Fansipan (3143 m), Höchster Berg Vietnams und Indochinas


Publiziert von ju_wi , 31. Mai 2008 um 18:49.

Region: Welt » Vietnam
Tour Datum:27 März 2007
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: VN 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug von Hanoi nach Laocai und Minibus nach Sapa
Unterkunftmöglichkeiten:Unterkünfte aller Preisklassen in Sapa

3 Wochen in Vietnam. Als Höhepunkt der Tour haben wir ein 10-tägiges Trekking von Sapa organisiert, dass uns auf den höchsten Berg Vietnams und ganz Indochinas führt, den Fansipan (3143 m). LEIDER merken wir zu Hause, dass die 300 Fotos auf dieser Tour (extra SD-Karte) sich nicht lesen lassen. Katastrophe! Jedenfalls daher hier keine Fotos vom Fansipan - und generell dem Sapa-Trek - sondern "nur" von der zweiten Hälfte unserer Tour, in der wir von Hanoi aus die Ha Long Bucht und den Nationalpark Cuc Phuong mit Regenwald und die Trockene Ha Long Bucht besuchten. Fotos vom Fansipan findet ihr aber bei Cyrills Bericht www.hikr.org/tour/post1474.html.

Aber zunächst zum Fansipan: Der Fansipan liegt im äußerstem Nordwesten von Vietnam auf der Yunnan-Hochfläche in der Provinz Laocai - sehr nahe der Grenze nach China. Dieses Gebiet ist ethnologisch (neben Afrika) wohl eins der interessantesten Gebiete, die man sich vorstellen kann. Mit Populationen von z.T. kaum mehr 3000 Menschen existieren dort auf kleinem Gebiet ca. 30 verschiedenen Volksstämme (über 70 in ganz Vietnam), die alle noch für uns unvorstellbar traditionell leben. Jedes Volk hat seine eigene farbenprächtige Kleidung, an der man die Stämme schnell unterscheiden und identifizieren lernt. Der Fansipan lässt sich von einem Parkeingang nahe Sapa - in unserem Fall - in 2 Tagen aufwärts und 1 abwärts besteigen. Man ist gezwungen, einen lokalen Führer zu nehmen. Das ist aber auch ratsam und war uns willkommen, da die Landschaft (Urwald) sehr ursprünglich ist und man wohl ohne Führer sich sehr leicht verirren würde. Außerdem haben wir so viele Erlebnisse durch die Begegnung mit unserer Bergmannschaft gehabt.

Verlauf unserer Vietnamtour:
Nach Ankunft und 1 Nacht in Hanoi nehmen wir früh morgens den Zug von Sapa nach Laocai. Die Fahrt dauert mehr als 10 Stunden (!) aber ist ein Erlebnis für sich - zumal wir die billigste Holzklasse gewählt haben. Den ganzen Tag rennen Verkäufer mit irgendwelchen exotischen Speisen, Getränken oder Pfeifen durch den Zug und bieten ihre Waren feil. Wir haben einiges probiert - auch Früchte, die wir nie zuvor gesehen haben. Von Laocai geht es per Minibus ca. 1000 Hm hinauf in Serpentinen nach Sapa, wo wir ein einfaches Hotel beziehen. Abends Treffen mit dem Guide, Tourplanung und am nächsten Morgen Aufbruch:

