Fansipan

Der Fansipan ist der höchste Gipfel Vietnams und ganz Indochinas. Seit einigen Jahren führt eine Seilbahn von Sa Pa bis kurz unter den Gipfel und bietet so einen ganz einfachen Zugang. Sa Pa hat nichts mehr von einem Bergdorf sondern ist ein völlig verbauter und überlaufener Touristendrehpunkt. Wir hatten unsere Unterkunft etwas außerhalb und dort hatte ich auch vorab einen Guide für die Tour gebucht. Morgens wurde ich pünktlich um 6:00 Uhr von Cho abgeholt und dann ging es in 30min auf einem Moped bis zum Tram Ton Pass. Dort erledigte Cho in wenigen Minuten die Anmeldung im Rangerbüro.
Man folgt zunächst dem Weg zum Wasserfall aber nach wenigen Metern geht es links ab zum Fansipan. Der ganze Weg ist nicht markiert aber gut ausgebaut und kaum zu verfehlen. Anfangs quert man einen Wasserlauf und dann geht es erst auf einem Bohlenweg, dann über einen Uferpfad daran entlang.
Nach 1h 15min erreichten wir die unteren Hütten. Danach lichtet sich der Wald etwas. Der Weg zieht nun einen Bergrücken hinauf. Einige Steilstücke sind mit Leitern oder Trittstufen entschärft. Einmal geht es auch ein kurzes Stück steil bergab. Nach 3h erreichen wir die Oberen Hütten und machten dort kurz Rast mit einem zweiten Frühstück. Der Weg ist wochentags wenig begangen; ich traf auf bei Auf- und Abstieg insgesamt nur fünf Kleingruppen mit ihren Guides.
Nicht weit hinter den Hütten erreicht man einen dem Fansipan gegenüberliegenden kleinen Pass an einem Nachbarberg  (3h 40min). Von hier hat man erstmals Sicht auf die Seilbahnstation. Es folgt nun erneut erst ein steiler Abstieg und sofort der Wiederanstieg. Nach 4h 15min erreichten wir den ausgebauten Bereich unterhalb der Seilbahnstation. Hier beginnt das bergsteigerische Grauen: Bei Dauerbeschallung mit süsslicher Musik schiebt man sich mit hunderten Seilbahnfahrern noch 30min treppauf treppab vorbei an Imbissbuden, Souvenirständen und Tempeln bis man schließlich an der kleinen Gipfelpyramide steht (4h 45min). Diese ist eingezäunt und ein Hinübersteigen, um tatsächlich den höchsten Punkt zu erreichen, wird nicht gern gesehen. Immerhin spielte das Wetter halbwegs mit. Ich trat schnellstmöglich den Rückweg an und war froh unterhalb der Seilbahn wieder im Wald verschwinden zu können. Auf gleichem Weg ging es zurück wobei uns zwischendurch noch ein kurzer Nachmittagsschauer erfrischte. Kurz vor dem Tram Ton Pass querten noch zwei große Wasserbüffel unseren Weg. Dies waren aber die einigen Tiere, die ich gesehen oder gehört habe. Nach insgesamt 9h waren wir dann wieder zurück am  Pass und in leichtem Regen ging es per Moped zurück nach Sa Pa.
Insgesamt ein wirklich schöner Weg mit einem leider ziemlich unsäglichen Gipfelerlebnis.