Hochfeind (2687m) - schöne Grattour mit knackigem Finale


Publiziert von Andy84 , 21. Oktober 2013 um 16:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Radstädter Tauern
Tour Datum: 2 Oktober 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Kartennummer:Kompass Nr.50/3, Ankogel / Hohe Tauern

Bei der gestrigen Tour aufs Kareck haben wir uns für den Kamm um den Hochfeind für die heutige Tour entschieden.
Das die Tour allerdings bei ein paar aus unserer Gruppe an die Grenze des machbaren gehen würde, hätten wir im Vorfeld und auch zu Beginn der Tour nicht gedacht.

Aber der Reihe nach.
Los gings am Parkplatz im kleinen Örtchen Marislbach und von da ab zu Beginn auf einem Fahrweg die ersten Serpentinen nach oben, danach auf einem schönen Pfad hinauf auf die schöne Ebene um die Schieferalm.
Von da erstmal leicht weiter auf dem Steig, bis dieser sich dann durch Latschen und die ein oder andere kleine Steilstufe ( T4, I ) nach oben schlängelt. Nach einer weiteren kleinen Steilstufe kommt man dann auf den Grat und folgt diesem bzw weicht ab und an in die linke Flanke aus  bis man an den Gipfelaufbau der kleinen Guglspitze gelangt. Die Gipfelflanke wird auf dem ausgezeichneten Weg nach links gequert und dann über Blockwerk über den Westsattel bis zum Gipfel aufgestiegen. Die kleine Guglspitze ist eig nur der Südlichste Ausläufer des Hochplateaus, welches sich von der Großen Guglspitze nach Süden erstreckt.
Allerdings ziert ein schönes Kreuz diesen Aussichtsreichen Gipfel, wo wir uns eine längere Rast in der Sonne gönnen, was nach den vergangenen nebligen Tagen eine wahre Wohltat ist.
Weiter geht es dann über den breiten Sattel hinauf zur Großen Guglspitze, welche nur durch ein Steinmandl mit improvisiertem Kreuz geschmückt ist.
Nun geht es weiter in Richtung Hochfeind, wobei man die Ostflanke der Großen Guglspitze teils sehr abschüssig (T5) queren muss. Auf dem Kamm angekommen geht es dann leicht weiter hinauf zum höchsten Punkt des Tages, dem Hochfeind, welcher auch nur durch ein großes Steinmandl geziert wird.

Nach einem Eintrag ins Gipfelbuch machen wir uns dann auch gleich weiter auf den Weg in Richtung Gödernierkarkopf, noch komplett unwissend über die nun folgenden Schwierigkeiten die auf uns zukommen.
Zunächst wird ein kleiner Gratkopf teils umgangen, teils abgeklettert, bevor der schwach markierte Weg in die Nordseite des Ausläufers des Hochfeindes führt.
Anfangs haben wir uns über die möglichen Schwierigkeiten noch keine großen Gedanken gemacht, das es auch nicht allzu schwer ausgesehen hat, bzw keine großen Kletterpassagen und Abbrüche erkennbar waren. Aber der komplette Untergrund war lose und nur durch lose Platten in allen Größen bedeckt. Jeder Schritt musste genau gesetzt und überprüft werden, und ein ums andere Male rauschten einige Platten in die Tiefe. Erschwerend kam hinzu das einige gefrorene Schneefelder gequert werden mussten.

Bei unseren beiden Damen war die Leistungsgrenze erreicht und wurde teils sogar überschritten.
Es ist schon verwunderlich das dieser Weg ganz normal auf der Kompass-Karte eingezeichnet ist, und das vollkommen ohne Zusatz wie "nur für Geübte".  Da sind einige Wege in den heimischen Allgäuer und Lechtaler deutlich einfacher zu gehen, obwohl diese auf der Karte als Schwierig deklariert bzw. nicht mal markiert sind.

Nachdem wir dann noch durch eine Rinne wieder auf den Sattel gelangt sind, entschlossen wir uns aufgrund der mittlerweile stark fortgeschrittenen Zeit gleich weglos ins Tal abzusteigen.
Eigentlich wollten wir die Gratwanderung bis zum Schwarzeck fortführen, aber nach dieser sehr nervenaufreibenden Passage war der Abstieg die logische Konsequenz.
So gings es anfangs noch steil durchs Gras hinab, bis dann nach gut 600 Hm eine schwache Wegspur hinab ins Tal führte. Vorbei an der leider geschlossenen Wastlalm ging es dann wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Fazit:

Eine wunderschöne Tour bis zum Hochfeind, die dann deutlich an Schwierigkeit zunahm. Bis zum Hochfeind sehr gut machbar, der Übergang zum Gödernierkarkopf sollte nur bei absoluter Trittsicherheit unternommen werden.



Wegzeiten und Schwierigkeiten:

10.00 - 12.40      Marislbach - Kleine Guglspitze                                T4, I
13.20 - 13.35      Kleine Guglspitze - Große Guglspitze                    T3
13.40 - 14.05      Große Guglspitze - Hochfeind                                 T5-, I   eine Stelle, sonst T4
14.10 - 15.45      Hochfeind - Sattel zwischen Hochfeind und Gödernierkarkopf         T6, II
17.45                    Marislbach                                                                   T4


Mit auf Tour:
Diana, Brigitte, Max, Olli

Tourengänger: Andy84, Diana


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 21. Oktober 2013 um 18:01
a scheene Tour habt's da g'macht!
in die Ecke muß ich auch mal schauen....kenn ich leider gar nicht!

VLG vom ADI

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 21. Oktober 2013 um 18:09
Danke Gunter,

ja in der Ecke gibt es wirklich einige richtig schöne Berge.
Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.

LG Andy


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