Scherenspitzen Südwand


Publiziert von Delta Pro , 20. Mai 2012 um 18:38.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:19 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1110 m

Alpine Frühlings-Klettertour an den unvergleichlichen Scherenspitzen garniert mit etwas Steilgras

Der Frühling kommt dieses Jahr verspätet. Und doch sind schon Sommertouren möglich, auch wenn mir der Pulvertraum im Wägital zwei Tage zuvor komisch vorkommt. Kollege Maveric hatte eine Route in der Südwand der Scherenspitzen vorgeschlagen - nix wie los!
Wir begingen die klassische Route, welche mit moderaten Schwierigkeiten den Schwachpunkten der Wand folgt. Die 5-Seillängen-Route ist sanft saniert, d.h. sie hat gute Stände und Bohrhaken an den Schlüsselstellen. Mobile Sicherungen sind aber dazwischen noch nötig. Dies bietet eine spannende, abwechslungsreiche Kletterei, welche auf dem Ostgipfel endet.


Start in Laui und über die schneefreien Hänge bis zum Stoss-Klettergarten. Dort montieren wir die Schneeschuhe und wandern zur noch tief engeschneiten Alp Schrenit und weiter in den grossen Kessel am Fuss von Scherenspitzen und Gams-chopf. Durch steile Hänge zum Einstieg der Route durch die Scherenspitzen-Südwand, welche sich am Ende der Rinne befindet, welche vom Gams-chopf herunterzieht. In 5 SL (4c,4c,5a+,4b,3b) zum Ostgipfel. In den letzten beiden SL findet man noch genau einen Haken, der Rest muss selbst gelegt werden. Schlüsselstelle ist eine offene Spreizverschneidung in der 3. SL welche schöne Kletterei bietet. Die Route hat ein paar wenige Graspolster und Griffe müssen auf Stabilität getestet und ist deshalb trotz der neuen Absicherung ein alpines Erlebnis. Trotzdem hat uns die Kletterei äusserst gut gefallen.
Vom Ostgipfel abklettern über den N-Grat in die Scharte (II, 2H) und nördlich um den Westgipfel herum zum Gipfelbuch. 3x Abseilen (15m, 45m, 40m) über die bestens eingerichteten Stände der "direkten Südwand" zum Hangfuss.
Da Maveric und mir die Lust auf Kraxelei noch nicht vergangen ist, rutschen wir gegen Schrenit ab und traversieren in die mächtige Rinne aus der Scharte des SE-Grates des Schwarzchopfs. Anfangs können die Schneefelder noch in unangenehm erdigen Gras umgangen werden, anschliessend geht es nur noch im harten, steilen Firn weiter - Steigeisen und Pickel wären eindeutig von Vorteil! So können wir uns nur noch auf einen Sporn herausmogeln und klettern auf diesem in anregender Routenwahl rechts der Rinne zum Schwarzchopf-Grat hinauf (T5+). Anschliessend dem Grat entlang zum Gipfel des Schwarzchopf (T5). Abstieg auf derselben Route bis zur ersten Scharte und dann durch unangenehmes Gras nach Süden runter (T5+). In guter Schneefeld-Rutscherei möglichst direkt zurück nach Laui.  


Tourengänger: Delta, Maveric


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