La Réunion I: Erste Wanderungen im Cirque de Salazie: Hell-Bourg, Trois Cascades, Source Manouilh


Publiziert von dulac , 22. April 2012 um 12:40.

Region: Welt » Frankreich » La Réunion
Tour Datum:31 März 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:D 48 von St. André in den Cirque de Salazie bis Hell-Bourg
Unterkunftmöglichkeiten:neben Hotels wie dem Relais des Cimes in Hell-Bourg oder dem Le Faham in Salazie diverse Gîtes
Kartennummer:Carte de Randonnée IGN 1:25.000 4402 RT St.-Denis ISBN 978-2-7585-1845-7

Réunion, die Vulkan-Insel im Indischen Ozean fasziniert mich, seit ich vor einer Reihe von Jahren dort einen kurzen, aber eindrücklichen 2-tägigen Stop-over verbracht habe: Drei Cirques, riesige vor Jahrmillionen erloschene, jetzt besiedelte Vulkankrater. Einer davon auch heute noch nur zu Fuß oder aus der Luft zugänglich. Und dann noch neben den drei Cirques ein auch heutzutage sehr aktiver Vulkan. Eine bizarre Landschaft mit den höchsten Bergen in der 3000-Meter-Klasse, langen engen Schluchten, steilen Felswänden und einer überbordenden durch entsprechend ergiebige Niederschläge geförderten Vegetation.

Auch die UN hat dies erkannt und La Réunion 2010 als Weltnaturerbe ausgezeichnet.
 
Trotz dieser Exotik ist Réunion aber als französisches Übersee-Department (DOM) Bestandteil des Mutterlands Frankreich, zugehörig zur Europäischen Union und Detail am Rande: der Ort auf der Welt, an dem der Euro als erstes gültiges Zahlungsmittel wurde (infolge der Zeitverschiebung einige wenige Stunden vor Europa).
 
Dieser Insel noch einmal einen, dann ausgiebigeren Besuch abzustatten, diese Idee war deshalb schon lange in meinem Hinterkopf. In diesem Fall schien es mir jedoch sinnvoll, dies in einer Gruppenreise mit einem erfahrenen Veranstalter zu realisieren.

Gut einen Monat vor Abreise fand ich heraus, daß zu einem Termin rund um Ostern noch einige wenige Plätze frei waren. Zwar hatte ich leichte Zweifel, ob dies der optimale Zeitpunkt wäre, bereits derart kurz gegen Ende des warmen, aber regenreichen Südsommers, und damit möglicherweise ein wenig zu früh. Doch die wenigen, deutlich späteren Alternativtermine waren entweder ausgebucht oder lagen mir zu spät. Drum trotz Restbedenken gebucht!
 
Frühmorgens gegen 6 Uhr Ortszeit kam unsere Gruppe also nach gut 10,5 Stunden Flug von Paris in Réunion an. In den Tagen zuvor hatte es besonders in den nach Osten orientierten Teilen der Insel sehr intensiv geregnet, zum Teil mehr als 100 mm innerhalb von 3 Stunden. Während wir auf unser Gepäck warteten und danach einen Kaffee tranken, war Clemens, unser Reiseleiter, drum erstmal damit beschäftigt, im Zusammenspiel mit der örtlichen Agentur herauszufinden, inwieweit das vorgesehene Programm unter diesen Gegebenheiten überhaupt realisierbar sein würde.
 
Nach einer Stunde stand dann fest, ja einige Wege sind vorerst nicht mehr begehbar, der Programmablauf muss modifiziert werden! Wegen der langfristigen Hüttenbuchungen aber kein ganz triviales Unterfangen. Zunächst würde es jetzt aber programmgemäß nach Hell-Bourg gehen.
 
Nach kurzer Fahrt entlang der Küste führte unser Weg dann bald nach rechts hinein in den Cirque de Salazie. Gleich zu Beginn vorbei an einer Reihe von Wasserfällen, nach den kräftigen Niederschlägen jetzt besonders eindrücklich.
 
