Das Valsugana scheint im hikr noch nicht populär zu sein, auch wir haben es ja seit unserer Frühjahrstour erst auf der Flucht vor dem Regen (wieder-)entdeckt. Der Lago di Caldonazzo ist zwar im Vergleich zum Gardasee nicht so spektakulär, dafür ist der Rummel wesentlich kleiner.
Da wir ja mehr oder weniger von dem letzten Aufbäumen des Italientiefs am Südende des Sees angespült wurden, stehen wir jetzt da. Die Parkgebühren halten locker mit der Münchener City mit, der Andrang ist allerdings äusserst überschaubar.Wir beschliessen, direkt am See zu dessen südwestlichem Ende, zum Dörfchen Calceranica zu laufen, das etwas erhöht auf einer Kuppe liegt.
Auf den Campingplätzen, die wir passieren, scheinen noch viele Sportfreunde im Ruhemodus zu verweilen. Man repariert Mountain-Bikes, studiert Kartenmaterial, hängt Wäsche zum Trocknen auf oder liegt am Strand. Wir überqueren einen Fluß, den Mandola, bevor wir auf Höhe des Bahnhofs von Calceranica vom Wasser weg Richtung Westen in's Dorf schlendern. Bereits von weitem sieht man einen weissen Kirchturm, in diese Richtung schlendern wir hoch. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer anderen Kirche vorbei, St. Ermete. Deren Bausubstanz geht bis in's 4. Jahrhundert zurück.
Nach einem weiteren kurzen Anstieg stehen wir vor der Pfarrkirche von Calceranica, genannt Pieve, abgeleitet vom lateinischen Wort plebs (Volk). Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1208, wahrscheinlich ist sie aber noch älter. Für Besucher liegen Zettel mit einem kurz gefassten historischen Überblick aus.
Neben dem Kirchlein befindet sich ein schöner Garten mit Bänken und einem herrlichen Blick auf den See, ein idealer Rastplatz. Am südlichen Ende des Gartens entdecken wir einen Pfad, der oberhalb eines Weinberges in östlicher Richtung wieder zum Flüßchen führt. Recht felsig geht's bergab und über eine Furt überqueren wir das Gewässer.
Flußabwärts ladet ein kleines Bergbaumuseum zur Besichtigung ein, allerdings ist es noch nicht eröffnet. Wir schwenken nun wieder Richtung See und kehren zum Ausgangspunkt zurück. Am Lido ist immer noch tote Hose, wer also ruhige Spaziergänge sucht, der ist hier genau richtig.
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