereit wies er mir aber den Weg zum Gipfel, den ich dann in einem steilen Schlussanstieg erreichte.

Hier gab es sogar ein Gipfelbuch. Besonders rührend fand ich den Eintrag eines Vaters, der mit seinem zweijährigen Sohn die 16 Summits bestieg und sich hier verewigt hatte. Noch so ein Verrückter wie ich....im positiven Sinne!

Zurück ging es dann nach Hamburg (ca. 340 km) mit Höchstgeschwindigkeit über super ausgebaute Autobahnen. Ich wusste, der Solidaritätszuschlag würde mir irgendwann noch zugute kommen ;-)


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Hamburg Hasselbrack 116,2 http://www.hikr.org/tour/post75329.html
 
Bremen Friedehorstpark 32 http://www.hikr.org/tour/post75331.html
 
Schleswig-Holstein Bungsberg 168 http://www.hikr.org/tour/post75335.html
 
Sachsen-Anhalt Brocken 1143 http://www.hikr.org/tour/post75348.html
 
Niedersachsen Wurmberg 971 http://www.hikr.org/tour/post75348.html
 
Nordrhein-Westfalen Langenberg 843 http://www.hikr.org/tour/post75345.html
 
Sachsen Fichtelberg 1215 http://www.hikr.org/tour/post75425.html
 
Baden-Würtemberg Feldberg 1493 http://www.hikr.org/tour/post75429.html
 
Bayern Zugspitze 2962 http://www.hikr.org/tour/post69142.html
 
Brandenburg Kutschenberg 201 http://www.hikr.org/tour/post75490.html
 
Mecklenburg-Vorpommern Helpter Berg 179,2 http://www.hikr.org/tour/post75490.html
 
Berlin Großer Müggelberg 114,2 http://www.hikr.org/tour/post75490.html
 
Saarland Dollberg 695,4 http://www.hikr.org/tour/post75502.html
 
Rheinland-Pfalz Erbeskopf 816,32 http://www.hikr.org/tour/post75502.html
 
Hessen Wasserkuppe 950 http://www.hikr.org/tour/post75587.html
 
Thüringen Großer Beerberg 982,9 http://www.hikr.org/tour/post75587.html
 

Tourengänger: sqplayer


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Kommentare (4)


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lainari hat gesagt: Wenn man einen Teil des Soli...
Gesendet am 31. Januar 2014 um 21:32
statt in östliche Straßen ins gesamtdeutsche Bildungssystem gesteckt hätte, wüsste ich jetzt vielleicht was:
-eine "Horde junger Tschein" ist,
-von was man ein "scherzendes Gesäß" bekommt,
-welcher der besuchten Gipfel in einem östlichen Mittelgebirge liegt und
-was das Ganze mit der Oberlausitz zu tun hat.

GG (Grübelnde Grüße) lainari

sqplayer hat gesagt: RE:Wenn man einen Teil des Soli...
Gesendet am 1. Februar 2014 um 14:51
Ups....da waren die Finger wohl etwas zu flink, danke für die Hinweise!

Bezüglich der Region war ich unsicher....Wikipedia sagt:
"Der Kutschenberg liegt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz, nur 5 Meter von der Grenze zu Sachsen entfernt."

VolkerI hat gesagt: Der Helpterberg
Gesendet am 1. Dezember 2014 um 23:06
Trotz seiner geringen Größe ist er doch noch 60km weit zu sehen mit dem Fernsehmast auf der Spitze. In meinen Kindertagen in der Uckermark war es der höchste Berg (f. Schweizer "Hügel") weit und breit.Ich konnte ihn 50km entfernt vom Kinderzimmerfenster aus sehen. Ja da oben sieht man halt vorgestern schon wer übermorgen vor der Tür steht. Von daher bin ich schwer beeindruckt ihn hier im Forum neben Nanga Parbat und Kilimandscharo erwähnt zu finden. Da muss ich demnächst endlich mal rauf!

sqplayer hat gesagt: RE:Der Helpterberg
Gesendet am 2. Dezember 2014 um 19:07
Ja kann ich nur empfehlen...das letzte Stück ist durchaus steil ;-)
Übrigens, von oben sieht man nicht viel, alles voller Bäume!


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