Nach Ankunft in Hell-Bourg, dem letzten Ort im südlichen Teil des Cirque, und Bezug der Zimmer, dann ein erster Erkundungsrundgang.
 
Nach einem kleinen Imbiss um die Mittagzeit konnte wer wollte noch eine kurze, gut einstündige Wanderung zu den Trois Cascades unternehmen.
 
Abgesehen vom gemeinsamen Abendessen war damit der erste Tag ausreichend ausgefüllt, ohnehin machte sich allmählich das Schlafdefizit der vorherigen Nacht bemerkbar.
 
Am zweiten Tag hätten wir eigentlich zum Trou de Fer aufsteigen sollen. Doch das ging nicht mehr. Der Weg war gesperrt! Als Alternative hatte unser Reiseleiter drum als Eingehtour eine Wanderung zur Source Manouilh herausgesucht.
 
Vom Hotel erst in südöstlicher Richtung die Straße hoch, dann ab nach rechts in südwestlicher Richtung hinauf zur Terre Plate. Hier oben wechselte dann die Vegetation in einen Cryptomeria-Wald. Hier hätte es auch einen Aussichtspunkt gegeben, doch wir waren mittlerweile in Wolken geraten, auch zu regnen hatte es begonnen. Daß ich meine Kamera im Hotel vergessen hatte, war deshalb leicht zu verschmerzen.
 
Das letzte Wegstück zur Source Manouilh führte hinab zur Talsohle eines Baches und war mit Vorsicht zu genießen da sehr rutschig. Nach einer ausgiebigen Rast im Nieselregen dann zunächst den Weg zurück, den wir gekommen waren. Dann aber direkt hinunter nach îlet à Vidot. Jetzt bedauerte ich, meine Kamera vergessen zu haben. Entlang des Wegs und in den Vorgärten gab es jede Menge lohnender Motive, nur leider nicht für mich. Erfreulicherweise hatte aber der Regen aufgehört. Gegen 15 Uhr, rund 5 Stunden nach dem Start am Vormittag waren wir wieder bei unserem bisherigen Hotel. Die Höhendifferenz in beiden Richtungen hatte je 650 m betragen.
 
Da wir die für den heutigen Abend vorgesehene Hütte nicht erreichen konnten, war das Hotel Le Faham in Salazie als Ausweichquartier ausersehen, ca. 10 km Richtung Talausgang.
 
Um 16 h 30 sollte ein Bus kommen und uns dorthin bringen. Mir schien es lohnender, in der Zwischenzeit auf der wenig befahrenen Straße in Richtung Salazie zu wandern und mich dann unterwegs vom Bus auflesen zu lassen.
 
Nachdem ich einige Serpentinen der Straße abkürzen wollte, dabei auf Abwege geraten war, doch wieder auf den richtigen Weg zurückgefunden hatte und bei einem zweiten gleichartigen Abenteuer mehr Glück gehabt hatte, war ich bei einer Ansiedlung mit dem schönen Namen Mare à Poule d´Eau (Tümpel zum Wasserhuhn) angekommen. Dort fiel mir ein Bushalt mit Fahrplan ins Auge. Gerade wollte ich diesen studieren, da hielt auch schon ein Kleinbus neben mir. Dieses Angebot konnte ich nicht ausschlagen. Denn die Dusche im Hotel lockte. Tatsächlich war ich eine halbe Stunde vor dem Rest der Gruppe dort. Doch welche Enttäuschung, das Hotel war noch geschlossen, die - wie sich später herausstellte - überaus freundliche Eigentümerin Mme Gladys Pause hatte noch bis 5 Uhr Pause wie auf einem Aushang zu lesen war.
 
Im Hinblick auf das Abendessen war dieses Ersatzquartier gegenüber der Belouve-Hütte aber gewiß keine schlechte Alternative, denn dieses war wirklich ausgezeichnet!
 
 
 
P.S.: Die Zeiteinstellung der Kamera ist nicht angepaßt, drum Ortszeit = Kamerazeit + 3 Stunden
 

Tourengänger: dulac


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
16 Okt 11
Trou de Fer · alidade

Kommentar hinzufügen»