Wanderung am Nationalfeiertag

Zur Feier unserer Schweiz, und weil mir auch das "vorher Geballere" in meinem Wohnquartier auf die Nerven geht, beschliesse ich, wieder mal eine schöne Wanderung über die Hügel des Emmentals zu unternehmen. Das Wetter ist traumhaft. Keine Wolke und über 30 Grad warm will es heute.

Ich starte von Konolfingen aus und marschiere Richtung Niederhünigen, vorbei an unzählig geschmückten (mit Fähnchen und Laternen, nicht nur Blumen) Gärten. In Niederhünigen zweige ich Richtung Schwändle ab. Es geht hinein in den Wald, macht aber schon warm. Bald erreiche ich Obermoos, welches mir einen wunderbaren Blick Richtung Konolfingen und Gurten erweist.
Vorbei an duftendem Getreide geht es hinauf in den Toppwald, wo schon der Tanzplatz auf mich wartet. Ein wunderbarer Ort, welcher eine alte Försterhütte beherbergt, die heute als Hundetrainingshütte benutzt wird. Das alles erfahre ich per Zufall, als ich mich beim Tanzplatz kurz ausruhen will und gleich auf den "Hüttenwart" treffe. Ein interessantes Gespräch hält mich hier länger auf. Auch des Hüttenwarts Hund macht mir die Aufwartung.
Nun aber genug geschwatzt. Ich wandere weiter dem Wanderweg entlang und bald erreiche ich die Strasse und den "Top of Aebersold". Die Bauern sind fleissig am Gras wenden, damit es trocken auf die Bühne gebracht werden kann. Ich folge nun der Strasse, steige kurz und heftig nach oben und befinde mich bald einmal auf dem höchsten Punkt des Tages: Punkt 1200. Hier hat es eine grosse Grillstelle, welche heute aber bereits besetzt ist. Hier kann man entweder nun dem "Schattenweg" oder dem "Sonnenweg" folgen. Beide führen zum Alpbeizli Ringgis. Das Beizli hat eine Selbstbedienung und wird vor allem von Fahrradfahrern rege besucht.
Vom Ringgisbeizli kann man wiederum dem Schattenweg oder dem Sonnenweg folgen. Man erreicht auf beiden Wegen Müliseile. Ich entscheide mich abermals für den Sonnenweg, denn die Aussicht, die man auf dem Weg hat, ist schlichtweg grandios. Ich kann das ganze Alpenpanorama erblicken und mich daran erfreuen.
Der Wanderweg führt nun fast ebenerdig Richtung Chuderhüsi. Auch hier stellt man Vorboten für die 1.-Augustfeier fest. Ein riesiges Höhenfeuer steht bereit...
Kurz vor Erreichen des Chuderhüsis zweigt der Weg in den Wald ab. So gelangt man, vorbei an Shettlandponys und freilaufenden Ziegen, zum Restaurant. Hier tummeln sich zig Autos und Motorräder. Auch mich dürstet und ich will das stillen. Leider muss ich feststellen, das das Restaurant erst ab 17 Uhr öffnet. Mir ist das unerklärlich. Wahrscheinlich haben es gewisse Restaurants nicht nötig, an Geld zu kommen. Da fällt mir ein Beitrag in der Berner Zeitung ein, der aufzeigt, dass immer mehr Gasthäuser ihre Tore schliessen.
Ich marschiere, nachdem ich die Ziegen etwas getröstet und gekrault habe, in den Wald zurück, jedoch nicht denselben Weg wie vorhin. Ich befinde mich auf dem Pfad zum "Chuderhüsiturm", den man erklimmen sollte, garantiert er einem auf oberster Plattform eine grandiose Aussicht über das Emmental.
Beim Turm zweigt der Weg Richtung Bowil ab. Ich wandere nun stetig abwärts, vorbei beim Meieried.
Es führen viele Wege nach Bowil. Manche nehmen die Strasse unter die Füsse, andere steigen schnurgerade in den Wald hinein, steil bergab und gelangen so nach rund zwei Stunden ins Dorf Bowil. Im Dorf folgt man am besten dem Wanderweg, der auch mich, vorbei an der Kirche, zum Bahnhof führt. Bald fährt die S2 Richtung Bern und bringt mich wieder nach Hause, wo mich wohl auch ein gewisser Lärmpegel empfangen wird. Nun denn: Tanti Auguri Svizzera!!!