Vulkane im Kemnather Land


Publiziert von Jackthepot , 18. Mai 2013 um 00:00.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Fichtelgebirge
Tour Datum:12 Mai 2013
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:Armesberg; Neustadt/Kulm - Rauher Kulm / Kleiner Kulm
Kartennummer:Kompass Nr. 191 oder Nr. 192

Seit Jahrzehnten -wenn ich in meine Heimat fahre- fahre ich durchs Kemnather Land, vorbei an den Relikten aus einer fernen Vergangenheit - vorbei an den Vulkankegeln des Armesbergs und des Rauhen Kulms. Jetzt war es mal Zeit ihnen einen Besuch abzustatten.
Vor rund 50-70 Millionen Jahren begann die Auffaltung der Alpen. In diesem Zusammenhang kam es auch weiter nördlich zur Bildung von Bruchlinien/Verwerfungen und damit verbunden zu vulkanischer Aktivität. Das sog. Eger-Rift hob sich jedoch erst sehr spät nach der Hauptphase der vulkanischen Aktivitäten. So entstanden Armesberg und Rauher Kulm erst vor ca. 20 Millionen Jahren. Es sind jedoch keine Vulkankegel im herkömmlichen Sinn (Stratovulkane) wie z.B. der [http://www.hikr.org/tour/post24441.html Vesuv]. Die Lava stieg in den Verwerfungsspalten auf, erreichte aber nicht die Oberfläche. Nur das in der Lava enthaltene Wasser, bzw. eindringendes Oberflächenwasser wurde teilweise explosionsartig an die Oberfläche ausgestossen. Die Lava erkaltete. Im Lauf der Jahrmillionen wurde das umgebende Material abgetragen - nur der Basaltstumpf blieb stehen und bildet die heutigen Vulkane im Kemnather Land.

Der Armesberg ist kein wirkliches Wanderziel (man parkt knapp 200m / 20mH unterhalb seines Gipfels am Parkplatz beim der Gäststätte Mesnerhaus). Auf dem höchstene Punkt steht die nette Wallfahrtskappelle Hl. Dreifaltigkeit. Westlich etwas unterhalb der Kirche hat man einen tollen Blick über das Kemnather Land - mitten drin der Rauhe Kulm. Vom Parkplatz im Osten schaut man auf den Steinwald im Osten und auf die Große Kösseine im Nordosten.

Nach eine kurzen Autofahrt erreicht man alsbald Neustadt am Kulm - ein nettes Städtchen am doch recht wuchtig wirkenden Vulkankegel des Rauhen Kulms. Am Wanderparkplatz hat man die Auswahl mehrerer Ringwege um/auf den Vulkan. Ich wählte den kurzen Ringweg, der zuerst über gute Forstwege nach oben führt. Bald leiten die Schilder auf einne steilen, teil sumpfigen Waldweg, dann rechts hinüber zu dem großen Geröllfeld aus dunklem Lavgestein, das den Gipfel umgibt. Nun auf teils sehr steilem, holprigen Pfad hinauf zum Aussichtsturm. Für 1EUR Eintritt leiten genau 100 Stufen auf die zugige Aussichtspalttform. Von hier oben hat man einen 360° Rundumblick. Nördlich bilden die grünen Höhen des Fichtelgebirges den Horizont. Der Blick nach Süden und Südwesten reicht weit in die Oberpfalz und bis ins Nürnberger Land.
Auf dem Aufstiegsweg wieder hinunter.

Auf der anderen Seite von Neustadt liegt dann auch noch der Kleine Kulm, der durchaus sehenswert ist. Die riesigen Felsbrocken wurden bei den Eruptionen des Rauhen Kulms ausgeworden, als Oberflächenwasser in den Vulkan eindrang und beim Kontakt mit der Lava explosionsartig verdampfte.
Man ist versucht auf den ersten Felsen zu klettern, was jedoch nur sehr schwer (bzw. nicht) möglich ist. Man folgt schließlich kaum sichtbaren Wegspuren (im Uhrzeigersinn) rund um die Felsgruppe und erklettert schließlich im steilem Gras den höchsten Felsbrocken, von dem  man einen tollen Blick über die Altstadt von Neustadt und zum Rauhen Kulm hat.
Besser und einfacher: ab Parkplatz entgegen dem Uhreigersinn, noch vor dem Wohnhaus um die Felsbrocken herum - das ist der 'normale Weg' auf die Felsen.

Summa summarum ein schöner Exkurs auf heimatliche Berge ... und zusätzlichen 2h Stau im Muttertagsheimreisevekehr rund um Nürnberg.

Tourengänger: Jackthepot


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