9-tägiges Trekking um Sapa: Neben der Fansipan-Besteigung, dem ersten Programmpunkt der Tour umfasst diese intensive Trekkingtour auch eine Wanderung zu verschiedenen Ethnien mit Übernachtung in Gastfamilien in den traditionellen Häusern. Es war sicher eines unserer großartigsten Reiseerfahrungen - ABSOLUT EMPFEHLENSWERT !
Die ersten 3 Tage - die Fansipan-Besteigung - ist fernab jeder Dörfer und somit übernachten wir im Zelt. Wir werden bei der ganzen Tour von Hai geführt, einem jungen und supernetten Vietnamesen der Hauptethnie. Unsere Verpflegung und Ausrüstung wird ferner von 3 Einheimischen vom Stamm der Black H'mong getragen. Diese sind höchsten 155 cm groß richtig urwaldmäßig gekleidet - besserer bunter Lendenschurz, meist nackter Oberkörper - und wahnsinnig drahtig und ausdauernd. Das Essen auf der Tour ist fantastisch und wird von unseren Waldjungs immer um lokale Köstlichkeiten angereichert - so landen z.B. gesammelte Baumpilze in unserem Kochtopf. Der Weg zum Gipfel führt häufig durch dichten Bambuswald, zum Teil über Grate, rutschige und sehr steile Erdflanken. Er ist nicht wirklich technisch schwierig - wenn man auch hier und da schon auf Abrutschen achten muss - aber äusserst anstrengend. Nach einer Übernachtung auf ca. 2600 Metern Höhe nach dem 1. Tag gelangen wir am 2. Tag in gut 2 Stunden zum Gipfel des Fansipan.
Der Abstieg führt uns am 3. Tag noch durch Bergwald, doch dann erreichen wir die Terassenfeld dominierten Regionen der Dörfer im Tal unterhalb Sapas. Hier wird mit Händen und Wasserbüffeln das Land bewirtschaftet. Von nun an übernachten wir in Dörfern und immer in den Häusern der Stämme - es hat sich so eine Art Chambre d'hote Kultur entwickelt dort - d.h. man isst mit der Gastfamilie zu Abend. Dank unseres Guides Hai können wir mit den Leuten sprechen, die genauso neugierig auf unsere Kultur sind, wie wir auf die Ihre. Neben dem Black H'mong Stamm übernachten wir so auch bei den Red Dao, den Tay und weiteren Stämmen. Die Tagesetappen betragen jeweils so 5-7 Stunden - eine sehr gelungene Tour.

Ha Long und Cuc Phuong: Von Sapa kehren wir wieder mit Bus und Zug auf gleichem Weg zurück nach Hanoi und brechen tags drauf auf zur Ha Long Bucht. Das heisst zunächst wieder 3-4 Stunden Busfahrt, aber dann gelangen wir endlich auf unsere Dschunke, wo wir 2 Tage und Nächte verbringen. Die Halong Bucht ist eine äusserst beeindruckende Landschaft. Neben der Boots-Durchfahrt bietet das Programm Landgänge mit Besteigung unbewohnter Felsen, eine halbtägige Kayaktour durch die Bucht mit einem Barbecue an einem der wenigen Strände der Bucht sowie die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle. Nach der Ha Long Cruise geht es wieder zurück nach Hanoi und per Bus 200 km südlich in den Cuc Phuong Nationalpark, der von Regenwald bedeckt ist. Die Berge sind hier nicht so hoch, aber die Pflanzen- und Tierwelt ist sehr vielseitig. Hier lebt unter anderem die 4m lange Königskobra und verschiedenste Affen- und Wildkatzenarten. Wir besichtigen ein Rescue Center für bedrohte Primaten-Arten und schlafen nach einer 4-stündigen Wanderung im Park. Am nächsten Tag fahren wir ein Stück aus dem Park hinaus und kommen schnell zur "Inland Halong Bay", einer Landschaft, die ähnlich wie die echte Meeresbucht aussieht - d.h. Karstfelsen - aber halt im Land liegt. Wir machen morgens eine Radtour durch die Landschaft und nachmittags eine Stak-Boot-Tour durch die Kanäle, die das Land durchziehen. Von hier geht es schließlich wieder zurück nach Hanoi und nach Deutschland.

Insgesamt war es eine sehr abwechslungsreiche Reise, auf der wir unheimlich viel gesehen haben - ein Highlight natürlich der Fansipan. Und wo ich das hier schreibe blutet mir wieder das Herz, dass wir keine Fotos unseres Sapa-Treks haben ...






Tourengänger: ju_wi


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Kommentare (1)


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StefanBC hat gesagt: fotos wiederherstellen
Gesendet am 6. Juni 2008 um 01:32
hab mit getdataback bei kaputten festplatten gite erfahrung gemacht, da kannst vielleicht noch was retten


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